Zusammenfassung
Wissenschaft und Gesellschaft durchdringen sich heute in vielfältiger Weise. Eine wesentliche Folge dieser Verflechtung ist, daß die Forscher zu einem höheren Maß an Verantwortung gegenüber der Gesellschaft aufgerufen sind. Wissenschaftler sind nicht nur von Berufs wegen zur Vermehrung des Wissens da, es wird von ihnen heute auch ein geschärftes Gewissen erwartet. Gewissen ist hier nicht ausschließlich im moralischen Sinne zu verstehen, so etwa wie die Atomphysiker nach der ersten Atomexplosion ein schlechtes Gewissen hatten, es meint im weiteren Sinne des Begriffes eine höhere Form von übergeordnetem Wissen, so wie der Gedanke eine höhere Ausprägung des Denkens ist. Forscher sollten auf Grund ihres größeren Wissens-Standes in der Lage sein, ihr Wissen und ihre Tätigkeiten besser zu verantworten: vor dem Steuerzahler die Ausgaben, die mit der Forschung verbunden sind; vor den Technikern die technologische Anwendung, die aus den Forschungsergebnissen hervorgeht; vor den Lernenden, wieweit und wohin wir die Grenzen unseres Wissens vortreiben; vor den Politikern die Veränderungen gesellschaftlicher Strukturen mit Hilfe der Wissenschaften.
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© 1974 Europäisches Komitee des Weizmann Institute of Science, Rehovot/Israel
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Cramer, F. (1974). Einführung: Wissenschaft und Gesellschaft in unserer Zeit. In: Cramer, F. (eds) Forscher zwischen Wissen und Gewissen. Wissenschaft und Öffentlichkeit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-45457-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-45457-8_1
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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