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Ansätze zur Operationalisierung von Nachhaltigkeit

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Nachhaltigkeit und Naturbewertung

Part of the book series: Umwelt und Ökonomie ((UMWELT,volume 25))

Zusammenfassung

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung können, wie wir im vorigen Kapitel dargestellt haben, eine Reihe von Problemen auftreten. Diese liegen einerseits darin, Nachhaltigkeit zu operationalisieren, d.h. Verhaltensregeln und -anweisungen anzugeben, die eine nachhaltige Entwicklung gewährleisten sollen, und andererseits darin, diese Regeln in der Gesellschaft durchzusetzen. In diesem und den folgenden Kapiteln werden wir uns in erster Linie mit dem Operationalisierungsproblem auseinandersetzen. Dazu erläutern wir in den folgenden Abschnitten die Ansätze, die bisher von Wissenschaftlern zur Lösung des Operationalisierungsproblems entwickelt wurden. Unser Anliegen ist es, die Möglichkeiten und Grenzen des naturwissenschaftlichtechnisch-ökonomischen Weges zur Nachhaltigkeit im Detail zu untersuchen, wobei nicht aus den Augen verloren werden darf, daß dieser Weg durch einen ethischen Weg zur Nachhaltigkeit ergänzt werden kann und sollte.

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Literatur

  1. Die Hickssche Idee von Einkommen wurde beispielsweise in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung bei der Berechnung des Volkseinkommens aufgegriffen.

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  2. Hierin unterscheiden sie sich beispielsweise von der Ressource „menschliche Arbeitskraft“. Die Unterscheidung zwischen natürlichen und nicht-natürlichen Ressourcen ist allerdings nicht so scharf, wie sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Ein Getreidefeld beispielsweise wird einerseits von Menschen angelegt und gepflegt; es ist jedoch andererseits auch fest in die natürlichen Kreisläufe eingebunden. Es ist in diesem Fall nicht offensichtlich, wo die Grenze zwischen natürlichem und wirtschaftlichem System und somit auch die Grenze zwischen natürlicher und nicht-natürlicher Ressource gezogen werden sollte. Zum Begriff der natürlichen Ressource vgl. Siebert (1983: Kapitel 1).

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  3. Die Zeitskala eines physikalischen, chemischen, biologischen oder sozialen Prozesses bezeichnet dessen typische Dauer (vgl. Grabl 1993; Holling 1995). Man sagt, daß ein schneller Prozeß auf einer kurzen Zeitskala und ein langsamer Prozeß auf einer langen Zeitskala stattfindet.

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  4. Man beachte, daß die grundlegenden Beiträge der neoklassischen Ressourcen Ökonomik zum Thema Nachhaltigkeit schon etwa zehn Jahre vor dem Brundtland-Bericht erschienen sind. In den Überschriften zu Hartwicks Artikeln (1977, 1978a, 1978b) wird daher auch (noch) nicht von „sustainability“(wie z.B. in Hartwick 1994), sondern von „intergenerational equity“gesprochen. Aus heutiger Sicht ist es aber sinnvoll, Hartwicks Modelle in Zusammenhang mit dem Thema Nachhaltigkeit zu behandeln; denn es werden darin Bedingungen formuliert, die den Erhalt der Konsum- bzw. Produktionsmöglichkeiten für die Zukunft in Aussicht stellen.

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  5. Verschiedene Modelle zur Pareto-Effizienten Nutzung erneuerbarer Ressourcen mit und ohne Extraktionskosten werden z.B. bei Dasgupta und Heal (1979) und bei Siebert (1983) ausführlich dargestellt.

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  6. Der Produktionsfaktor Arbeit bleibt annahmegemäß ebenfalls konstant, und seine Menge ist daher in der Form der Produktionsfunktion berücksichtigt; er braucht daher als Variable nicht berücksichtigt zu werden.

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  7. Man beachte, daß in dieser Ein-Produkt-Ökonomie die Rente anstatt in Preisen in Einheiten des Konsumgutes ausgedrückt werden kann. Mit andern Worten, das Konsumgut ist Numeraire.

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  8. In der Praxis gibt es allerdings Schwierigkeiten, die Diskontrate aus dem Marktzinssatz abzuleiten, wie wir in Abschnitt 4.3.4 erläutern werden.

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  9. Zur CES-Produktionsfunktion vgl. z.B. Varian (1994: 19–21). „CES“steht als Abkürzung für „Constant Elasticity of Subsitution“.

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  10. Ein wichtiger Schritt zur Verbreitung dieses Ansatzes war die 1992 unter dem Titel „Investing in Natural Capital. The Ecological Economics Approach to Sustainability“stattfindende Konferenz der International Society for Ecological Economics in Stockholm (vgl. Jansson et al. 1994).

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  11. Häufig differenziert man bei künstlichem Kapital noch zwischen Humankapital und hergestelltem (manufactured) Kapital. Gelegentlich werden zu diesen beiden Unterarten des künstlichen Kapitals noch moralisches und kulturelles Kapital hinzugenommen (Turner/Doktor/Adger 1994: 268). Diese Unterscheidungen sind für diese Arbeit jedoch nicht von Bedeutung.

