Zusammenfassung
Eberhard Frhr. v. Künßberg, der als Leiter des Deutschen Rechtswörterbuches dreißig Jahre lang das Geschick dieser wissenschaftlichen Unternehmung bestimmt hat1), ist es in besonderer Weise gegeben gewesen, durch sein literarisches Werk über die Grenzen seines Faches hinauszuwirken. So schuf er für zwei Grenzgebiete die grundlegenden Arbeiten: Für die rechtliche Volkskunde 2), der er zugleich den Namen gab 3), und für die Rechtssprachgeographie 4), mit der er zur Deutschen Philologie Brücken schlug. Diese äußerst fruchtbare Verbindung zu den Nachbarwissenschaften ist vor dem Hintergrund der Kulturraumforschung zu sehen 5), die von einem festen Kern, der Dialektgeographie, aus 6) seit den zwanziger Jahren im Aufstieg begriffen gewesen ist. Es ist deshalb sicher kein Zufall, daß der von Vorlesungstätigkeit 7) und Wörterbucharbeit geprägte Überblick über,Die deutsche Rechtssprache‘8) in dem gleichen Band der Zeitschrift für Deutschkunde erschienen ist wie die Leipziger Antrittsvorlesung von Theodor Frings über Sprachgeographie und Kulturgeographiec 9), in der ausgeführt wird, daß der Begriff des Kulturraums erst dann bestimmt und lebenserfüllt ist, wenn zu den historischen Erscheinungen alle Kulturäußerungen gerechnet werden, die einen geographischen Verlauf nehmen. Also auch die Ausbildung raumgebundener Rechtsnormen wie ihre landschaftlich bedingten Bezeichnungen. Nicht zuletzt der Satz, daß Sprachgrenzen den Rechtsgrenzen folgen, der v. Künßbergs Rechtssprachgeographie beherrscht, wurzelt in dieser Forschungsrichtung.
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Anmerkungen
Vgl. dazu den Nachruf von K.S.Bader, in: Historisches Jahrbuch 61, 1941, S. 475 bis 477.
Rechtliche Volkskunde (= Volk, Grundriß der Volkskunde in Einzeldarstellungen, hrsg. K. Wagner, Bd. 3 ), 1936.
Rechtsgeschichte und Volkskunde, in: Jahrbuch für historische Volkskunde 1, 1925, S. 69–125; jetzt: in Bearbeitung von Pavlos Tzermias (= Rechtshistorische Arbeiten hrsg. K. S. Bader, Bd. 3), 1965, insb. S. 1 ff.
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Kl. Jg. 1926/ 27, 1. Abh. 1927; zur Wirkung E. v. Künssbergs vgl. auch Anm. 22, ferner G. C. J. J. Van Den Bergh und W. C. Van Binsbergen, Volksgericht en Strafrecht, Bijdragen en Mededelingen der Volkskundecommissie van de Koninklijke Nederlandse Akademie van Wetenschappen te Amsterdam III, Amsterdam 1966, S. 13 Anm. 21 u. ö.
Hier sei vor allem an die Gründung des Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn durch H. Aubin und Th. Frings im Jahre 1922 erinnert. Ferner gehören in diesen Zusammenhang: K.Wagner, Geographisch-historische Volkskunde, Hess. Bl. f. Volkskunde 21, 1922, S. 1–18; Th. Frings, Kulturmorphologie, Teuthonista 2, 1925/26, S. 1–21; Th. Frings, H. Aubin, J.Müller, Kulturströmungen und Kulturprovinzen in den Rheinlanden, 1926. W. Ebert, Th. Frings, K. Gleissner, R. Kötzschke, G. Streitberg, Kulturräume und Kulturströmungen im mitteldeutschen Osten, 1936. Vgl. auch E. Frhr. v. Künssberg, Rechtliche Volkskunde, S. 7 f. und Anm. 1, wo auch auf W. Pessler, Deutsche Volkstumsgeographie, 1931, verwiesen wird. - Die hier und im folgenden angegebene Literatur beruht auf einer Auswahl des für die Rechtssprachgeographie Wichtigsten und Förderlichsten.
