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Antiken-Erlebnisse Goethes in Italien und ihre Nachklänge

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Heidelberger Jahrbücher

Part of the book series: Heidelberger Jahrbücher ((HJB,volume 7))

  • 79 Accesses

Zusammenfassung

1762, als Goethe ein Bub von 13 Jahren war, malte der darmstädtische Hofmaler Johann Conrad Seekatz die Familie des Herrn Rat Goethe für 60 Gulden. Goethe besaß in seiner Sammlung von diesem Bilde zwei Entwürfe. Den besseren zeigt unsere Abbildung 1. Goethe bewahrte pietätvoll ein weiteres Dokument auf, das für das Verständnis des bei Seekatz in Auftrag gegebenen Bildes wichtig ist: jene Aufzeichnungen des Vaters Johann Caspar Goethe über seine Italienische Reise, die ihn, den Vater, im Jahre 1740 von Venedig nach Rom und Neapel und auf dem Rückweg nach Mailand, jedoch nicht nach Groß-Griechenland geführt hatte. An diesem Reisebericht hat der Herr Geheimrat, wie Goethe in Dichtung und Wahrheit erzählt, noch Jahre nach der Heimkehr gearbeitet und gefeilt. Auch pflegte der Vater gar oft im Familienkreise von seinen Reiseerlebnissen zu plaudern. Nun das Merkwürdige: Goethes Vater schrieb seinen Reisebericht in italienischer Sprache. Als „Viaggio in Italia“wurde das Manuskript erst im Goethejahr 1932 mit italienischer Förderung publiziert. Man nimmt die italienische Sprache des Manuskripts gewöhnlich als Marotte, so kürzlich noch L. Schudt in seinem schönen Buche über „Italienreisen im 17. und 18. Jahrhundert“. Aber sollte nicht der Wunsch maßgebend gewesen sein, durch die musikalische Sprache des Reiselandes unmittelbarer in dessen Wrelt zu versetzen, als dies mit deutscher Zunge möglich war? So hat auch Goethe selbst im Alter beim Neubau des Weimarer Schlosses die Unterhaltung mit italienischen Kunsthandwerkern gesucht, um im italienischen Gespräch die Atmosphäre des Landes seiner Sehnsucht aufleben zu lassen.

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Literatur

  1. Vgl. L. Schudt, Italienreisen im 17. und 18. Jahrhundert. Wien 1959. Römische Forschungen der Bihliotheca Hertziana 15. - Goethe sagte „Prospect“, vgl. Italienische Reise S. 126 mit Anm. S. 603.

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  2. Vgl. Margaret R. Scherer, Marvels of ancient Rome. New York: London 1956.

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© 1963 Springer-Verlag OHG. Berlin • Göttingen • Heidelberg

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Neutsch, B. (1963). Antiken-Erlebnisse Goethes in Italien und ihre Nachklänge. In: Heidelberger Jahrbücher. Heidelberger Jahrbücher, vol 7. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-45998-6_5

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