Die Lungenlappen- und Lungenflügel-Entfernung

Zusammenfassung

Die systematische Entfernung eines Lungenlappens oder eines ganzen Lungenflügels stellt eine relativ junge Errungenschaft der Chirurgie dar. Obwohl die ersten Versuche in die letzten Jahre des vorigen Jahrhunderts zurückreichen, hat sich das allgemeine Interesse erst in den letzten 20 Jahren in steigendem Maße diesem Operationsverfahren zugewandt, wie das inzwischen sehr umfangreiche Schrifttum ausweist. Besonders das Versagen der alten Operationsmethoden bei der Behandlung der chronischen Lungeneiterung gab Anlaß zum Ausbau einer radikalen Operationsmethode. Die gesamten Verfahren zur Erzielung eines Lungenkollapses, ferner die Pneumotomie, die schrittweise Ausrottung der Lunge usw. ergaben letzten Endes doch keine völlig befriedigenden Heilerfolge, was eine Dauerheilung anbelangt. In ganz besonderem Maße drängten die bösartigen Lungengeschwülste zur Entwicklung einer Radikaloperation. Diese hat zwar inzwischen einen weitgehenden Ausbau erfahren, ist jedoch noch weit davon entfernt, einen typischen Eingriff darzustellen. Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Abhandlung, den einschlägigen Fragenkomplex auf Grund der bisherigen Erfahrungen systematisch und kritisch darzustellen, zumal auch im deutschen Schrifttum ein immer größer werdendes Interesse hierfür vorzuliegen scheint.

Aus der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. K. H. Bauer) und aus der Chirurgischen Universitätsklinik Frankfurt a. M. (Direktor: Prof. Dr. Rudolf Geissendörfer).