Die Bedeutung, die E. Frhr. v. Künssberg für die Übertragung von Fragestellungen und Verfahrensweisen der Dialektgeographie auf andere Erscheinungen des kulturellen Lebens, wie z. B. Brauchtum und Recht, gehabt hat, würdigt F. Stroh, Handbuch der germanischen Philologie, 1952, S. 273.
E. Frhr. v. Künssberg hat eine Vorlesung über die Geschichte der deutschen Rechtssprache gehalten (vgl. Anm. 23). Das Vorlesungsmanuskript wie andere Stücke des Nachlasses (Handexemplar der Rechtssprachgeographie, Vortragsmanuskripte u. a. m.) wird in der Forschungsstelle für Rechtssprache, Rechtsarchäologie und Rechtliche Volkskunde beim Rechtswissenschaftlichen Seminar der Universität Zürich (Prof. Dr. K. S. Bader) aufbewahrt und ist mir zugänglich gewesen.
Zeitschrift für Deutschkunde 44, 1930, S. 379–389.
Ebd. S. 542–546.
So in gewisser Weise auch schon durch den Begriff der Sprachlandschaft: K.Wagner, Deutsche Sprachlandschaften, 1927. Ders. Die Gliederung der deutschen Mundarten. Begriffe und Grundsätze, 1954. G. Wiegelmann, Probleme einer kulturräumlichen Gliederung im volkskundlichen Bereich, Rhein. Vjbl. 30, 1965, S. 95–117. Vgl. auch H. Aubin, Grundlagen und Perspektiven geschichtlicher Kulturraumforschung und Kulturmorphologie. Aufsätze zur vergleichenden Landes- und Volksgeschichte, hrsg. L. Petry, 1965.
n) Georg Wenkers Deutscher Sprachatlas, hrsg. F. Wrede, W. Mitzka, B. Martin, 1926 bis 1956. Dazu: W. Mitzka, Handbuch zum Deutschen Sprachatlas, 1952; F. Wrede, Berichte über Georg Wenkers Sprachatlas des Deutschen Reichs (1892–1902), jetzt in: Ders., Kleine Schriften (= Deutsche Dialektgeographie Bd. 60), 1963, S. 9–228. - Vgl. auch Deutsche Dialektgeographie. Untersuchungen zum Deutschen Sprachatlas, hrsg. F. Wrede, W. Mitzka, B. Martin, L. E. Schmitt, Bd. 1 ff., 1908 ff.
Deutscher Wortatlas, hrsg. W. Mitzka, Bd. 1, 1951 ff., ab Bd. 6, 1957, hrsg. L. E. Schmitt. Dazu: Deutsche Wortforschung in europäischen Bezügen. Untersuchungen zum Deutschen Wortatlas, hrsg. L. E. Schmitt, Bd. 1, 1958 ff. Von den zahlreichen Arbeiten W. Mitzkas, die in Zusammenhang mit dem DWA stehen, sollen hier nur genannt werden: Der Deutsche Wortatlas, Zeitschrift f. Mundartforschung 14, 1938, S. 40–55; Grundzüge deutscher Wortgeographie, Wirkendes Wort 1, 1950/51, S. 12 ff. Vgl. auch K. Bischoff, Über den Deutschen Wortatlas, in: Das Institut für Deutsche Sprache und Literatur, Vorträge auf der Eröffnungstagung, 1954, S. 19–37.
Atlas der Deutschen Volkskunde, hrsg. H. Harmjanz und E. Röhr, 1937/39, 6 Lieferungen; Neue Folge hrsg. M. Zender, 1. Lieferung 1958 ff., mit Erläuterungsbänden. H. Schlenger, Methodische und technische Grundlagen des Atlas der deutschen Volkskunde, 1934; W. Pessler, Grundbegriffe volkskundlicher Landkarten, 1926; M. Zender, Zur Technik und Methodik zweier Quellenwerke der Kulturraumforschung, Rheinische Vierteljahrsblätter 18, 1953, S. 88–101.
