Zusammenfassung
Die Diskussion über die “richtige” Bemessungsgrundlage der Besteuerung hat eine lange Tradition. Während Einigkeit herrscht, daß der Bürger entsprechend seiner Leistungsfähigkeit zu besteuern ist, gibt es unterschiedliche Ansichten, welcher Indikator für die Leistungsfähigkeit eines Individuums verwendet werden sollte. Adam Smith (1776) war der Auffassung, daß das Einkommen den besten Indikator für die Leistungsfähigkeit darstelle, in der Praxis jedoch schwer zu erfassen sei, so daß auch eine Konsumsteuer auf breiter Bemessungsgrundlage als Zweitbestlösung in Betracht gezogen werden könne.1
No income tax is really just, from which savings are not exempted.
John Stuart Mill, Principles of Political Economy
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Vgl. R.A. Musgrave (1991), S. 37 f.
G. v. Schanz (1896), S. 23 zitiert nach R.A. Musgrave (1991), S. 38.
Zitiert in R.A. Musgrave (1991), S. 40.
Siehe J.S. Mill (1865), S. 403.
Vgl. R.A. Musgrave (1991), S. 42.
Zu einer Darstellung und Würdigung der Einführung einer Ausgabensteuer in Indien und Ceylon siehe P. Zumstein (1977), S. 423 ff.
Siehe dazu die Tagungsbände M. Rose (1990) und M. Rose (1991a).
Vgl. M. Rose (1991b), S. 9.
Zu einer Darstellung der Effizienz- und Verteilungswirkungen einer Mehrwertsteuersatzerhöhung siehe z.B. K.-J. Duschek/H. Richter (1993) bzw. H. Kaiser (1989).
Vgl. J.A. Schumpeter ((1929/30) 1985), S. 124.
Siehe dazu M. Rose (1991b), S. 10. Diese Bezeichnung wurde im folgenden auch von M. Kaiser (1992), S. 75 sowie in dem Gesetzbuch von J. Lang (1993), S. 149 übernommen.
Vgl. D.F. Bradford and the U.S. Treasury Tax Policy Staff (1984), S. 9 bzw. S. 108. J.H. Makin (1987), S. 87 weist darauf hin, daß es bei einer Konsumsteuer keineswegs so ist, daß die Ersparnisse eines Individuums überhaupt nicht besteuert werden. Sie werden vielmehr nur einmal besteuert. Von daher bezeichnet er die Konsumsteuer als eine Steuer mit einfacher und die Einkommensteuer als eine Steuer mit zweifacher Ersparnisbesteuerung.
Vgl. M. Kaiser (1992), S. 78.
Vgl. N. Kaldor (1965), S. 192.
Vgl. N. Kaldor (1965), S. 195.
Vgl. D.F. Bradford and the U.S. Treasury Tax Policy Staff (1984), S. 110.
Vgl. D.E Bradford and the U.S. Treasury Tax Policy Staff (1984), S. 111.
Vgl D.F. Bradford and the U.S. Treasury Tax Policy Staff (1984), S. 117 f.
Siehe dazu D.F. Bradford and the U.S. Treasury Tax Policy Staff (1984), S. 33 f.
Zu dem Vorschlag der Meade-Kommission siehe auch J.G. Head (1979).
Siehe S.-O. Lodin (1978), S. 74.
Vgl. S.-O. Lodin (1978), S. 80.
Vgl. S.-O. Lodin (1978), S. 94 ff.
Vgl. H.J. Aaron/H. Galper (1985), S. 79.
Siehe J. Mitschke (1985), S. 53 f. Zu den Vorteilen dieser Besteuerungsform bemerkt er im folgenden: “Die jährliche Konsumsteuer und die einmalige Reinvermögenszuwachssteuer treten an die Stelle von Einkommen-, Vermögen-, Erbschaft- und Schenkungsteuer sowie Investitionshilfeabgabe. Sie machen offene Vermögensbildungs- und Beschäftigungshilfen wie Sparprämien, Wohnungsbauprämien und Investitionszulagen überflüssig. Sie erübrigen aber auch die diversen indirekten Begünstigungstechniken, die sich der Gesetzgeber hat einfallen lassen, um die Investitions- und Vorsorgefeindlichkeit der Einkommensbesteuerung zu bekämpfen: Steuerbefreiungen, vorübergehende und endgültige Kürzungen der Bemessungsbasis durch degressive und irreguläre Abschreibungen, Rücklagenbildung, befristete Zins- und begrenzte Sonderausgabenabzüge sowie Entlastung durch ermäßigte Steuersätze.”
Vgl. J. Mitschke (1985), S. 114.
