Diskussion zu den Vorträgen 5 bis 7

Zusammenfassung

Die während der Hämodialyse auftretenden Temperaturen veranlaßten uns nach Ursachen dieser fieberhaften Reaktionen zu suchen. Bei uns werden Plattendialysatoren verwendet. Zuerst widmeten wir unsere Aufmerksamkeit der bakteriellen Kontamination der Dialyseflüssigkeit und stellten folgendes fest: In den Proben, der in regelmäßigen Abständen entnommenen Spülflüssigkeit fanden wir eine ständige Zunahme der Keimzahl bis zu 200 Mill./ml (die Dialyseflüssigkeit enthält 2 bzw. 4 % Glukose), meist E. coli, Aerobacter, Gram negative saprophytische nicht näher bestimmbare Stäbchen, Candida usw. Die biologische Wirksamkeit von 10 ml einer Dialyseflüssigkeit, die 80 Mill. Keime in einem ml enthielt, entsprach noch nach der 100fachen Verdünnung, bzw. nach einer 2 oder 5maligen Filtration im Kaninchen-Pyrogen-Test der Wirksamkeit der Minimalpyrogendosis von Endoxin-Standardpräparat. Die minimale Pyrogendosis ist 4/100 Gamma von Endoxin. Lösliche Pyrogenstoffe durchdrangen die Dialysemembran sowohl aus der Lösung des Standards-Endoxinpräparates als auch aus einer Suspension lebender Coli- und Proteuskeime. Die pyrogene Wirksamkeit von allen Dialysaten war statistisch signifikant verschieden von der des Leitungswassers. Es konnte also nachgewiesen werden, daß lösliche Pyrogene bei hoher bakterieller Kontamination der Spülflüssigkeit die Dialysemembran durchdringen. Wir halten es daher für notwendig, die bakteriologische Reinheit der Dialysespülflüssigkeit sowie die Qualität der Dialysenmembran zu sichern. Zur Verhütung mancher fieberhafter Reaktionen wäre als ein einmaliger kontinuierlicher Durchlauf der Dialysespülflüssigkeit — singlepassystem — zweckmäßig.