Zusammenfassung
Als Zielmolekül in der Zelle, das mit Phalloidin in Reaktion tritt, konnten wir vor einiger Zeit das F-Aktin identifizieren. In der Zellmembran von Lebern phalloidinvergifteter Ratten konnte elektronenmikroskopisch eine große Zahl von in Büscheln gehäuften Filamenten beobachtet werden, die sich als F-Aktin herausgestellt haben12. Aktin, eines der wichtigsten Muskelproteine, erwies sich seither als Komponente aller eukaryotischen Zellen. Es ist an vielen Vorgängen wie Bewegung, Formänderung, Sekretion und Zellkontakt beteiligt. Wie am Aktin aus Kaninchenmuskeln gezeigt wurde, mit dem auch wir als Modell arbeiteten, ist F-Aktin, ein polymerer Doppelstrang, der mit seinen Baueinheiten, den G-Aktin-Molekülen im Gleichgewicht steht (Abb. 8). Dieses wird durch Phalloidin nahezu auf der Seite des Polymeren »eingefroren«13. Zur Stabilisierung genügt ein Molekül des Giftstoffs pro 2 Moleküle G-Aktin im F-Aktin-Doppelstrang.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1981 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this paper
Cite this paper
Wieland, T. (1981). Zum Mechanismus der Giftwirkung. In: Moderne Naturstoffchemie am Beispiel des Pilzgiftstoffes Phalloidin. Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, vol 1981 / 3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-46451-5_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-46451-5_5
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-11265-5
Online ISBN: 978-3-642-46451-5
eBook Packages: Springer Book Archive