Indikationen, Ergebnisse und Probleme der intermittierenden Hämodialyse bei chronischer Niereninsuffizienz

Zusammenfassung

Die Ausführungen gliedern sich in zwei Teile: 1. In Komplikationen der dekolnpensierten Retention vor und zu Beginn der Dialyse; 2. in Komplikationen während der intermittierenden Dialysebehandlung. Ein großer Teil der Patienten befand sich zur Zeit der Aufnahme in einem Zustand, der eine sofortige Dialyse erforderte. 3 Patienten starben bereits während der Fahrt zur Klinik. Nur bei 4 von 35 Patienten war es möglich, vor der ersten Dialyse eine eingehende Diagnostik durchzuführen. Es ist erwähnenswert, daß die Oberweisung zur Dialysebehandlung in vielen Fällen erst auf Drängen der Angehörigen erfolgte. Bei der Aufnahme konnten folgende auffallende Symptome festgestellt werden: Eine schwere Bewußtseinstrübung bestand bei 11 Patienten und bei 8 bereits ein Koma. In 19 Fällen wurde eine Überwässerung gefunden, die 9mal zur Fluidlunge geführt hatte. 5 Patienten zeigten generalisierte Krampfanfälle, 27mal fand sich eine dekompensierte Azidose und 14mal eine Hyperkaliämie. Acidose und Hyperkaliämie waren wesentlich ausgeprägter bei Patienten mit einer Restdiurese unter 600 ml. Schleimhautblutungen wurden bei 11 Patienten aus Mund und Nase festgestellt. Meist fand sich dann eine Thrombopenie, bei einigen Patienten lag aber weder eine Thrombopenie noch eine Gerinnungsstörung vor, so daß eine Gefäßschädigung vermutet werden mußte. Während der Dialysebehandlung verschwand bei allen Patienten die Blutungsneigung innerhalb von 14 Tagen und die Thrombozytenzahlen waren nach 2–4 Wochen wieder normal. Bei 3 Patienten fand man eine Pericarditis, 28 hatten eine Hypertonie. Der Blutdruck überstieg bei 11 Patienten den Wert von 200 mm Hg systolisch und 120 mm Hg diastolisch. 2 Patienten hatten schon bei der Aufnahme eine Sepsis und einer eine Polyneuritis. Die Hypertonie dürfte gelegentlich durch eine Hypervolämie bedingt gewesen sein und besserte sich bereits nach der Peritoneal- oder Haemodialyse mit Ultrafiltration.