Die Elektroresektion bei Veränderungen am Blasenhalse

Zusammenfassung

Der Wert der transurethralen Resektion bei Veränderungen am Blasenhalse kann heute nicht mehr Gegenstand einer Diskussion sein. Die Elektroresektion hat sich im Prinzip auf der ganzen Welt durchgesetzt. Ihre Unerläßlichkeit bei bestimmten Krankheiten: beim Prostatacarcinom, bei der Sphincterstarre, bei den spinal bedingten Harnverhaltungen ist allgemein anerkannt; es dürfte kaum einen Urologen geben, der bei diesen Blasenhalsveränderungen eine andere Art eines operativen Eingriffes wählen würde. Bei der gutartigen Prostatahypertrophie dagegen bestehen hinsichtlich des Indikationsbereiches der Resektion noch weitgehende Meinungsverschiedenheiten. Während man in Amerika die Resektion fast ausschließlich verwendet, ist man am Kontinent und in England etwas zurückhaltender und räumt den anderen Operationsmethoden, wie vor allem der suprapubischen und in neuester Zeit der retropubischen Methode einen verschieden großen Anwendungsbereich ein. Ich glaube nicht, daß jene Amerikaner recht haben, die uns als Ursache der etwas sparsameren Anwendung der Resektion eine „rückständige“ Technik vorwerfen. Es ist sicher und muß auch neidlos anerkannt werden, daß viele Urologen in den Vereinigten Staaten mit ihrem für unsere Verhältnisse unglaublich großen Krankenmaterial, mit ihrer so weitgehenden Spezialisierungsmöglichkeit für bestimmte Eingriffe und mit ihren instrumentell-technischen Behelfen eine ganz virtuose Beherrschung der Resektionstechnik erworben haben; sind sie doch imstande, in der kurzen Zeit von einer Stunde soviel Gewebe — 100 bis 200 g — hinwegzuräumen, daß sie mit Recht von einer transurethralen Prostat-Ektomie sprechen können. Und so darf es uns nicht wundernehmen, daß in diesen Zentren der Resektion der Hundertsatzder jährlich ausgeführten andersartigen Prostataoperationen nur den Bruchteil eines Prozentes ausmacht.

Aus der Urologischen Abteilung der Wiener Städtischen Poliklinik (Vorstand Prof. Dr. Th. Hryntschak).