Hier wäre wieder besonders hervorzuheben: Geschichtlicher Atlas der Rheinprovinz (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde), 1894 ff. mit Erläuterungen. Vgl. im übrigen G.Franz, Historische Kartographie, 2. Aufl. 1962; F.Uhlhorn, Probleme der kartographischen Darstellung geschichtlicher Vorgänge, Hess. Jb. f. Landesgeschichte 8, 1958, S. 107–132.
Wege und Ziele der geschichtlichen Rechtsgeographie, 1926.
Zu vergleichen die Rezension der Rechtssprachgeographie durch U. Stutz, Zeitschrift f. Rechtsgeschichte, Germ. Abt. 48, 1927, S. 468.
Zu Mundartkunde und historischer Grammatik vgl. Mitzka, Handbuch (Anm. 11) S. 103 ff.; K. Bischoff, Sarache und Geschichte an der mittleren Elbe und der unteren Saale (= Mitteldeutsche Forschungen Bd. 52) 1967; ders., Zur Geschichte des Niederdeutschen südlich der ik/ich Linie zwischen Harz und Saale, 1957 (vgl. auch u. Anm. 35); ST. Sonderegger, Die Ausbildung der Deutsch-Romanischen Sprachgrenze in der Schweiz im Mittelalter, Rhein. Vjbl. 31, 1966/67, S. 223–290; R. Schützeichel, Die Grundlagen des westlichen Mitteldeutschen, Studien zur historischen Sprachgeographie, 1961; ders., Die Franken und die sprachlichen Barrieren am Rhein, Rhein. Vjbl. 30, 1965, S. 30–57.
Vgl. die Zusammenstellungen bei A. Bach, Geschichte der Deutschen Sprache, 8. Aufl. 1965, S. 136 ff., 180 ff., usw.; K. Bischoff, Zur mittelelbischen Wortgeographie, Sachsen und Anhalt 16, 1940, 164–204; E.E.Müller, Wortgeschichte und Sprachgegensatz im Alemannischen, Bern 1960; W. Steinberg, Historische Wortgeographie, Diss. Halle, 1957; G. De Smet, Die Ausdrücke für leiden im Althochdeutschen, Verbreitung u. Geschichte, Wirkendes Wort 5, 1954 /55, S. 69–79.
K. Bischoff, Zur Sprache des Sachsenspiegels von Eike von Repgow, Zs. f. Mundartforschung 19, 1943/44, S. 1–80; M. A. Holmberg, Der Harffer Sachsenspiegel vom Jahre 1295, Landrecht, Lund 1957; G. Korlen, Die mittelniederdeutschen Texte des 13. Jhs., Lund 1945; Ders., Niederdeutsche Stadtrechte: I. Das Stader Stadtrecht vom Jahre 1279, 1950; II. Das mittelniederdeutsche Stadtrecht von Lübeck nach seinen ältesten Formen, 1951; R. GROSSE, Schwabenspiegel Kurzform, mitteldeutsch-niederdeutsche Handschriften (MGH Font. iur. Germ. ant. n. s. V) 1964; ders.,
Vgl. K. v. Amira, Germanisches Recht, 4. Aufl. bearb. von K.A.Eckhardt (= Grundriß der Germanischen Philologie, hrsg. L. E. Schmitt 5/1) 1960, S. 223:,Die Anregung, Rechtsdenkmäler aller Art, insbesondere auch Rechtswörter kartographisch zu erfassen und so zu einer Rechtsgeographie oder wenigstens Rechtssprachgeographie vorzustoßen, hat bisher noch keine wesentlichen Erfolge gezeitigt, sollte aber nicht aus den Augen verloren werden/ Vgl. auch K. Frölich, Die Schaffung eines Atlas der rechtlichen Volkskunde, Hess. Bl. f. Volkskunde 36, 1937, 84 ff.
Rechtswortkarten I, 1. Gilde, 2. Zunft, Zs. f. Mundartforschung 11, 1935, S. 242–245. Jetzt Wiederabdruck bei L. E. Schmitt, Entstehung und Struktur der,Neuhochdeutschen Schriftsprache, I.Band: Sprachgeschichte des Thüringisch-Obersächsischen im Spätmittelalter, 1966, Kartenteil Nr. 11 u. 12; Rechtswortkarten II, Dunschlag, Beulschlag und ihre Verwandten, Zs. f. Mundartforschung 13, 1937, S. 213 ff.; E. Angstmann, Der Henker in der Volksmeinung, 1928; R. v. Kienle, Zum Begriffsbezirk Strafe, Wörter und Sachen 16, 1934, S. 67–80.
