Welche Beiträge kann die Informationstechnik leisten für eine dauerhafte Entwicklung — Sustainable Development?

Zusammenfassung

“Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, daß künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können” (vgl. Brundtland-Bericht 1987). Mit dieser Definition, die die von den Vereinten Nationen im Jahr 1983 beauftragte “Weltkommission für Umwelt und Entwicklung” in ihrem Abschlußbericht im Jahre 1987 verwendete, ist eine Zielvorstellung verbunden, die grundsätzlich ökologischer Natur ist. Diese Zielvorstellung versucht, Auswege aus einem globalen, entwicklungspolitischen Dilemma zu finden (vgl. Harboth 1989): einerseits wird immer deutlicher, daß der von den Industrieländern beschrittene Weg einer “harten”, wachstumsorientierten Entwicklung aus ökologischen Gründen (Umweltzerstörung, Ressourcenerschöpfung) nicht endlos weiterverfolgt werden kann¹; andererseits ist es nach wie vor das erklärte Ziel der armen Mehrheit der Weltbevölkerung, eben diesen historischen Entwicklungsweg der heutigen Industrieländer zu imitieren. Würde dies der Dritten Welt kurzfristig gelingen und würden die Industriestaaten weiterhin auf ihre heutigen Wachstumsvorstellungen beharren, wäre dies der sichere ökologische Selbstmord der Menschheit. Gelingt ihr dies aber nicht, so verschärft sich das ökologische Problem dennoch in zweifacher Weise: Die Weltbevölkerung wächst weiter, solange die Armut nicht beseitigt ist; Menschen, die ums Überleben kämpfen, werden weiterhin ihre ökologischen Grundlagen zerstören (siehe die Brandrodungen in vielen tropischen Ländern).