Eine Abgrenzung des Begriffs “qualifizierte Sparinstitute” und “qualifizierte Konten” erfolgt in § 832 bzw. § 833 bei J. Lang (1993), S. 365 ff.
Siehe J. Lang (1993), S. 149.
Siehe J. Lang (1993), § 124, S. 286 f.
Vgl M. Kaiser (1992), S. 85.
Erbschaften und Schenkungen wurden bei dem Beispiel in Tabelle 1–2 nicht berücksichtigt Zur Äquivalenz einer S-ESt mit einer Z-ESt siehe auch M. Kaiser (1992), Anhang B, S. 236–238.
Siehe dazu C.E. McLure/G.R. Zodrow (1991), S. 161 ff.
Siehe dazu M. Kaiser (1992), S. 87 bzw. C.E. McLure/G.R. Zodrow (1991), S. 161 ff., die eine Z-ESt, bei der eine Besteuerung von Schenkungen und Erbschaften bei dem Geber in Vertretung des Empfängers erfolgt, auch als “proxy tax” bezeichnen.
Vgl. R.E. Hall/A. Rabushka (1985), S. 63.
Vgl. D.F. Bradford (1986), S. 76.
Siehe M. Rose/J. Lang/F.W. Wagner/E. Wenger (1992), S. 63 und S. 87.
Zu einer ausführlichen Diskussion konsumbasierter Unternehmensteuersysteme siehe die Arbeiten von M. Kaiser (1992), R. Schwinger (1993) und S. Bach (1993).
Von dem finanzwissenschaftlichen Cash-flow-Begriff ist die betriebswirtschaftliche Verwendung dieses Terminus zu unterscheiden. Betriebswirtschaftlich gesehen bezeichnet der “Cash-flow” eine Kennziffer über den Mittelzufluß aus dem Umsatzprozeß. Diese Kennziffer dient als Erfolgs- und Finanzindikator für das Unternehmen. Der Cash-flow errechnet sich hierbei indirekt aus dem Gewinn, vermehrt um unbare Aufwendungen und abzügüch unbarer Erträge. Vereinfacht wird der Cash-flow auch als Summe aus Periodengewinn, Abschreibungen und Rückstellungen einer Periode bezeichnet. Siehe dazu G. Wöhe (1990), S. 1033 f.
Feldhoff merkt hierzu an, daß die Begriffe “Gewinn” und “Verlust” einer Erklärung bedürfen, da sie normalerweise nur im Zusammenhang mit Ertrag und Aufwand verwendet werden. Bei einer reinen Zahlungsrechnung entstehen nur Einzahlungs- oder Auszahlungsüberschüsse, so daß der Begriff “vollständiger Verlustausgleich” hier nicht ganz zutreffend ist. Entsprechend gehört der Begriff “Sofortabschreibung” eigentlich in den Bereich von Kosten und Aufwendungen. Vgl. M. Feldhoff (1989), S. 53 ff.
H.-W. Sinn (1984b), S. 212 spricht deshalb auch von der Brownschen Steuer.
Vgl. M.A. King (1987), S. 379.
Zu dem Begriff der Investitions- und Finanzierungsneutralität siehe R. Elschen/M. Hüchtebrock (1983). Zur Überprüfung der Neutralitätseigenschaft von Cash-flow-Steuern siehe H.-W. Sinn (1985), S. 125 ff., W.F. Richter/W. Wiegard (1991), S. 453 ff., P. Swoboda (1991), S. 473 ff., F.W. Wagner/R. Schwinger (1991), S, 495 ff., R. Schwinger (1993), S. 196 ff. und insbesondere die Ausführungen von M. Kaiser (1992), Anhang C und D, S. 239–359.
Vgl. Meade Committee (1978), S. 232.
Vgl. H.-W. Sinn (1986), S. 8.
Vgl. O. Sievert/H. Naust/D. Jochum/M. Peglow/T. Glumann (1989), S. 275.
Vgl. M.A. King (1987), S. 379.
Vgl. M.A. King (1986), S. 173.
Vgl. Meade Committee (1978), S. 233 und H.-W. Sinn (1986), S. 6.
Vgl. O. Sievert/H. Naust/D. Jochum/M. Peglow/T. Glumann (1989), S. 278.
Vgl. M. Feldhoff (1989), S. 30.
Vgl. Meade Committee (1978), S. 233 und M. Feldhoff (1989), S. 59 f. Zu den Übergangsproblemen bei Cash-flow-Steuern siehe auch S. Bach (1993), S. 104 ff. und P. Shome/C. Schutte (1993).
So auch H.J. Aaron/H. Galper (1985), S. 79 ff.
