Skip to main content

§ 6 Verfassungsgerichtsbarkeit

  • Chapter
  • First Online:
Französisches und Deutsches Verfassungsrecht

Part of the book series: Springer-Lehrbuch ((SLB))

  • 3410 Accesses

Zusammenfassung

Der Beitrag widmet sich der Verfassungsgerichtsbarkeit in Frankreich und Deutschland in rechtsvergleichender Perspektive. Nikolaus Marsch zeichnet zunächst in entwicklungsgeschichtlicher Perspektive die Herausbildung der Verfassungsgerichtsbarkeit beider Länder nach, bevor er neben den Fragen der Richterauswahl und Binnenorganisation unterschiedliche Verfahrensarten und Prüfungszuständigkeiten vergleichend erörtert. Neben verfahrens- und organisationsrechtlichen Unterschieden wird aber auch dem institutionellen Selbstverständnis von Bundesverfassungsgericht und Conseil constitutionnel besondere Aufmerksamkeit zuteil, da dieses einen die beiden Gerichte in besonderem Maße prägenden Faktor darstellt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

We’re sorry, something doesn't seem to be working properly.

Please try refreshing the page. If that doesn't work, please contact support so we can address the problem.

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Zum vom französischen Historiker Nora begründeten Konzept der Erinnerungsorte s. die Beiträge von Nora und François, in: dies. (Hrsg.), Erinnerungsorte Frankreichs, 2005, S. 7 ff. und S. 15 ff.

  2. 2.

    Roellecke, Karlsruhe, in: François/Schulze (Hrsg.), Deutsche Erinnerungsorte II, 2001, S. 549 (549). Dem steht nicht entgegen, dass auch das Bundesverfassungsgericht Krisen erlebt hat, hierzu Schönberger, Anmerkungen zu Karlsruhe, in: Jestaedt et al. (Hrsg.), Das entgrenzte Gericht, 2011, S. 9 (49 f.).

  3. 3.

    Patzelt, Warum verachten die Deutschen ihr Parlament und lieben ihr Verfassungsgericht? Ergebnisse einer vergleichenden demoskopischen Studie, ZParl 2005, S. 517 ff.

  4. 4.

    Es findet sich allein ein Beitrag über den Code civil im Abschnitt „Der Staat“.

  5. 5.

    Beim Conseil d’Etat (Staatsrat) handelt es sich um eine 1799 gegründete Institution mit hohem Prestige und Doppelfunktion: Er berät zum einen die Regierung und gibt Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen ab, zum anderen fungiert er als oberstes Verwaltungsgericht, s. hierzu Gaillet, Le Conseil d’Etat français, RFDA 2013, S. 793 ff.; Marsch, Frankreich, in: J.-P. Schneider (Hrsg.), Verwaltungsrecht in Europa II, 2009, S. 33 (48 f., 148, 153 ff.).

  6. 6.

    Zitiert nach Tusseau, La fin d'une exception française?, Pouvoirs 137 (2011), S. 5 (10, Fn. 23). Der damalige Präsident des Conseil constitutionnel Mazeaud sah sich daher genötigt, dem Justizminister öffentlich zu antworten, dass das Respektieren der Verfassung kein Risiko, sondern eine Pflicht sei, zitiert nach Avril/Gicquel, Le Conseil constitutionnel, 6. Aufl. 2011, S. 59 f.

  7. 7.

    S. hierzu rechtsvergleichend Schönberger, Ein Kommentar zu Olivier Jouanjan, in: Masing/Jouanjan (Hrsg.), Verfassungsgerichtsbarkeit, 2011, S. 29 (29 f.).

  8. 8.

    → Gaillet § 2 Rn. 19 ff. (insb. 30), 38 f. sowie → Marsch § 5 Rn. 12, 16 ff., 30, 42 ff., 56 f.

  9. 9.

    So das Bild von Avril/Gicquel, Le Conseil constitutionnel, 6. Aufl. 2011, S. 141.

  10. 10.

    Schönberger, Ein Kommentar zu Olivier Jouanjan, in: Masing/Jouanjan (Hrsg.), Verfassungsgerichtsbarkeit, 2011, S. 29 (29). Jüngst aber Möllers, Legalität, Legitimität und Legitimation des Bundesverfassungsgerichts, in: Jestaedt et al. (Hrsg.), Das entgrenzte Gericht, 2011, S. 281 ff.

