Zusammenfassung
Zu Beginn der vorliegenden Arbeit wurde argumentiert, daß gerade für solche Unternehmen, die dem Strukturwandel in besonderer Weise ausgesetzt sind (oder in absehbarer Zukunft sein werden), der Auf- bzw. der Ausbau technologieorientierter Außenbeziehungen ein besonders wichtiges Mittel zum Erhalt der Innovations- und der Wettbewerbsfähigkeit ist. Wie relevant sind nun wirklich in der betrieblichen Praxis die einzelnen Entwicklungstendenzen, die unter dem Begriff Strukturwandel zusammengefaßt werden? Welche Bedeutung haben zunehmende Wettbewerbsintensität, verkürzte Innovationszyklen und wachsende Entwicklungskosten für die einzelnen Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes? Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf das Innovationsverhalten der betroffenen Unternehmen?
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Literatur
Aus dem Nahrungs- und Genußmittelgewerbe sind nur 10 Unternehmen in der Grundgesamtheit vertreten. Der Extremwert von 100% ist deshalb von geringem Erklärungsgehalt.
Vgl. hierzu Schedi, H., 1980: 88ff und Berger, M., 1989: 146ff.
Zu den unterschiedlichen Reaktionsstrategien der feinmechanischen und optischen Industrie in Baden-Württemberg siehe auch Herden, R., 1990.
Siehe Herden, R., 1990: 17.
Vgl. hierzu etwa Meyer-Krahmer, F. / Gielow, G. / Kuntze, U., 1984: 181ff; Becher, G., et al., 1989: 88ff; Herden, R., 1990: 36f; Becher, G. / Weibert, W., 1990:44ff.
Die Frage zu Personalproblemen wurde in der schriftlichen Umfrage nur im Kammerbezirk Schwarzwald-Baar-Heuberg gestellt. Die Angaben beziehen sich deshalb nur auf die 492 Unternehmen aus dieser Region.
Vgl. hierzu etwa Gemünden, H.G., 1991; Rothwell, R., 1974; Science Policy Research Unit (Hrsg.), 1976; Spüler, P. T. / Teubal, H., 1977.
Siehe Becher, G. et al., 1989.
Auf den oft in quantitativer und qualitativer Hinsicht unbefriedigenden Informationsgehalt der “Print-Medien” weisen in diesem Zusammenhang allerdings Mortsiefer und Grans hin. Bei einer Analyse von 243 Fachzeitschriften, Broschüren und sonstigen schriftlichen Informationsmaterialien kommen sie zu dem Ergebnis, daß die Fachbeiträge überwiegend zu klein, unverständlich formuliert und ungünstig platziert sind (vgl. Mortsiefer, J. / Grans, K., 1981.
Wobei allerdings auch hier das persönliche Gespräch mit Kunden, Lieferanten und Beratern gesucht wird. Auf die Bedeutung der persönlichen Kommunikation verweist auch eine zum Thema Informationsbeschaffung durchgeführte Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (vgl. Pieper, A., 1986).
Vgl. Becher, G., et al., 1989: 110ff.
Zu den Problembereichen des Technologietransfers zwischen Industrie und Wissenschaft vgl. beispielsweise Bräunung, G., 1986: 15ff und Bräunung, G. / Maas, M., 1988: 76ff.
Vgl. Weitzel, G., 1987.
Mehrfachnennungen möglich.
Siehe Becher, G. et al., 1989: 134ff.
Siehe Schmalholz, H. / Scholz, L., 1986: 36f. 240) Siehe Täger, C., 1988: 18.
Siehe Strothmann, K.-H., 1984: 25.
Siehe Rotering, C., 1990: 68f.
Vgl. Naujoks, W. / Pausch, R., 1977.
Vgl. dazu beispielsweise Rotering, C., 1990: 70ff.
Zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch Naujoks / Pausch. Hier waren 52,8% aller Kooperationsprojekte “formlose Vereinbarungen” ohne vertragliche Grundlage (siehe Naujoks, W. / Pausch, R., 1977: 66).
