Zusammenfassung und Ausblick

Zusammenfassung

Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war die ökonomische Beurteilung der Abfallwirtschaftspolitik in der Bundesrepublik Deutschland, wobei verhaltenssteuernde Anreize, die von dieser Politik ausgehen, im Mittelpunkt der Analyse standen. Bei der Auswahl des Abfallbegriffes für die ökonomische Analyse der Abfallpolitik zeigte sich, daß in der Literatur eine Reihe von Abfalldefinitionen nebeneinander verwendet werden. Abfall, wie er in dieser Arbeit verstanden wird, läßt sich wie folgt charakterisieren: Es handelt sich um ein Produkt oder einen kompakten, tranportierbaren Stoff, dessen weitere Nutzung für die Gesellschaft mit negativen Nettonutzen verbunden ist. Abfall verliert dann auch nicht dadurch seine Abfalleigenschaft, daß er verwertet wird. Steht die Gesellschaft am Ende der Nutzungsdauer eines Sekundärproduktes, dessen Produktion mehr Kosten als Nutzen verursacht hatte, wieder mit Abfall da, der zwar verwertet werden kann, aber auch dann insgesamt mehr Schaden als Nutzen verursacht, so wurden die Entsorgungskosten durch das Recycling nur zusätzlich erhöht, der Abfall aber nicht vermindert. Gleichzeitig kann aber eine Politik, welche die Kosten der Verwertung von Altprodukten oder Produktionsrückständen vermindert, zu einem Sinken der Menge an Abfall führen und aus Abfällen Wirtschaftsgüter machen.