  11. 11.

    Schönberger, Anmerkungen zu Karlsruhe, in: Jestaedt et al. (Hrsg.), Das entgrenzte Gericht, 2011, S. 9 (41 ff.).

  12. 12.

    Jestaedt, Phänomen Bundesverfassungsgericht, in: ders. et al. (Hrsg.), Das entgrenzte Gericht, 2011, S. 77 (91). Spürbar war dies in jüngerer Vergangenheit in der durch die bundesverfassungsgerichtlichen Entscheidungen zu Sperrklauseln bei den EU-Parlamentswahlen angestoßenen politischen Debatte, ob die Sperrklausel bei Bundestagswahlen im Grundgesetz verankert werden sollte; hiervon wurde Abstand genommen, da eine Grundgesetzänderung als „Affront“ gegen das Bundesverfassungsgericht gewertet werden könnte, so Bannas in der FAZ, s. http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/fuenfprozentklausel-bis-die-huerde-wackelt-12841985.html (letztmaliger Abruf 24.2.2015).

  13. 13.

    Siehe mit Beispielen V. Lange, Grundrechtsbindung des Gesetzgebers, 2010, S. 174.

  14. 14.

    Hierzu und zum Folgenden Benda/E. Klein, in: dies. (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 3 ff.; Goerlich, Verfassungspolitik und Modernität in Frankreich dargestellt am Conseil constitutionnel, 1995, S. 22 ff.; Rousseau, Droit du contentieux constitutionnel, 9. Aufl. 2010, Rn. 2 ff.

  15. 15.

    Hierzu Robbers, Emmanuel Joseph Sieyès – Die Idee einer Verfassungsgerichtsbarkeit in der Französischen Revolution, in: FS Zeidler I, 1987, S. 247 ff.

  16. 16.

    S. H. Dreier, Die Zwischenkriegszeit, in: Merten/Papier (Hrsg.), Handbuch der Grundrechte I, 2004, § 4 Rn. 46 ff.

  17. 17.

    Stolleis, Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland IV, 2012, S. 145 f.

  18. 18.

    S. Bauer, Verfassungsgerichtlicher Grundrechtsschutz in Frankreich, 1998, S. 43.

  19. 19.

    Die Abgeordneten der Nationalversammlung stellten mit sieben von dreizehn Mitgliedern die absolute Mehrheit in diesem, auch im Übrigen allein mit Politikern besetzten Gremium, weshalb es sich letztlich nicht um eine Prüfung durch ein externes Kontrollgremium, sondern eine Prüfung in eigener Sache handelte, hierzu grundsätzlich Böckenförde, Verfassungsgerichtsbarkeit, in: Staat, Nation, Europa, 1999, S. 157 (161).

  20. 20.

    Zum Ganzen S. Bauer, Verfassungsgerichtlicher Grundrechtsschutz in Frankreich, 1998, S. 44 f.

  21. 21.

    Grundlegend Cappelletti/Ritterspach, Die gerichtliche Kontrolle der Verfassungsmäßigkeit der Gesetze in rechtsvergleichender Betrachtung, JöR 20 (1971), S. 65 (81 ff.). Des Weiteren Pfersmann, Concrete review as Indirect Constitutional Complaint in French Constitutional Law, EUConst 6 (2010), S. 223 (228 ff.).

  22. 22.

    Schleswig-Holstein hat als letztes Bundesland erst 2008 ein eigenes Landesverfassungsgericht eingerichtet; bis dahin wurde diese Aufgabe vom Bundesverfassungsgericht wahrgenommen.

  23. 23.

    Hierzu → Vilain § 3 Rn. 79 ff.

  24. 24.

    Auf die Landesverfassungsgerichtsbarkeit in Deutschland kann im Folgenden nicht näher eingegangen werden; ausführlich (allerdings nur zu den ehemals westdeutschen Landesverfassungsgerichten) Pestalozza, Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 1991, S. 372 ff.

  25. 25.

    Wieland, in: Dreier (Hrsg.), GG III, 2. Aufl. 2008, Art. 93 Rn. 15.

  26. 26.

    → Gaillet § 2 Rn. 24 ff., 31 f.

  27. 27.

