Zusammenfassung
In der Liste der nephrotoxischen Substanzen finden sich immer auch die jodhaltigen Röntgenkontrastmittel. Sie haben dort ihren Platz behalten, obwohl durch den Ersatz der schlechter verträglichen dijodierten durch trijodierte Substanzen und der reinen Natriumsalze durch Kombinationen mit der Methylglucaminbase der trijodierten Benzoesäure oder Ophthalsäure die Verträglichkeit wesentlich verbessert wurde. Tatsächlich ist auch heute noch mit Zwischenfällen zu rechnen. Abgesehen vom Gefäßreiz bei der Injektion und von unspezifischen Allgemeinreaktionen z. B. allergischer Art mit nachfolgender Nierenfunktionseinschränkung konnte durch Tierversuche gezeigt werden, daß die Injektion hoher Dosen eines Kontrastmittels in eine Nierenarterie oder die durch Ausscheidungs-insuffizienz der entsprechenden Niere verlängerte Einwirkungszeit hoher Kontrastmitteldosen in der Lage sind, histologisch und makroskopisch sichtbare Veränderungen am Nierengewebe zu erzeugen. Der Wirkungsmechanismus ist dabei nicht geklärt. Vieles spricht dafür, daß die hohe Osmolarität des KM und seine Viscosität Ursache der Schäden sind. Wegen der bei den heute benutzten Kontrastmitteln fast vollkommen in organisch gebundener Form vorliegenden Jodmoleküle ist eine Jodidiosynkrasie kaum noch zu diskutieren. Membranschädigungen durch den als Natriumsalz vorliegenden KM-Anteil sind denkbar, entfallen aber, wenn es sich um KM mit ausreichendem Methylglucamin-Basenanteil handelt.
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Maetzel, FK., Eggert, A. (1969). Beeinflussung der Nierenfunktion durch jodhaltige Röntgenkontrastmittel. In: Schlegel, B. (eds) FÜnfundsiebzigster Kongress. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft Für Innere Medizin, vol 75. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47085-1_22
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
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