Hervorgehoben werden sollen hier nur folgende Vprträge: 1928, Rechtsgeschichte und Sprachgeschichte, Internationaler Historikerkongreß in Oslo; 1933, Rechtsgeographie, Internationaler Historikerkongreß in Warschau.
Im Wintersemester 1920/21 hat E. Frhr. v. Künssberg zum ersten Mal,Übungen zur deutschen Rechtssprache angekündigt, im Sommersemester 1922 für Juristen und Philologen. Im Sommersemester 1927 hat E. Frhr. v. Künssberg eine einstündige Vorlesung,Geschichte der deutschen Rechtssprache4 gehalten; im Wintersemester 1927/28 wurden Übungen unter dem Titel,Rechtssprachliche und sprachgeographische Arbeiten angekündigt, die auch in den folgenden Jahren gegenüber anderen Veranstaltungen dominieren. Freundliche Auskunft von Herrn Dr. Blesken, Heidelberg.
R. Wenskus, Probleme einer kartographischen Darstellung der Ausbreitung deutscher Stadtrechte des Ostens, in: Blätter f. deutsche Landesgeschichte 91, 1954, S. 258–276.
C. Haase, Gegenwärtiger Stand und neue Probleme der Stadtrechtsforschung, in: West-fälische Forschungen 6, 1943–1952, S. 129–144.
Skizzen über englische und französische Stadtrechtsfamilien, Anklänge in den Vorträgen und Berichten über das Wörterbuch, lassen dies deutlich werden.
Weisthümer, hrsg. von Jacob Grimm (U. Richard Schröder), Bd. I-VII (1840 bis 1878) insb. VII, 387; dazu Ergänzungen auf einem Zettel von der Hand E. v. Künssbergs in bezug auf die Zusammensetzungen mit Dorf-.
Weistum, 1: 2 Mill., gez. von Jungbluth, undatiert. Zur Bezeichnung der Jahrhunderte werden Farbsymbole verwendet; ausgefüllte Zeichen für wistum (Sonderform wisdom), unausgefüllte für waistum etc. Geschlechtskarte 1: 5 Mill., ebenfalls gez. von Jungbluth und undatiert.
Hierzu K. R. Kollnig, Elsässische Weistümer, 1941, S. 79; Ders., Probleme der Weistumsforschung, Heidelberger Jahrbücher I, 1957, S. 13–30.
Eine Teilkarte für das Elsaß findet sich in einer Seminararbeit von R. Dessecker,Die ländlichen Rechtsquellen in ihrer sprachlichen Gestaltung, die im Seminar der Professoren Dr. Stefan Sonderegger und Dr. Karl Siegfried Bader,Übungen zur deutschen Rechtssprache4, WS 1966/67 angefertigt worden ist, und in der im übrigen die Merkmale der Weistumsformulare herausgearbeitet worden sind.
Man vergleiche dazu etwa die Weistümer von Guttenberg (nordwestlich von Bad Kreuznach) 1498 (Grimm II, 164 u. IV, 724) und Hargersheim 1505 (Grimm II, 162) - Grundherr ist der Pfalzgraf bei Rhein und Markgraf zu Baden - wonach bei der Verlesung des Weistums ein Schaub (= Strohwisch) in Vertretung des Gerichtsherrn aufgestellt werden mußte. Das Weistum von Roxheim enthielt dieselbe Formel mit dem Unterschied (Grimm II, 162 Anm.), daß ein Stab statt des Schaubs aufgestellt wurde.
Anwende, 1:5 Mill., gez. von Heinz Reibert, SS 1930. Dazu W. Götz, Das Anwenderecht, 1925; Deutsches Rechtswörterbuch I, 774 f.; W. Ogris, in: Handwörterbuch zur Deutschen Rechtsgeschichte, 1. Lieferung, 1964, Sp. 191 f.