Diese informelle Zusammenarbeit mit Zulieferern und Kunden ist dabei durchaus als FuE-Kooperation im engeren Sinne zu verstehen, d.h. als gemeinsame Entwicklungsarbeit von Mitarbeitern beider Partnerunternehmen in einem Projekt mit dem Ziel, bestehende Produkte und Fertigungsverfahren zu verbessern oder neue Produkte bzw. Fertigungsverfahren zu entwickeln.
Vgl. hierzu auch Herden, R., 1990: 30 und 39f.
Die tendenziell geringe Bedeutung von Vermittlern für das Zustandekommen von Beziehungen trifft jedoch nicht für alle “Unternehmens-Typen” in gleichem Maße zu. So ist beispielsweise neben der Bereitstellung von Kapital die Vermittlung von Marktbeziehungen ein wesentlicher Bestandteil des Dienstleistungsangebotes von Venture-Capital-Gesellschaften (vgl. dazu beispielsweise Heydebreck, P., 1990: 51ff).
Zu den spezifischen Problemen bei der Kooperation mit ausländischen Partnern vgl. beispielsweise Meyer-Krahmer, F. / Walter, G. H., 1982.
Vgl. hierzu beispielsweise Henfling, M., 1981: 75ff.
Vgl. beispielsweise Mittag, H., 1985 oder Rohe, C., 1980.
Siehe Rotering, C., 1990: 110f.
Siehe Hâkansson, H., 1989: 54.
Siehe Rotering, C., 1990: 134ff.
Dies zeigte sich beispielsweise auch bei der Diffusion der Mikroelektronik im Bereich der feinmechanischen und optischen Industrie. Für die Unternehmen aus dem Fachbereich Meß-technik gehört die Mikroelektronik (mittlerweile) zu den “Kernbereichen” technologischer Kompetenz (Sensorik). Die Integration dieser Technologie erfolgte bei den hierzu befragten Unternehmen aus dem Fachbereich Meßtechnik ausschließlich durch den Aufbau interner Ressourcen. Die anderen Unternehmen aus der feinmechanischen und optischen Industrie integrierten die Mikroelektronik dagegen überwiegend durch Kooperationen mit Unternehmen aus der Elektrotechnik (vgl. Herden, R., 1990: 79ff).
Da weder die Zahl der Strategischen Geschäftseinheiten noch die Namen der dabei relevanten Ansprechpartner innerhalb der einzelnen Betriebe bekannt war, hätte jedem Anschreiben eine größere Zahl von Fragebögen beigelegt werden müssen mit der Bitte, diese gegebenenfalls an die zuständigen Personen zu verteilen. Da es ein wesentliches Ziel der Untersuchung war, trotz der notwendigen Komplexität der Fragebögen eine möglichst hohe Rücklaufquote zu erzielen und befürchtet werden mußte, daß gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen die Antwortbereitschaft aufgrund des (u.U. von den Betroffenen lediglich vermuteten) Mehraufwandes erheblich sinken könnte, wurde auf diese Vorgehensweise verzichtet.
So wäre es beispielsweise denkbar, daß nur die Unternehmensgröße die Struktur technologieorientierter Außenbeziehungen beeinflußt und die signifikanten Zusammenhänge zwischen der Wettbewerbsstrategie und der Struktur technologieorientierter Außenbeziehungen sich ausschließlich auf Unterschiede hinsichtlich der Größenverteilung innerhalb der einzelnen wettbewerbsstrategischen Gruppen zurückführen ließen.
Die Bedeutung der regionalen Nähe für das Zustandekommen von Beziehungen zwischen kleinen und mittleren Unternehmen und Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen wird auch in einer Untersuchung des FhG-ISI zur Erfassung regionaler Innovationsdefizite betont: “Bei Fachhochschulen, Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen ist eine große räumliche Entfernung hinderlich” (siehe Meyer-Krahmer, F. et al., 1984: 12).
Siehe Håkansson, H., 1989: 109.
