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Einleitung

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Part of the book series: Mathematik im Fokus ((MIF))

Zusammenfassung

Mit dem Bezug Wischers auf die ca. 250 Jahre alten Ausführungen des Pädagogikprofessors Ernst Christian Trapp (1745–1818) wird deutlich, dass weder Heterogenität noch der Umgang damit eine Erfindung des heutigen Schulsystems darstellt und auch nicht erst in den letzten Jahren zur Herausforderung für Lehrerinnen und Lehrer wurde. Vielmehr handelt es sich bei Heterogenität, also der Existenz von Verschiedenheit, um ein natürliches Gruppencharakteristikum von jeglichen miteinander interagierenden Individuen; also insbesondere auch von ca. 25 Lernenden und einer Lehrperson im Klassenraum.

Erstens bezögen sich Erziehung bzw. Unterricht nicht nur auf ein einzelnes Kind, sondern gleich auf einen ganzen ‚Haufen‘, und zweitens würden sich die Kinder dieses ‚Haufens‘ auch noch in vielerlei Hinsicht unterscheiden […]. Er schlug vor, den Unterricht auf die ‚Mittelköpfe‘ zu orientieren […]. Damit beschreibt er eine Strategie, die für die Realität des deutschen Schulsystems nach wie vor prägend ist: Wenn Unterricht auf die Mittelköpfe, den imaginären Durchschnitt kalkuliert und kalibriert werden soll, dann ist es durchaus sinnvoll, die Abweichungen von diesem Durchschnitt möglichst gering zu halten: Je geringer die Abweichung, desto weniger über- bzw. unterfordert müssen all diejenigen sein, die vom Durchschnitt abweichen […]. Und plausibel werden so dann all die Maßnahmen, mit denen man im deutschen Schulsystem Lerngruppen in Bezug auf die Lernvoraussetzungen der SchülerInnen möglichst weitgehend zu homogenisieren versucht.

Wischer (2007), zitiert nach Helmke (2009, S. 245)

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Notes

  1. 1.

    Das DISUM-Projekt wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft von 2005 bis 2011 gefördert (DFG-Geschäftszeichen: BL 275/15).

Literatur

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Leiss, D., Tropper, N. (2014). Einleitung. In: Umgang mit Heterogenität im Mathematikunterricht. Mathematik im Fokus. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-45109-6_1

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