Deutscher Wortatlas Bd. IV, 1955; dazu H. Christmann, Die Pflugwende, Phil. Diss. Marburg (Masch.) 1944 insb. S. 118 f.; W. Mitzka, Grundzüge Nordostdeutscher Sprach-geschichte, 2. Aufl. 1959, Kartenteil.
Vgl. H.Moser, Deutsche Sprachgeschichte, 4. Auflage 1962, S. 46 f. und S. 233–236, Karten 11–13.
Kotsasse (Kotsesse, Kotsate, Kotsete, Kossäte, Kossete), 1: 5 Mill., unsigniert und undatiert. Vgl. auch F. Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 20. Aufl. von W. Mitzka, 1967, S. 397 unter Kot(e), Kate. Zum Problemkreis Sprache und Siedlung vgl. auch: K. Bischoff, Mittelalterliche Überlieferung und Sprach- und Siedlungsgeschichte im Ost-niederdeutschen, 1966.
Vgl. hierzu Mitzka, Nordostdeutsche Sprachgeschichte S. 72–80; H. Teuchert, Die Sprachreste der niederländischen Siedlungen im 12. Jh., 1944; K. Bischoff, Elbostfälische Studien, 1954.
So. Anm. 21.
Freundlicher Hinweis von Herrn Professor Dr. Ebel (Göttingen).
Zur Form des Diakartogramms vgl. V. Heissler, Kartographie, 2. Aufl. 1966, S. 186.
Jahrbuch f. histor. Volkskunde 1, 1925, S. 126–135; Rechtssprachgeographie Deckbl. 16 u. S. 43.
R. Schmidt-Wiegand, Rechtssprachkarten, I.,Wisch1 (Karte, Nebenkarten, Kommentar, Beleglisten.)
Zeitschrift f. Volkskunde, 1966, S. 251.
H. Wolf, Zur Wortgeographie der deutschen Bergmannssprache, in: Wortgeographie und Gesellschaft, Festschrift f. L. E. Schmitt, hrsg. W. Mitzka, 1968, S. 418–441, insb. S. 431 f. und 441.
Zu den verschiedenen Typen der Wortkarten (Bezeichnungskarten, Bedeutungskarten, Motivkarten) vgl. W. Mitzka, Grundzüge deutscher Wortgeographie (Anm. 12 ) S. 15.
Bestand = 1. Vertrag, Waffenstillstand, 2. Gültigkeit, 3. Miete, Pacht, 4. Kaution. Deckblatt 2, dazu S. 29.
So E. Siegel, Fünfzig Jahre deutsche Wortkarten, Zs. f. Mundartforschung 18, 1942, S. 1 ff. Nach B. Martin, Die deutschen Mundarten, 2. Aufl. 1959, S. 123 ist es W. Pessler gewesen, der als erster den Wert der Bedeutungskarten erkannt hat. Dazu W. Pessler, Wortgeographie in Nordwestdeutschland im Rahmen der vergleichenden Ethnographie, Teutho- nista 1, S. 1–24, insb. S. 19 ff., die erste sachliche Bedeutungskarte bei W. Pessler, Plattdeutscher Wortatlas von Nordwestdeutschland, 1928,,Die Schwelle
Freigerichty Bedeutungskarte, L:5Mill., gez. von K.Schwab, Mai 1935; dazu Deutsches Rechtswörterbuch III, 745 f.
Feme, 1:5 MilL, gez. E. Keit, WS 1929/30; die Karte, die indessen nicht vollständig ist, enthält Ortspunkte bei den Zeichen und zu den Zeichen die genaue Jahreszahl zu der Jahrhundertangabe des Symbols. Vgl. auch Deutsches Rechts Wörterbuch III, Sp. 493 f.
Vgl. Kluge-Mitzka 20, S. 192 f. Für die Belegsammlung immer noch wichtig die Darstellung von 5 Th. Lindner, Die Verne, 2. Aufl. 1896. Vgl. auch H. Dunker, Kritische Besprechung der wichtigsten Quellen zur Geschichte der westfälischen Femgerichte, Zeitschrift f. Rechtsgeschichte, Germ. Abt. 5, 1884, S. 116–197.