    → Marsch § 5 Rn. 12, 16 ff.

  28. 28.

    Zitiert nach Spitz, La question de la procédure devant le Conseil constitutionnel, in: Rousseau (Hrsg.), Le Conseil constitutionnel en questions, 2004, S. 117 (118).

  29. 29.

    C.C., 6.11.1962, 62-20 DC, Cons. 2 – Direktwahl des Präsidenten.

  30. 30.

    Vgl. Wesel, Der Gang nach Karlsruhe, 2004.

  31. 31.

    Die Bezeichnung orientiert sich an der Zahl der ernannten Mitglieder und lässt die ehemaligen Staatspräsidenten als Mitglieder von Rechts wegen außer Acht.

  32. 32.

    Hierzu und zum Folgenden rechtsvergleichend Jouanjan, Die Stellung der Verfassungsgerichtsbarkeit im Gefüge der Verfassung, in: Masing/ders. (Hrsg.), Verfassungsgerichtsbarkeit, 2011, S. 3 (9 f.).

  33. 33.

    Vergleichend hierzu D. Herrmann, Akte der Selbstautorisierung als Grundstock institutioneller Macht von Verfassungsgerichten, in: Vorländer (Hrsg.), Die Deutungsmacht der Verfassungsgerichtsbarkeit, 2006, S. 141 ff.

  34. 34.

    Abgedruckt in JZ 1953, S. 157 ff. Ausführlich hierzu und zum Folgenden Roellecke, Aufgaben und Stellung des Bundesverfassungsgerichts im Verfassungsgefüge, in: Isensee/Kirchhof (Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts III, 3. Aufl. 2005, § 67 Rn. 15 ff.

  35. 35.

    Stolleis, Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland IV, 2012, S. 157.

  36. 36.

    Ausführlich zur „ersten“ Besetzung des Gerichts Stolleis, a. a. O., S. 146 ff.

  37. 37.

    So vor allem im Streit um die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (1952), hierzu die spannende Darstellung bei Wesel, Der Gang nach Karlsruhe, 2004, S. 54 ff.

  38. 38.

    Lembcke, Hüter der Verfassung, 2007, S. 198 ff.

  39. 39.

    Jouanjan, Grundlagen und Grundzüge staatlichen Verfassungsrechts, in: v. Bogdandy et al. (Hrsg.), Ius Publicum Europaeum I, 2011, § 2 Frankreich, Rn. 69 ff., 73.

  40. 40.

    Zu letzterem s. Jouanjan, a. a. O., Rn. 69.

  41. 41.

    Jouanjan, Die Stellung der Verfassungsgerichtsbarkeit im Gefüge der Verfassung, in: Masing/ders. (Hrsg.), Verfassungsgerichtsbarkeit, 2011, S. 3 (10).

  42. 42.

    Avril/Gicquel, Le Conseil constitutionnel, 6. Aufl. 2011, S. 11.

  43. 43.

    Zitiert nach Avril/Gicquel, a. a. O., S. 40.

  44. 44.

    → Vilain/Wendel § 4 Rn. 111 ff.

  45. 45.

    Hierzu allgemein Böckenförde, Verfassungsgerichtsbarkeit, in: Staat, Nation, Europa, 1999, S. 157 (160): Der Monarch kann sinnvoll nur Hüter der Verfassung sein, solange er gegenüber den politischen Auseinandersetzungen eine neutrale Stellung einnimmt.

  46. 46.

    C.C., 16.7.1971, 71-44 DC – Liberté d’association.

  47. 47.

    Zitiert nach Avril/Gicquel, Le Conseil constitutionnel, 6. Aufl. 2011, S. 33.

  48. 48.

    S. nur Avril/Gicquel, a. a. O., S. 20.

  49. 49.

    So Jouanjan, Die Stellung der Verfassungsgerichtsbarkeit im Gefüge der Verfassung, in: Masing/ders. (Hrsg.), Verfassungsgerichtsbarkeit, 2011, S. 3 (5).

  50. 50.

    Erstmals C.C., 23.8.1985, 85-197 DC, Cons. 27 – Nouvelle Calédonie.

  51. 51.

    Roussillon/Esplugas, Le Conseil constitutionnel, 7. Aufl. 2011, S. 7 ff.

  52. 52.

