Zusammenfassung
Immer wieder wird der Neurologe aufgefordert, bei Patienten mit singulären oder nur sehr seltenen anfallsartigen Ereignissen eine hirnorganische Ursache, besonders eine Epilepsie, auszuschließen. Anamnese und evtl. Fremdanamnese reichen oftmals nicht aus, eine Diagnose zu stellen. Nur selten kann ein solches Ereignis vom Untersucher beobachtet werden, und die rein klinische Beobachtung erlaubt nicht immer eine sichere diagnostische Zuordnung. Erhobene Befunde sind oftmals schwer zu interpretieren, da z.B. bei Patienten mit einer Epilepsie im Intervall abgeleitete Elektroenzephalogramme einen unauffälligen bzw. unspezifischen Befund zeigen können und bei Patienten mit vagovasalen Synkopen abnorme EEG-Befunde im Intervall in einem prozentual relativ hohen Anteil vorkommen (2,3,6,8)1 So beschrieb z.B. Friedli 1975 (3) bei 248 Patienten mit vagovasalen Synkopen in 19,3% der Fälle abnorme EEG-Befunde; davon wiesen 4,4% Spitzenpotentiale auf. Andere Autoren (2,6,8) konnten bei Patienten mit vagovasalen Synkopen in bis zu 41,5% pathologische EEG-Intervallbefunde beobachten und haben unter diesen in 7–13% der Fälle “epilepsietypische oder verdächtige Graphoelemente” beschrieben.
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Kreiten, K., Stefan, H. (1985). Kasuistischer Beitrag zur ätiologischen Klärung einer schwer zu diagnostizierenden „Ohnmacht“. In: Gänshirt, H., Berlit, P., Haack, G. (eds) Kardiovaskuläre Erkrankungen und Nervensystem Neurotoxikologie Probleme des Hirntodes. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, vol 3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-46521-5_40
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