Entsetzen = 1. jemanden aus dem Besitz weisen, 2. jemanden absetzen, 3. jemandem die Ehre aberkennen, 4. formelhaft: setzen und entsetzen als Umschreibung für die freie Verfügungsgewalt, 5. aus der Beschlagnahme lösen, 6. einigen, schlichten; 1: 2 MilL, gez. von E. Schütte, undatiert.
Vorgelegen haben 6 Blätter, 1:5 MilL, gez. von Dietlinde v. Künssberg: I. Anfang = anevanc, 1. Anfang, 2. anfangen, 3. Anfänger; II. Anfang = urhaby 1. Anfang, 2. anfangen, 3. Anfänger. Sie wurden zum Zweck der Auswertung zusammengezeichnet. Vgl. D. Werkmüller, Anefang, Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte 1. Lieferung 1964, Sp. 159–163; vgl. auch Deutsches Rechtswörterbuch I, Sp. 622.
Das Stadtbuch von Augsburg, insb. das Stadtrecht von 1276, hrsg. und erläutert von Chr. Meyer, Augsburg 1872, Titl. 34 § 3 S. 98 f.; zu der Stelle ausführlich J.Grimm, Deutsche Rechtsaltertümer, 4. Aufl. von A. Heusler und R. Hübner, 1899 (Nachdruck 1956), Bd. II, S. 126 ff. In dem angeführten Text werden auch synonymes grifen (nd. gripen) und schieben genannt, das wie anvahen den Terminus technicus für das ganze Verfahren ab« geben konnte; dazu eine weitere Karte Schub (Bedeutungskarte), Maßstab 1: 2 MilL
F. Keutgen, Urkunden zur städtischen Verfassungsgeschichte, Berlin 1901, Nr. 167.
Sachsenspiegel Landrecht II, 36 §§5 u. 8; II, 35 u. 36 § 1; III, 4 § 1; Deutschenspiegel Tit. 145, 146; Richtsteig Landrechts XI, 3, S. 122.
Zu dieser Verbindung vgl. auch E.Schwarz, Sprachforschung und Landesgeschichte, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte 99, 1963, S. 1–24.
K. v. See, Altnordische Rechtswörter. Philologische Studien zur Rechtsauffassung und Rechtsgesinnung der Germanen, 1964. Dazu ST. Sonderegger, in: Zeitschrift f. Rechtsgeschichte, Germ. Abteilung 83, S. 324–328.
So S. Feist, Vergleichendes Wörterbuch der gotischen Sprache, 3. Auflage 1939, S. 459. Zum Problem TH. FRINGS, Lex Salica sunnia, frz. soin. Paul und Braunes Beiträge 81 (Halle), 1959, S. 416–427.
R. Schmidt-Wiegand, Das fränkische Wortgut der Lex Salica als Gegenstand der Rechtssprachgeographie, Zeitschrift für Rechtsgeschichte, Germ. Abt. Bd. 84, 1967, S. 275–293, insb. S. 285.
H. Blesken, Das Deutsche Rechtswörterbuch. Historischer Standort, Aufgaben und Probleme, in: Forschungen und Fortschritte 41, 1967, S. 181–186.
Wie das Referat für den Internationalen Historikerkongreß in Warschau 1933 (vgl. Anm. 22) mit der ausdrücklichen Berufung zeigt, ist E. Frhr. v. Künssberg auch hier wieder von W. Pessler angeregt worden. Vgl. W. Pessler, Atlas der Wortgeschichte von Europa - eine Notwendigkeit, in: Donum Natalicium Schrijnen, Festschrift für J. Schrijnen, Nimwegen/ Utrecht 1929.
Stapel, l:5Mill., gez. von Dietlinde V. Künssberg; Niederlage, l:5Mill., gez. von H. Kuhn, 1935; dazu auch O. Gönnenwein, Das Stapel- und Niederlagerecht, 1939.
