Zusammenfassung
In den seit Jahren sehr intensiv geführten Diskussionen über Wege zur Sicherung des Industriestandorts Deutschland nehmen Maßnahmen zur Stärkung der Innovati-onsfahigkeit unserer Wirtschaft einen breiten Raum ein. Gerade die zurückliegende Rezession wurde nach übereinstimmender Auffassung von Experten durch strukturelle Probleme überlagert und verstärkt. Diese Schwierigkeiten unterstreichen, daß Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes noch stärker als in der Vergangenheit gezwungen sind, neben der laufenden Produktpflege im Hinblick auf Design, Qualität und funktionale Verbesserungen ihr Leistungsangebot durch Erweiterung um neue Produkte wettbewerbsfähig zu erhalten. Nur dadurch wird es ihnen möglich sein, ihre Position auf nationalen und internationalen Märkte zu sichern bzw. auszubauen.
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Literatur
Der innovative “Sprung” bezieht sich dabei primär auf die Ausgangssituation in den einzelnen Unternehmen (subjektive Sicht) und weniger auf radikale Innovationen in Relation zum bisher erreichten Innovationsstand von Technologien. Vgl. z. B. Staudt (1974), S. 24 ff., der von einem Stufensprung des technischen Wissens gegenüber der Ausgangsbasis des Innovators spricht. Zur Abgrenzung des Innovationsbegriffs siehe beispielsweise Pfeiffer, Staudt (1974) oder Domsch, Ladwig, Siemers (1995), S. 14 ff.
Der Stand der Forschung zur Rolle von KMU im Innovationsprozeß ist zusammengefaßt in OECD (1993). Siehe auch den umfangreichen Literaturüberblick bei Perlitz, Löbler (1989), S. 9 f. und S. 21 sowie bei Domsch, Ladwig, Siemers (1995), S. 10 ff.
Zur Abgrenzung der Begriffe Forschung und Entwicklung siehe z.B. Brockhoff (1993), S. 25 f. und Gerpott (1992), S. 109 ff.
Zur möglichen Rolle von Banken in der Innovationsfinanzierung siehe Meyer-Krahmer (1995), S.5ff.
Die Sparkassenorganisation hat hierzu das FhG-ISI Ende 1995 mit dem Aufbau und dem Betrieb eines Netzwerks für Technologiegutachten beauftragt, über das Gutachten ausgewiesener Experten zu den technischen oder marktseitigen Aspekten eines Innovationsvorhabens eingeholt werden können. Auf diese Weise soll die Entscheidungsbasis von Firmenkundenberater von Sparkassen oder von Beteiligungsmanagern der Beteiligungsgesellschaften des Sparkassensektors deutlich verbessert werden. Die Pilotphase für diese Vermittlungsstelle mit einer begrenzten Anzahl an einbezogener Sparkassen endete im August 1996. Seitdem können alle Institute der Sparkassenorganisation Gutachten über das “Netzwerk für Technologiegutachten” anfordern. Siehe Landrock (1996a) und (1996b).
Zu den wesentlichen Inhalten dieses Konzepts siehe auch Gelshorn, Michallik, Staehle (1991), S. 156 ff.; Meyer-Krahmer (1989), S. 96 f. Eine Bilanz dieser Neuorientierung wurde z.B. gezogen in BMFT (1984).
Einen Überblick hierzu findet sich z.B. in: von Freyend, Eberstein, Kreklau (laufende Lieferungen),; Zeitschrift für das Gesamte Kreditwesen (1995), BMBF (1995b) sowie in den jährlichen Bundesberichten Forschung BMBF, z.B. BMBF (1996).
Der Anteil von KMU an der Forschungsförderung des BMBF in der gewerblichen Wirtschaft stieg zwischen 1982 und 1994 von 10,5 auf rund 36 Prozent an (BMBF 1995a, S. 10).
Zu den Vor- und Nachteilen der Förderinstrumente “Zuschüsse” und “Beteiligungskapital” aus Sicht junger Technologieunternehmen, die sicherlich auch für kleine Unternehmen zutrifft, vgl. Kulicke, Wupperfeld (1996), S. 199.
Durch BTU wird risikotragendes Kapital für kleine (ABL) bzw. mittlere (NBL) Technologieunternehmen (höchstens zehn Jahre alt) begünstigt. Anlaß für die Beteiligungsaufnahme kann sowohl die Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen sein, aber auch deren Markteinführung. Zur Förderung von Beteiligungskapital gibt das BMBF Anreize für private Kapitalgeber, damit diese Innovationsvorhaben kleiner bzw. mittlerer Unternehmen finanzieren. Neben der Unterstützung innovierender Unternehmen sind auch Lerneffekte und Verhaltensänderungen bei den Kapitalgebern intendiert. Siehe Kulicke, Wupperfeld (1996), S. 228 ff.
Zuvor gab es bereits ein ähnliches Angebot innerhalb des KfW-Mittelstandsprogramms (Variante Risikofinanzierung), das eine 75prozentige Haftungsfreistellung für die durchleitende Hausbank umfaßte. Diese Haftungsfreistellung war allerdings an einen Risikozuschlag in Höhe von zwei Prozentpunkten auf die bei Zusage jeweils gültigen Zinssätze des KfW-Mittelstandsprogramms gebunden, was die Attraktivität für die Endkreditnehmer deutlich reduzierte.
In die Konzeption des FuE-Darlehensprogramms flössen u.a. die Erfahrungen aus der Förderung junger Technologieunternehmen durch die beiden Modellversuche “Förderung technologieorientierter Unternehmensgründungen” und “Beteiligungskapital für junge Technologieunternehmen” (BJTU) ein. Siehe Kulicke u.a. (1993), Kulicke, Wupperfeld (1996) sowie Kulicke (1995).
Siehe hierzu Meyer-Krahmer (1989), S. 96 ff.
Zu den wesentlichen Ergebnissen dieses letztgenannten Programms siehe Edler, Hornschild (1992), S. 49 ff.
Die bis zu zehn Jahre betragende Laufzeit der Kredite sollte den bei Innovationsvorhaben üblichen längeren Kapitalbindungsfristen Rechnung tragen, um das Fristentransformationsrisiko bei Inkonkruenz von Kapitalbindung und Kapitalbereitstellung zu minimieren. Zu den Auswirkungen einer solchen Inkonkruenz vgl. z.B. Arbeitskreis “Finanzierung” der Schmalenbach-Gesellschaft (1985), S. 837.
Das geplante Programmvolumen betrug im Anlauf jahr 1992 maximal 133 Mio. DM und 1993 267 Mio. DM Für die nachfolgenden Jahre waren jeweils 400 Mio. DM als Obergrenze vorgesehen.
Zu den zu untersuchenden Aspekten bei der Wirkungsanalyse von Förderprogrammen siehe Meyer-Krahmer (1989) und die darauf basierende Zusammenstellung bei Sternberg et al. (1996), S. 17.
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© 1997 Physica-Verlag Heidelberg
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Kulicke, M., Broß, U., Gundrum, U. (1997). Einleitung. In: Innovationsdarlehen als Instrument zur Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen. Technik, Wirtschaft und Politik, vol 27. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-47009-7_1
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Publisher Name: Physica-Verlag HD
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