Zusammenfassung
In den Heidelberger Jahrbüchern sind bereits zweimal Briefe des Heidelberger Theologen Zacharias Ursinus (1534–1583) abgedruckt worden. Nachdem Hans Rott 1905 eine Sammlung von 80 Briefen veröffentlicht hatte), hat Gustav Adolf Benrath weitere 33 Briefe vorgelegt 2), „wodurch die bisher veröffentlichte Korrespondenz Ursins ergänzt und, soweit sich das für eine Sammelarbeit dieser Art behaupten läßt, vervollständigt wird.“ 3) Von diesen insgesamt 113 Briefen stammt nur ein Brief aus Ursins Breslauer Zeit (Sept. 1558 bis Juni 1560) 4). Aus Zürich, wo Ursin sich nach seiner Entlassung aus dem Dienst der Breslauer Kirche aufhielt (3. 10. 1560 bis Anfang August 1561) und wo er die Vorlesungen des Petrus Martyr Vermilius hörte, bis er dann nach Heidelberg ging, finden wir in beiden Publikationen keinen Brief. Fünf Briefe aus dieser Zeit hat W. Becker 1892 in seiner insgesamt 64 Briefe umfassenden Edition, der der 1945 vernichtete Band IX der Rehdiger-BriefSammlung der Stadtbibliothek Breslau zugrunde lag, veröffentlicht 5).
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Notes
Rott, Hans: Briefe des Heidelberger Theologen Zacharias Ursinus aus Heidelberg und Neustadt a. H. In: Neue Heidelberger Jahrbücher XIV, 39–172 (1905).
Benrath, Gustav-Adolf: Briefe des Heidelberger Theologen Zacharias Ursinus (1534 bis 1583). In: Heidelberger Jahrbücher VIII, 93–141 (1964).
Becker, W.: Zacharias Ursins Briefe an Crato von Crafftheim. In: Theol. Arbeiten aus dem rheinischen wissenschaftlichen Prediger-Verein 8/9, 79–123 (1889); 12, 41–107 (1892).
Kohler, Ch.: Catalogue des manuscripts de la Bibliothèque Sainte-Geneviève, Paris 1896, S. 43 (in meiner Übersetzung).
Mag. Sebastian Fröschel (1497–1570), seit Ende 1528 Diaconus an der Stadtkirche in Wittenberg. Vgl. RE, 3. Aufl., 6, 295 f.
Matthäus Wesenbeck (1531–1586), Prof. der Redite an der Universität Jena seit 1557. Vgl. ADB 42, 134–138.
Johannes Draconites (1494–1566) wurde in Rostock als Antinomer verdächtigt. Vgl. RE: 3. Aufl., 5, 12–15; Schmaltz, K.: Kirchengeschichte Mecklenburgs, Band 2, Schwerin i. M. 1936, S. 164 f.
Johannes Ferinarius, 1534 als Sohn des Pfarrers Jakob Ferinarius in Stephansdorf (Schlesien) geboren, wurde am 20.6.1553 in Wittenberg immatrikultiert (Foerstemann, C. E.: Album Academiae Vitebergensis. Leipzig 1841, S. 282). Zusammen mit Ursin nahm er am Wormser Religionsgespräch des Jahres 1557 teil, kehrte danach aber nach Wittenberg zurück. Er reiste 1560 nach Genf und Zürich, nachdem er zuvor Belgien und Frankreich besucht hatte. C. Peucer kündigt ihn Theodor Beza am 24. 3. 1560 an (Correspondance de Th. de Bèze, III, Nr. 157, S. 53). Am 16. 6. 1560 schreibt F. aus Genf an Crato (UB Breslau Ms. Akz. 1949/611, fol. 128 v), am 2. 8. 1560 trägt er sich in das Stammbuch des Konrad Gesner in Zürich ein (Correspondance de Th. de Bèze, III, S. 53, Anm. 2). Am 29. 10. 1560 finden wir ihn wieder in Wittenberg, von wo aus er Crato über seine Reise berichtet (UB Breslau Ms. Akz. 1949/611, fol. 129 r). Als Ursin im September 1561 nach Heidelberg ging, trug er sich mit dem Gedanken, seinem Freunde dorthin zu folgen, doch er blieb zunächst in Wittenberg. Am 18. 2. 1562 schreibt er aus Wittenberg an Crato: Etsi autem Zacharias ad sese Heidelbergam iam me invitât, tarnen hoc tempore adhuc retinent me graves causae in hac Academia (UB Breslau Ms. Az. 1949/611, fol. 130 r). 1563 wurde F. in Wittenberg Magister und hielt Vorlesungen, 1565 übernahm er ein Schulamt in Freistadt, um noch im selben Jahre in Wittenberg das Lehr¬amt des Petrus Vincentius und im Wintersemester 1565/66 das Dekanat in der Artistenfakul¬tät zu übernehmen. 1567 ging er nach Freistadt zurück, wurde 1575 wegen seines Calvinismus abgesetzt und 1575 Prof. für Geschichte und Poesie in Marburg, wo er 1602 starb.
Joannis Bugenhagii Pomerani in librum Psalmorum interpretatio, Wittembergae publice lecta, Basel (März) 1524 (Geisendorf, Nr. 3). In der Editio vom August 1524 (Geisendorf, Nr. 5) findet sich die von Ursin gemeinte Stelle S. 610–624, bes. S. 620.
G. Kawerau, Art. Naumburger Fürstentag 1561, RE, 3. Aufl., 13, 661–669. Dort weitere Literaturangaben.
Johannes Frisius (Fries), 1505–1565, Rektor der Zürcher Lateinschule (Carolina). Ursin hatte ihn im Oktober 1557 kennengelernt und seine Freundschaft gewonnen (M. Adam, A.A.O., S. 254 b); 1560/61 wohnt er in seinem Hause (Ürsin an Crato, 13. 1. 1561, W. Becker, a.a.O., Band 12, 1892, Nr. XLIII, S. 72 ).
C. Peucer hatte Anfang 1561 Breslau und dort auch Crato besucht (Crato an Joh. Camerarius d. Ä., 13. 2. 1561, UB Erlangen Ms. 1819/131).
Sigismund Bucher (Pucher), Breslauer Ratsherr, seit 1558 einer der vier Präsides der Elisabethschule (Martin Hanke, Vratislavienses eruditionis propagatores, Leipzig 1701, sub anno 1558). Vgl. Rudolf Stein, Der Rat und die Ratsgeschlechter des alten Breslau, Würzburg 1963, S. 216 f.
Johannes Sturm, Nova vetera qvatvor evcharistica scripta svmmi et acvtissimi Theologi, D. Martini Bvceri Argentoratensis, Straßburg 1561.
Johannes Brenz: De personali unione duarum naturarum in Christo, Tübingen 1561.
Joachum Westphal: Apologia confessionis de coena Domini contra corruptelas et calumnias Joannis Calvini scripta, Urseiiis 1558.
Nikolaus Gallus: Bericht und Rathschlag Philippi Melanthonis Vom streit des heiligen Nachtmals und zenkischen Kirchendienern. Geschrieben an einen Churfürsten des Reichs, Regensburg 1560; Iudicium Philippi Melanthonis de controversia Coenae Domini, Regensburg 1560.
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Sturm, E. (1970). Briefe des Heidelberger Theologen Zacharias Ursinus Aus Wittenberg und Zürich (1560/61). In: Schipperges, H. (eds) Heidelberger Jahrbücher. Heidelberger Jahrbücher, vol 14. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-46251-1_5
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