R. Schützeichel, Staffulus regis, Rheinische Vierteljahrsblätter 29, 1964, S. 138 bis 167; ders., Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung 88, 1965, S. 7–19.
Weichbild, Bedeutungskarte (Städtische Erbleihe, Markt- oder Stadtrecht, Stadtgebiet, Markt oder Stadt, zinseigen, Wortzins), 1:2 Mill., gez. von Ute Schwab, Juni 1933. Dazu die Belegsammlung bei Richard Schröder, Weichbild, in: Festgabe für E.Becker, 1899, S. 4–29. K. Kroeschell, Weichbild. Untersuchungen zur Struktur und Entstehung der mittelalterlichen Stadtgemeinde in Westfalen, 1960. Zur sprachlichen Ableitung des Wortes auch W.Kaspers, Montjoie/Weichbild - Bild, bil, Zeitschrift für deutsche Sprache 20, 1964, S. 91–97 und 178–192.
Diese wie die folgenden Ausführungen gehen auf eine Unterhaltung über Atlasfragen mit Herrn Professor Dr. Mitzka (Marburg) zurück.
Hierzu jetzt auch I. Kretschmer, Die thematische Karte als wissenschaftliche Aussageform, 1965; dazu G. Grober-Glück, Zeitschrift für Volkskunde 1967, S. 93–96.
1:5 Mill., Winter 1931/32; zum folgenden vgl. auch Deutsches Rechtswörterbuch II, Sp. 1546 f.
Blätter 1:5 Mill., gez. von W. Paulus, WS 1935/36 und SS 1936 (mit halm; mit hand und halm; mit hand und mund; mit halm und mund; mit hand, halm und mund; dazu hals und hand, hand und band).
Zur Verbreitung des Symbols vergl. im übrigen auch J. Grimm, Deutsche Rechtsaltertümer I4, S. 168 ff. und S. 177. Lex Salica Tit. 46. Unter,Halmc der Abb. 5 sind alle Belege für Halm zusammengefaßt (mit halme, mit Überreichung des halms, hälmlich, halmen usw.).
Weistum von Geispolzheim (O. J.), Grimm I, 706: wer die verkauft, der sol sie mit halmen ufgeben, als es gewonlich ist.
Mathijssen, Rechtsbuch v. d. Briel (um 1404 ), S. 114.
So für Kitzingen/Unterfranken (1384); nach des landes gewonheit und auch rechte, Westerndorf/Unterfranken (1381), Archivbelege.
Würzburg 1373, Monumenta Boica 43, S. 37: als sitlich und gewoenlich ist zuo tun im lande zu Franken.
W. Schlesinger, Die Franken im Gebiet östlich des mittleren Rheins. Skizze eines Forschungsprogramms, in: Hessische Jahrbücher für Landesgeschichte 15, 1965, S. 1–22, insb. S. 13.
Die mittelalterliche Dorfgemeinde in Elbostfalen, in: Die Anfänge der Landgemeinden und ihr Wesen, Bd. II (Vorträge und Forschungen Bd. VIII), 1964, S. 115–148, insb. S. 118 ff. und Karten 1 und 2; K. Bischoff, Elbostfälische Studien 1954, insb. auch S. 33 und Abb. 5 über Schultheiß und Synonyme.
H. Wiemann, Der Heimbürge in Thüringen und Sachsen, 1962, insb. S. 130 ff.
K. S. Bader, Studien zur Rechtsgeschichte des mittelalterlichen Dorfes, Bd. II, S. 298 bis 306.
Ders., Der schwäbische Untergang. Studien zum Grenzrecht und Grenzprozeß im Mittelalter (= Freiburger Rechtsgeschichtliche Abhandlungen 4 ) 1933.
Während der Drucklegung erschien: H. H. Munske, Rechtswortgeographie, in: Wortgeographie und Gesellschaft, Festschrift für L. E. Schmitt, hrsg. W. Mitzka, 1968, S. 349–370.
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Schmidt-Wiegand, R. (1968). Aus der Werkstatt Eberhard Freiherr von Künssbergs. In: Schipperges, H. (eds) Heidelberger Jahrbücher. Heidelberger Jahrbücher, vol 12. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-46135-4_7
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