Zu ähnlichen Ergebnissen kommt beispielsweise auch Maas in einer empirischen Untersuchung. In Bezug auf die Inanspruchnahme technischer Beratungsdienstleistungen im Bereich Produktion stellt er darüber hinaus fest, daß “insbesondere in kleineren Betrieben / Unternehmen (..) eine technische Beratung zumeist als wenig erfolgversprechend eingestuft (wird). Die Mehrzahl der Manager halten sich selbst aufgrund langjähriger Erfahrung für die Fachleute hinsichtlich der betrieblichen Produktionstechnik. Wenn Berater im technischen Bereich der Produktion überhaupt in Anspruch genommen werden, kommt ihnen in kleineren Unternehmen allem Anschein nach häufig eine eher psychologische Bedeutung zu. Sie sollen den Argumenten der Geschäftsleitung gegenüber der Belegschaft mehr Nachdruck verleihen bzw. unpopuläre Entscheidungen ohne Störungen der innerbetrieblichen Harmonie durchsetzen” (siehe Maas, C., 1990: 282).
Siehe Becher, G., et al., 1989: 115.
Vgl. hierzu beispielsweise Pieper, A., 1986: 27.
Siehe Brockhoff, K., 1989: 22.
Vgl. hierzu beispielsweise Clark, P. A., 1987; Foxall, G. R., 1984 und 1986; Gemünden, H. G., 1980, 1981, 1985,1988; Rothwell, R., 1976 und 1987, Rothwell, R. / Beesley, W., 1988; Utterback, J., 1971.
In den Arbeiten v. Hippels zeigt sich beispielsweise, daß in bestimmten Branchen die wesentlichen Aufgaben im Rahmen von Innovationsprozessen teilweise durch die Kunden selbst übernommen werden. Diese Kunden führen den Entwicklungsprozeß bis zur Konstruktion eines Prototyps im eigenen Unternehmen durch und suchen erst dann nach einem geeigneten Hersteller, der das innovative Produkt fertigt und sie damit beliefert (vgl. hierzu v. Hippel, E., 1976, 1977(a), 1977(b), 1978(a), 1978(b), 1980,1982(a), 1982(b), 1986 und 1988).
Vgl. etwa Hâkansson, H., 1987: 3ff und 1989: 15ff; Laage-Hellman, J., 1989: 129ff.
Vgl. Grabher, G., 1990(b).
Die entsprechenden Fragen zur Einbindung in industrielle Netzwerke wurden erstmals in der Untersuchungsregion Schwarzwald-Baar-Heuberg gestellt. Die Analysen zum Netzwerkansatz beziehen sich deshalb nur auf 492 der insgesamt 1340 Unternehmen.
Im Pretest wurde versuchsweise nach der Entwicklung von Indikatoren wie beispielsweise der “Gewinnspanne” oder dem “Return on Investment” gefragt. Es zeigte sich jedoch, daß solche Angaben von den Befragten als zu “sensibel” beurteilt wurden und die Antwortbereitschaft deshalb entsprechend gering war.
Bezogen auf die Gewinnsituation stellt auch Zörgiebel fest, daß diese “... bei Unternehmen mit späterem Einstieg in neue Technologien durchschnittlich besser ist, als die der technologischen Führer” (siehe Zörgiebel, W.W., 1983: 210). Brockhoff formuliert unter Bezugnahme auf eine Arbeit von Meyer und Roberts die Hypothese, daß die “höchste Ergebniswirkung weder durch das Beharren auf herkömmlichen Technologien und Märkten erreicht wird noch durch dauernde Versuche zur Implementierung “radikaler Neuheiten” (...), sondern durch eine Mischung beider Strategien, die im Durchschnitt nur zur Realisierung geringer Neuigkeitsgrade führt” (siehe Brockhoff, K., 1987: 67f).
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© 1992 Physica-Verlag Heidelberg
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Herden, R. (1992). Empirische Ergebnisse. In: Technologieorientierte Außenbeziehungen im betrieblichen Innovationsmanagement. Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, vol 65. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-46932-9_11
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Publisher Name: Physica-Verlag HD
Print ISBN: 978-3-7908-0610-6
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