    Art. 94 Abs. 1 S. 2 GG, §§ 5–7 BVerfGG.

  53. 53.

    Die jeweils mit der FDP im Bund koalierende Partei hat dieser regelmäßig für eine Richterstelle das Vorschlagsrecht überlassen, die SPD überlässt es seit einiger Zeit den Grünen, für eine der „SPD-Richterstellen“ das Vorschlagsrecht auszuüben; hierzu Kischel, Amt, Unbefangenheit und Wahl der Bundesverfassungsrichter, in: Isensee/Kirchhof (Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts III, 3. Aufl. 2005, § 69 Rn. 21 ff.

  54. 54.

    Kischel, Amt, Unbefangenheit und Wahl der Bundesverfassungsrichter, in: Isensee/Kirchhof (Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts III, 3. Aufl. 2005, § 69 Rn. 23.

  55. 55.

    § 4 Abs. 1 BVerfGG; wird zuvor die Altersgrenze von 68 Jahren erreicht, endet die Amtszeit bereits vor Ablauf der zwölf Jahre, § 4 Abs. 3 BVerfGG.

  56. 56.

    § 4 Abs. 2 BVerfGG.

  57. 57.

    Nach Art. 94 Abs. 1 S. 3 GG können Bundesverfassungsrichter nicht Mitglied des Bundestages, des Bundesrates, der Bundesregierung oder von entsprechenden Landesorganen sein. § 3 Abs. 4 BVerfGG statuiert darüber hinaus die Unvereinbarkeit des Amtes mit jeder anderen beruflichen Tätigkeit mit Ausnahme des Hochschullehrerberufs.

  58. 58.

    Avril/Gicquel, Le Conseil constitutionnel, 6. Aufl. 2011, S. 63 Fn. 1.

  59. 59.

    Siehe statt vieler Rousseau, Le procès constitutionnel, Pouvoirs 137 (2011), S. 47 (55).

  60. 60.

    Zwar dürfen auch die Mitglieder des Conseil constitutionnel weder ein Abgeordnetenmandat oder ein anderes Wahlamt ausüben, noch Mitglied der Regierung sein; anders als die deutschen Verfassungsrichter können sie jedoch weiterhin bestimmten beruflichen Tätigkeiten (wie z. B. dem Anwaltsberuf) nachgehen, da das Amt eines Verfassungsratsmitglieds ursprünglich nicht als in Vollzeit wahrzunehmend konzipiert wurde, s. zum Ganzen Drago, Contentieux constitutionnel français, 2011, Rn. 195 ff.; Rousseau, Droit du contentieux constitutionnel, 9. Aufl. 2010, Rn. 64 ff.

  61. 61.

    Auch darüber hinaus kommt dem Präsidenten des Conseil constitutionnel eine starke Stellung zu, da er unter anderem den Generalsekretär auswählt und für jedes Verfahren einen Berichterstatter bestimmt, Drago, Contentieux constitutionnel français, 2011, Rn. 204.

  62. 62.

    Bemerkenswert ist, dass Giscard d’Estaing grundsätzlich nicht an Verhandlungen über konkrete Normenkontrollen teilnimmt, da er das 2010 eingeführte Verfahren ablehnt, s. Colliard, Un nouveau Conseil constitutionnel?, Pouvoirs 137 (2011), S. 155 (157). Chirac nimmt seit Ende 2010 aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr an Sitzungen teil; Sarkozy hat aus Verärgerung über eine Entscheidung des Verfassungsrates, welche die Erstattung der Kosten seiner Präsidentschaftswahlkampagne betraf, seinen „Rücktritt“ aus dem Conseil constitutionnel erklärt (dieser dürfte jedoch rechtlich nicht bindend sein, da die Mitgliedschaft ehemaliger Präsidenten aus der Verfassung folgt).

  63. 63.

    Jouanjan, Conseil constitutionnel und Bundesverfassungsgericht, in: Stolleis (Hrsg.), Herzkammern der Republik, 2011, S. 137 (142).

  64. 64.

    Colliard, Un nouveau Conseil constitutionnel?, Pouvoirs 137 (2011), S. 155 (157).

  65. 65.

    Wachsmann, Sur la composition du Conseil constitutionnel, Jus Politicum 5 (2010), S. 26.

  66. 66.

    § 3 Abs. 1 und 2 BVerfGG.

