Zusammenfassung
Im Jahre 1965 wurde der Rhein im Mittelrheingebiet überwunden, es folgte eine starke Verseuchung des Eifel-Moselgebietes. Stark betroffen wurden die Kreise Trier, Wittlich, Bitburg, Prüm und Schieiden, deren Verseuchung eine Bedrohung der Nachbarländer erwarten ließ. Von diesem Schwerpunkt aus kam es zu Ausstrahlungen über das Saarland, Hochwald, Hunsrück, Pfälzer Bergland, Rheinhessen bis zur Haardt. In Baden-Württemberg drang nach einer Stagnation zwischen 1959–1962 die Seuche nach Süden mit einer jährlichen Geschwindigkeit von ca. 50 km vor. Vom Oberschwaben-Bodenseegebiet mit der höchsten relativen Fuchsdichte von 1, 48 pro 100 ha [44] schob sich die Tollwut in den folgenden Jahren von Nordosten nach Südosten vor. Oberbayern wurde 1966 bis zur Isar betroffen, 1968 wurde der Inn überschritten. Die Landesgrenze im Süden nach Österreich wurde erreicht, ausgenommen ist der Kreis Berchtesgaden (Bad Reichenhall). Der Bayerische Wald zeigte nach einem Stillstand wieder Tollwutvorkommen, wahrscheinlich ist es zur Einschleppung aus Böhmen gekommen. In Norddeutschland war am Ende des Beobachtungszeitraumes eine Seuchenverschiebung nach dem Westen gegen die niederländische Grenze zu beobachten. In Schleswig-Holstein wanderte die Tollwut zwischen 1965 und 1968 vom Süden des Landes nordwärts zur dänischen Grenze vor, die überschritten wurde.
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Kauker, E. (1975). Die Verbreitung der Tollwut in Europa. In: Vorkommen und Verbreitung der Tollwut in Europa von 1966 bis 1974. Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, vol 1975 / 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-45472-1_2
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