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Einführung in die Fragestellung

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Genetische Graphologie
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Zusammenfassung

Die Deutung der Handschrift ist in hohem Maße abhängig von der Güte des Materials. Dazu rechnen wir Natürlichkeit und Ungezwungenheit der Schreibumstände, vor allem aber Ausgiebigkeit des Umfangs der zu analysierenden Schriftproben. Daneben wird als unerläßlich auch die Ergänzung des Materials durch Schriftproben aus verschiedenen Zeiten und Altersstufen des Schreibers genannt. Dadurch soll in erster Linie der irreführenden Kraft des Zufalls gesteuert werden. Es könnte sein, daß in einer gegebenen Konfiguration des Schriftgefüges unkontrollierbare Einflüsse das eigentliche Wesensbild verwischten und im Niederschlag der Schreibbewegung nur unvollkommen zum Ausdruck brächten. Dergleichen Fehlerquellen wären auszuschalten, wenn sich die Analyse auf mehrere, möglichst aus verschiedenen Lebens-Abschnitten stammende Schriftstücke erstreckte. Hierbei würde sich ohne Zweifel die Konstanz der charakterlichen Wesensart überzeugender herausstellen. Schließlich kann sich die ganze Kraft und Fülle der Persönlichkeit nicht schon in einer einzigen graphischen Selbstbezeugung unmißverständlich ausprägen. Insbesondere entziehen sich Begabungen einem so summarischen Verfahren. Man muß unter Umständen mit der Latenz solcher Befähigungen rechnen, deren wirkliches Ausmaß sich in der Regel erst in einer ganzen Reihe von Zustands- und Wesensbildern entfalten und projizieren kann. Wie schon im einzelnen Schriftsftick der Schwankungsspielraum der Merkmale eine recht bedeutende Rolle spielen kann, so gilt dies erst recht von einem Schriftmaterial, das sich auf Jahre und Jahrzehnte verteilt.

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Literatur

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  5. Vgl. dazu Lutz Wagner: Regelmaß und Ebenmaß, Zeitschr. f. Menschenkunde VI, 1931, 6, S. 441. — Nicht verschweigen dürfen wir, daß Wagner, wie wir mündlichen Rücksprachen über diese Frage entnehmen konnten, an dem in diesem Aufsatz vertretenen Standpunkt nicht mehr festhält. Wir hielten es aber doch für nützlich, in unserem Zusammenhang der Hegelschen Dreiphasentheorie zu gedenken, weil sie als Anwendung auf den biologischen Ablauf grundsätzlich möglich ist und ihre Erwähnung uns als Gegenstück zur rein lebendigen Entwicklung angebracht und notwendig erschien.

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  6. Edgar Schindler: Vom Bewegungsgehalt des Bildes. Eine einleitende kunsttheoretische Studie auf kunstgeschichtlicher Grundlage. Dissertation München 1926, S. 3.

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© 1957 Johann Ambrosius Barth München

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Hager, W. (1957). Einführung in die Fragestellung. In: Genetische Graphologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-46885-8_1

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