Allein der Erwerb von Beteiligungen an inländischen Kapitalgesellschaften inklusive der Abschreibungen sowie die Erträge aus diesen Beteiligungen werden als finanzielle Transaktionen nicht berücksichtigt, da zwei inländische Unternehmen durch den Erwerb einer gegenseitigen Beteiligung in Höhe des voraussichtlichen Einzahlungsüberschusses des jeweiligen Unternehmens die Bemessungsgrundlagen auf Null reduzieren könnten. Siehe dazu M. Kaiser (1993), S. 57.
Vgl. Meade Committee (1978), S. 234 f.
Vgl. H.-W. Sinn (1985), S. 129.
Vgl H.-W. Sinn (1986), S. 15.
Vgl. P. Swoboda (1989), S. 16.
Vgl. H.-W. Sinn (1986), S. 7.
Vgl. M. Rose/J. Lang/F.W. Wagner/E. Wenger (1992), S. 63.
Siehe M. Rose/J. Lang/F.W. Wagner/E. Wenger (1992), S. 64. Ergänzend siehe auch E. Wenger (1983), S. 230.
“It would not, therefore, reflect the cost of funds to the particular company. Rather, it would reflect the normal market rate of return that a shareholder could expect to earn on the funds he has invested in the company.” Siehe M. Gammie (1991), S. 238. Zur ACE-Tax siehe auch Institute for Fiscal Studies (1989a, 1989b).
Zu einer Übersicht über konsumbasierte Gesamtsteuersysteme siehe auch M. Kaiser (1992), S. 90 ff.
Vgl. M. Rose (1991b), S. 14 bzw. S. 21.
Siehe N. Kaldor (1965), S. 163.
Siehe N. Kaldor (1965), S. 169.
Siehe D.F. Bradford and the U.S. Treasury Tax Poücy Staff (1984), S. 120 f.
Kaiser spricht sich bei dem Entwurf einer Reformstrategie für eine reine Konsumsteuer als 1. Präferenz (Optimum) aus. Auch wenn sie die Verwirklichung einer reinen Konsumsteuer aus administrativen Gesichtspunkten und im Hinblick auf die Übergangsprobleme in absehbarer Zeit nicht als realistisch einschätzt, ist sie der Ansicht, daß eine reine Konsumsteuer “ein langfristig anzustrebendes Reformzier darstellt Vgl. M. Kaiser (1992), S. 224 f.
Zu den Grundsätzen der Besteuerung siehe auch H. Haller (1964) und F. Neumark (1970). Eine ausführliche Darstellung der Kriterien für ein optimal strukturiertes Steuersystem erfolgt in M. Rose/J. Lang/F.W. Wagner/E. Wenger (1992), S. 19 ff.
Eine Veränderung der Entscheidungen der Konsumenten und Produzenten mit Hilfe des Instruments der Besteuerung ist lediglich erwünscht, sofern in der Ausgangssituation ein Marktversagen vorliegt. Ein Beispiel hierfür wäre die Nichteinbeziehung der Kosten für die Nutzung der Umwelt beim Autofahren, dem beispielsweise durch eine Mineralölsteuer entgegengewirkt werden kann.
Vgl. D.F. Bradford and the U.S. Treasury Tax Policy Staff (1984), S. 46.
Siehe dazu auch die Untersuchung zur horizontalen Gerechtigkeit einer SHS- bzw. einer S-ESt von M. Rose (1992), S. 10 ff., G.R. Zodrow (1990), S. 93 ff. und D.F. Bradford (1980), S. 102 ff.
Siehe J. Lang (1993), S. 172.
Problematisch sehen beispielsweise MJ. Graetz (1979) und C. Seidl (1990) die administrative Durchführung einer Ausgabensteuer.
Siehe J. Lang (1993), S. 44.
Vgl. D.F. Bradford and the U.S. Treasury Tax Policy Staff (1984), S. 181.
Vgl. D.F. Bradford and the U.S. Treasury Tax Policy Staff (1984), S. 183 ff.
Siehe J. Mitschke (1985), S. 201. Zu dieser Problematik siehe auch H. Richter/H.-U. Richter (1994), S. 621 ff.
Zu einer weiteren Übergangsregelung siehe Bradfords “Phase-In of Consumption-Type Rules to the Existing Income Tax”, D.F. Bradford (1986), S. 94 ff.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1995 Physica-Verlag Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Richter, H. (1995). Konsumbasierte Neugestaltung der Einkommensbesteuerung. In: Marktorientierte Neugestaltung des Einkommensteuersystems. Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, vol 106. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-46960-2_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-46960-2_2
Publisher Name: Physica-Verlag HD
Print ISBN: 978-3-7908-0819-3
Online ISBN: 978-3-642-46960-2
eBook Packages: Springer Book Archive