Verbrauchscoagulopathie bei unreifzelligen Leukosen

Zusammenfassung

Die Verbrauchscoagulopathie ist eine erworbene Gerinnungsstörung, deren pathogenetisches Prinzip im wesentlichen auf einer Umsatzsteigerung der Gerinnung in der Blutbahn beruht. Durch die initiale Phase der Gerinnungsaktivierung mit einer Freisetzung von Thrombin in den Gefäßen werden Thrombocyten und Gerinnungsfaktoren „verbraucht“, so daß sich Hypocoagulabilität und Blutungsneigung entwickeln. Besonders bei akuten Verlaufsformen sind Blutungs- und Gerinnungszeit erheblich verlängert, die Gerinnselfestigkeit herabgesetzt, die Gerinnselretraktion gestört. Es bestehen eine Thrombocytopenie und -pathie, eine Verminderung des Fibrinogens und ein Aktivitätsverlust der Faktoren II, V, VII, VIII, IX, X, XII und XIII. Durch eine begleitende Hyperfibrinolyse können die Hypofibrinogenämie und der Abfall der Faktoren V und VIII weiter verstärkt werden [3, 4, 8, 11].