  67. 67.

    Art. 94 Abs. 1 S. 1 GG; nach § 2 Abs. 3 BVerfGG „sollen“ Bundesrichter gewählt werden, die mindestens drei Jahre an einem Bundesgericht tätig gewesen sind.

  68. 68.

    Zur „Symbiose mit der Staatsrechtslehre“ Jestaedt, Phänomen Bundesverfassungsgericht, in: ders. et al. (Hrsg.), Das entgrenzte Gericht, 2011, S. 77 (124 ff.); kritisch auf den Begriff des „Bundesverfassungsgerichtspositivismus“ bringt dies Schlink, Die Entthronung der Staatsrechtswissenschaft durch die Verfassungsgerichtsbarkeit, Der Staat 28 (1989), S. 161 (164).

  69. 69.

    Drago, Contentieux constitutionnel français, 2011, Rn. 191.

  70. 70.

    Schnapper hat über ihre Zeit als Mitglied des Conseil constitutionnel die lesenswerte Schrift „Une sociologue au Conseil constitutionnel“ (2010) verfasst.

  71. 71.

    2013 wurde mit Nicole Belloubet wieder eine Professorin des Öffentliches Rechts ernannt, die allerdings auch über langjährige Verwaltungserfahrung verfügt.

  72. 72.

    Siehe z. B. das ehemalige Mitglied des Conseil constitutionnel Colliard, Un nouveau Conseil constitutionnel?, Pouvoirs 137 (2011), S. 155 (158); des Weiteren Avril/Gicquel, Le Conseil constitutionnel, 6. Aufl. 2011, S. 65 f.

  73. 73.

    Siehe als Beispiel den viel zitierten Leserbrief von Eisenmann (Le Monde v. 5.3.1959), Autor der 1928 erschienenen grundlegenden Arbeit zum österreichischen Verfassungsgerichtshof und Professor in Paris.

  74. 74.

    Wachsmann, Sur la composition du Conseil constitutionnel, Jus Politicum 5 (2010), S. 9.

  75. 75.

    Dies gilt allerdings nur für das Bundesverfassungsgericht; eine ganze Reihe von Länderverfassungsgerichten bzw. Staatsgerichtshöfen sind zum Teil auch mit Richtern besetzt, die keine juristische Ausbildung durchlaufen haben, so z. B. der Staatsgerichtshof Baden-Württemberg sowie die Landesverfassungsgerichte Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

  76. 76.

    Schönberger, Anmerkungen zu Karlsruhe, in: Jestaedt et al. (Hrsg.), Das entgrenzte Gericht, 2011, S. 9 (17).

  77. 77.

    Weber, Europäische Verfassungsvergleichung, 2010, Kap. 12 Rn. 43.

  78. 78.

    O. Klein, in: Benda/E. Klein (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 147 f. Als Plenum tritt das Bundesverfassungsgericht – außer in Geschäftsordnungsfragen und Verwaltungsangelegenheiten – nur zusammen, wenn ein Senat von der Rechtsprechung des anderen Senates abweichen möchte (§ 16 BVerfGG), was bisher erst fünf Mal geschehen ist, O. Klein, a. a. O., Rn. 164 ff.

  79. 79.

    §§ 93b-93d BVerfGG.

  80. 80.

    Hierzu Gehle, in: Umbach et al. (Hrsg.), BVerfGG, 2. Aufl. 2005, Vor §§ 93a ff. Rn. 19 ff.

  81. 81.

    Vor Einführung der konkreten Normenkontrolle arbeiteten im „juristischen Dienst“ drei wissenschaftliche Mitarbeiter und einige Praktikanten (in der Regel Doktoranden der Rechtswissenschaft), Drago, Contentieux constitutionnel français, 2011, Rn. 208.

  82. 82.

    Avril/Gicquel, Le Conseil constitutionnel, 6. Aufl. 2011, S. 92 f.; Drago, Contentieux constitutionnel français, 2011, Rn. 384. In Deutschland wird dagegen der jeweilige Berichterstatter (und damit auch die für das Annahmeverfahren zuständige Kammer) abstrakt und a priori in dem auf der Homepage des Gerichts veröffentlichten Geschäftsverteilungsplan bestimmt, um so dem Recht auf den gesetzlichen Richter Genüge zu tun, s. O. Klein, in: Benda/E. Klein (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 156.