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  12. Es ist nicht eindeutig, ob eine von Menschen gemanagte erneuerbare Ressource, beispielsweise ein Weizenacker oder eine Fichten Schonung, als natürliches oder künstliches Kapital betrachtet werden soll. Insofern kann zwischen diesen beiden Arten von Kapital nicht scharf getrennt werden. Vgl. auch Fußnote 2.

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  13. Die Gleichsetzung von natürlichen Kapitalgütern mit natürlichen Ressourcen, die in der Literatur üblich ist (z.B. Pearce/Barbier/Markandya 1990: 1; Folke et al. 1994: 4), ist aus theoretischer Sicht problematisch, weil mit dem Wort „Ressource“häufig nicht ein Bestand an Produktionsmitteln (z.B. en Erdölvorkommen), sondern das Produktionsmittel selbst bezeichnet wird. Das Produktionsmittel Erdöl ist jedoch kein Kapitalgut. Zur Kritik am Begriff des „natürlichen Kapitals“vgl. Victor (1991) und Hinterberger, Luks und Schmidt-Bleek (1995).

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  14. Beispielsweise kann Papier nicht beliebig häufig wiederverwertet werden, weil sich bei der Papierproduktion die Zellstoffasern immer weiter verkürzen. Wird Papier nur aus Altpapier, ohne Zusatz von frischen Faserstoffen (aus Holz oder Baumwollumpen) hergestellt, so erhält man ein Papier, das eine deutlich schlechtere Qualität besitzt, als es das Altpapier gehabt hat (Ebert 1981: 237–241).

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  15. Die Ansätze von Hartwick (1977, 1978a, 1978b) und Solow (1986) sowie von Pearce/Turner (1990) und Pearce/Barbier/Markandya (1990) können nicht als konkrete Operationalisierungen (sondern lediglich Operationalisierungsansätze) betrachtet werden, weil keine Angaben darüber gemacht wurden, wie die Kapitalbestände in der Realität berechnet werden sollen. Eine Versuch, den Bestand an natürlichem Kapital empirisch zu messen, machen beispielsweise Pearce/Atkinson (1993).

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  16. Clifford W. Cobb ist lediglich als Mitarbeiter des Buches „For the Common Good“von Herman J. Daly und John B. Cobb (1989) genannt. In der Fußnote auf Seite 401 wird Clifford Cobb jedoch die Führungsrolle in der Entwicklung des ISEW zugesprochen.

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  17. Diefenbacher (1991) hat das Konzept von Cobb, Daly und Cobb auf die Bundesrepublik Deutschland übertragen und den ISEW ebenfalls für den Zeitraum 1950 bis 1986 ermittelt. Er nennt als das wichtigste Ergebnis, daß sich das Bruttosozialprodukt und der ISEW zwischen 1950 und 1980 in die gleiche Richtung entwickelten, daß nach 1980 aber das Brutto-Sozial-Produkt weiter gewachsen ist und der ISEW hingegen deutlich abgenommen hat (Diefenbacher 1991: 79).

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  18. Einen Überblick über naturwissenschaftliche Ansätze zur Operationalisierung von Nachhaltigkeit bietet Rennings (1994: Teil III, Kapitel II und III).

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  19. Eine Dosis-Wirkungs-Beziehung ist die Beziehung zwischen Schadstoffkonzentration, Einwirkzeit und Auswirkung auf den Rezeptor.

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  20. Eine Verfeinerung dieses Konzeptes zur Festlegung von Belastungsgrenzen für Ökosysteme ist das Critical Loads/Critical Levels-Konzept, das im Rahmen der Aktivitäten der Economic Commision of the United Nations for Europe (UN-ECE) in den achtziger Jahren entwickelt wurde (SRU 1994: 103). Es wird dabei in Betracht gezogen, daß es in der Regel für „akute“und „chronische“Schadwirkungen eines Streßfaktors unterschiedliche Schwellenwerte gibt. Unter einem Critical Level versteht man die Konzentration eines Schadstoffes in der Umwelt (Immission), bis zu der es zu keinen akuten Störungen kommt, d.h. bis zu der keine negativen Wirkungen auf das Ökosystem oder auf Teile davon deutlich von normalen Schwankungen des Erscheinungsbildes zu unterscheiden sind. Critical Loads hingegen bezeichnen die (akkumulierten) Schadstoffdepositionen, bei deren Unterschreiten bei dem derzeitigen Kenntnisstand keine (chronische) Schädigung auftritt (Nagel/Smiatek/Werner 1994: 6).

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  21. Die logische Konsistenzforderung, daß sich aus einer Tatsachenbeschreibung niemals auf eine normative Handlungsanweisung schließen läßt, wird zurückgehend auf den Philosophen G.E. Moore (1903) Vermeidung eines „naturalistischen Fehlschlusses“genannt.

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  22. Die Wahl des Risikos, daß trotz Einhaltens der Toleranzbereiche eine nachhaltige Entwicklung verfehlt wird, wurde somit von dem Ministerium getroffen.

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© 1998 Physica-Verlag Heidelberg

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Klauer, B. (1998). Ansätze zur Operationalisierung von Nachhaltigkeit. In: Nachhaltigkeit und Naturbewertung. Umwelt und Ökonomie, vol 25. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47026-4_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-47026-4_3

  • Publisher Name: Physica-Verlag HD

  • Print ISBN: 978-3-7908-1114-8

  • Online ISBN: 978-3-642-47026-4

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