Zusammenfassung
Extracelluläre Flüssigkeit ohne Eiweißkörper wäre die „ideale“ primäre Volumenersatz-Lösung, denn eine solche Lösung sollte folgende Anforderungen erfüllen:
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1.
Die Lösung soll natriumhaltig sein und in ihrer Ionenzusammensetzung, Osmolarität und Tonizität der extracellulären Flüssigkeit entsprechen. (Sie soll keine körperfremden Substanzen, keine Eiweißkörper und kein elektrolytfreies Wasser enthalten.)
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2.
Die Lösung soll den gleichen Verteilungsraum haben wie extracelluläre Flüssigkeit, d. h. sie soll keine kolloid-osmotisch wirksamen Bestandteile und keine osmotisch-diuretischen Eigenschaften haben. Nach Blutverlust sollen etwa 25 % der verabreichten Menge in der Gefäßbahn verweilen und zwar für mindestens 24 Std.
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3.
Die Viscosität der Lösung soll nicht wesentlich höher sein als die Viscosität des Wassers, um Störungen der Mikrozirkulation zu vermeiden bzw. aufzuheben, und um die Herzarbeit zu erleichtern.
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4.
Die Lösung soll im Gebrauch einfach sein und genau bekannte physiologische Eigenschaften haben. Ihre therapeutische Wirkungsbreite soll so groß sein, daß bei gesunden normovolämischen Personen folgende Üherinfasionen nicht zu einer anhaltenden Erhöhung des Blutvolumens führen und ohne Gefahr toleriert werden :
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In
1 Std eine Menge, die einem Drittel des normalen Blutvolumens oder der Hälfte des normalen Plasmavolumens entspricht.
-
In
24 Std eine Menge, die dem zweifachen normalen Blutvolumen oder dem dreifachen normalen Plasmavolumen entspricht.
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Diese
Lösung soll es ermöglichen, einen dehydrierten Patienten im „stress“ in kurzer Zeit voll (und bis zu 24 Std anhaltend) zu hydrieren, ohne eine Wasserintoxikation hervorzurufen.
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© 1969 Springer-Verlag Berlin-Heidelberg
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Tetzlaff, A.O. (1969). Die „ideale“ primäre Volumenersatzlösung. In: Der primäre Volumenersatz mit Ringerlactat. Anaesthesiology and Resuscitation / Anaesthesiologie und Wiederbelebung / Anesthésiologie et Réanimation, vol 44. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-46154-5_15
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