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Nicolaus Gerhaerts von Leiden

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Heidelberger Jahrbücher

Part of the book series: Heidelberger Jahrbücher ((HJB,volume 3))

Zusammenfassung

Nicolaus, Sohn des Gerhaert, von Leiden, ein Holländer, war der führende Genius der spätgotischen Bildhauerkunst in jenem Jahrzehnt, als südlich der Alpen, im Bereich der italienischen Frührenaissance, Donatello starb, als dort Verrocchio und Lionardo da Vinci ihren Aufstieg begannen. Kein anderer Niederländer und kein Franzose dieser Zeit reicht an ihn heran, und auch kein Deutscher ganz. Seine bisher bekannt gewordenen Werke sind sämtlich für Orte im deutschen Sprachgebiet geschaffen worden. Ihr Rang wurde deshalb bisher so gut wie ausschließlich dadurch ermittelt, daß ihr Verhältnis zu den spätgotischen Skulpturen des 15. Jahrhunderts in Deutschland, den Niederlanden, Burgund und Frankreich bestimmt wurde; mit Recht, denn alle diese Länder bildeten damals einen Kunstkreis für sich — den Kern der spätgotischen Kunstwelt nördlich der Alpen. Rang und Wesen der Leistung des großen Holländers zeichnen sich aber noch klarer ab, wenn man danach fragt, wie sich dieses Meisters Werke zu den Meisterwerken der italienischen Renaissance verhalten. Das möchte ich hier versuchen. Außerdem kann ich neue Beweisgründe dafür beibringen, daß Nicolaus Gerhaerts wirklich aus Leiden in Holland stammte.

Vortrag, gehalten am 7. November 1958 in der Bibliotheca Hertziana zu Rom — hier gekürzt um alles, was darauf abzielte, in Rom einen dort kaum bekannten Künstler wohl zum ersten Mal „vorzustellen“; bereichert um Nachträge, die ich Anregungen von Hörerinnen aus dem Niederländischen Historischen Institut in Rom verdanke.

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Literatur

  1. Otto Wertheimer (Nicolaus Gerhaert, seine Kunst und seine Wirkung, Berlin 1929, S. 45) bestreitet das; aber seine Gründe überzeugen m.E. nicht.

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  2. Vgl. dazu Otto Schmitt, Gotische Skulpturen des Straßburger Münsters, S. XXXI, Nr. 239; Wilhelm Vöge, Niclas Hagnower, Freiburg o. J., S. 63, Tf. 20, Nr. 1; Wilhelm Pinder, Die deutsche Kunst der Dürerzeit, Bildband, Frankfurt a. M. 1957, Abb. 179.

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  3. Für die folgenden Angaben vgl. Ernstotto Graf zu Solms-Laubach, Bärbel von Ottenheim, Frankfurt a. M. 1936.

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  4. Buch II, Kapitel 63 (vgl. Josef Sauer in: Ehrengabe deutscher Wissenschaft dargeboten von katholischen Gelehrten, 1920, S. 337–366): die vorgebohrten Löcher im Kreuzholz waren

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  5. Vgl. dazu Bernhard Degenhart, Antonio Pisanello, Wien 1940, S. 31, S. 61, Abb. 52 und 53.

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  6. Vgl. Irmgard Correll, Name, Leben, Werke und Persönlichkeit des Nicolaus Gerhaert (Referat aus dem SS. 1950, Maschinenschriftexemplar im Kunsthistorischen Institut der Universität Heidelberg, S. 10): 1.) Grabinschrift, die von Duellius (1733) überliefert ist (vgl. dazu August Richard Maier, Niclaus Gerhaert von Leiden, Straßburg 1910, S. 101, und Wimmer-Klebel, Das Grabmal Friedrich III. im Wiener Stephansdom, Wien 1934); darin heißt Nicolaus Werichmaister detz grossen bans iu Straspurg. - 2.) Hans Schmuttermayer von Nürnberg schreibt in seinem Fialenbüchlein (zwischen 1484 und 1489 - vgl. Anzeiger des Germanischen Museums Nürnberg, 1881, 73 und 1882, 431 ) Und hab solichs auss mir selber nit erfunden, sunder von vil andern grosen berumbten maisteren. Als die Junckherrn von präge. Maister ruger) Niclas von straspurgk. Der dann am maisten die new art an das licht gepracht mitsamt die andern genommen. — Diese beiden zeitgenössischen Aussagen deuten doch wohl darauf hin, daß Nicolaus Gerhaerts auch als Bausachverständiger berühmt war. Wie sehr der Meister mit Bauformen vertraut war, bezeugen m. E. die Zierformen an seinen Skulpturen, zumal am Straßburger Busnangepitaph, am Chorgestühl in Konstanz und an den Grabmälern.

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  7. Vgl. I. A. Schmoll gen. Eisenwerth im Jahrb. der Hamburger Kunstsammlungen III, 1958, S. 63.

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  8. Vgl. Hans Rott, Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im 15. und 16. Jahrhundert, III. Der Oberrhein, Quellen I, Stuttgart 1936, S. 258, Anm. 1 und Irmgard Correll, Referat von 1950 (vgl. Anm. 17), S. 3. - Auf dem Siegel erscheint das Wappen des Künstlers: Ein Schild mit drei Hifthörnern.

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  9. Vgl. Richard Hamann, Die Elisabethkirche zu Marburg, Burg b. M. 1938, S. 41, Abb. 100.

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  10. Vgl. Marcel Aubert im Congrès archéologique LXXXVIII, 2,1911, 305 ff. und Harald Keller im Römischen Jahrbuch für Kunstgeschichte, III, 1939, 343; Heribert Reiners, Burgundisch-alemannische Plastik, Straßburg 1943, 70 und Abb. 86 auf S. 73; Marcel Aubert, La sculpture française au moyen âge, 1946, S. 335 und S. 355/56 f. (mit Abb.).

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© 1959 Springer-Verlag oHG. Berlin · Göttingen · Heidelberg

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Paatz, W. (1959). Nicolaus Gerhaerts von Leiden. In: Heidelberger Jahrbücher. Heidelberger Jahrbücher, vol 3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-45935-1_4

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