  83. 83.

    Avril/Gicquel, a. a. o., S. 88 ff.

  84. 84.

    So z. B. Roussillon/Esplugas, Le Conseil constitutionnel, 7. Aufl. 2011, S. 25 ; vgl. auch Jouanjan, Conseil constitutionnel und Bundesverfassungsgericht, in: Stolleis (Hrsg.), Herzkammern der Republik, 2011, S. 137 (143 f.).

  85. 85.

    Aber auch in Deutschland wird der Einfluss der wissenschaftlichen Mitarbeiter kritisiert, s. beispielsweise Lamprecht, Ist das BVerfG noch gesetzlicher Richter, NJW 2001, S. 419 ff.

  86. 86.

    S. nur Schlaich/Korioth, Das Bundesverfassungsgericht, 9. Aufl. 2012, Rn. 77; C.C., 14.9.1961, 61-1 AUTR, Cons. 1 – Demande d’avis.

  87. 87.

    In Deutschland rangieren die Wahlprüfungsbeschwerden (unter Außerachtlassung der einstweiligen Anordnungen) zahlenmäßig an dritter Stelle, s. http://www.bundesverfassungsgericht.de/DE/Verfahren/Jahresstatistiken/2013/gb2013/A-I-4.html (letztmaliger Abruf 24.2.2015). In Frankreich stehen sie sogar deutlich an der Spitze, s. Avril/Gicquel, Le Conseil constitutionnel, 6. Aufl. 2011, S. 82.

  88. 88.

    C.C., 22.9.2010, 2010-29/37 QPC, Cons. 8 – Commune de Besançon; 18.10.2010, 2010-56 QPC, Cons. 6 – Département du Val-de-Marne (die in diesem Zusammenhang vielfach als grundlegend zitierte Entscheidung, 2.7.2010, 2010–12 QPC – Commune de Dunkerque, lässt diese Frage noch offen).

  89. 89.

    Allgemein zu der funktionalen Äquivalenz von deutscher Verfassungsbeschwerde und der französischen konkreten Normenkontrolle → Rn. 73.

  90. 90.

    → Gaillet § 2 Rn. 36; → Vilain § 3 Rn. 69 ff.

  91. 91.

    Ausführlich hierzu Benda/E. Klein, in: dies. (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 1152 ff., 1170. Seit dem Ende des kalten Krieges sehen eine Reihe osteuropäischer Verfassungen Parteiverbotsverfahren vor, s. Wieser, Vergleichendes Verfassungsrecht, 2005, S. 145.

  92. 92.

    Art. L. 212-1 Code de la sécurité intérieure, Art. R. 311-1 Nr. 1 Code de justice administrative; zur weitgehend unverändert übernommenen Vorgängerregelung s. Mbongo, Actualité et renouveau de la loi du 10 janvier 1936 sur les groupes de combat et les milices privées, RDP 1998, S. 715 ff.

  93. 93.

    Bisher hat allein Staatspräsident de Gaulle während des Algerienkrieges von April bis September 1961 von Art. 16 CF Gebrauch gemacht.

  94. 94.

    Vgl. nur Avril/Gicquel, Le Conseil constitutionnel, 6. Aufl. 2011, S. 83; Rousseau, Droit du contentieux constitutionnel, 9. Aufl. 2010, S. 93 und S. 241.

  95. 95.

    BVerfGE 83, 37 (49); 101, 158 (213).

  96. 96.

    E. Klein, in: Benda/ders. (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 662.

  97. 97.

    C.C., 30.12.1996, 96-386 DC, Cons. 4 – Amendement Malraux (Antragsrücknahme unzulässig); BVerfGE 1, 396 (414); 8, 183 (184); 25, 308 (309); 76, 99 (99 f.); 77, 345 (345); 79, 255 (255).

  98. 98.

    Jouanjan, Grundlagen und Grundzüge staatlichen Verfassungsrechts, in: v. Bogdandy et al. (Hrsg.), Ius Publicum Europaeum I, 2007, § 2 Frankreich, Rn. 71.

  99. 99.

    So zu Recht V. Lange, Grundrechtsbindung des Gesetzgebers, 2010, S. 136.

  100. 100.

    Die Frist wurde bisher in allen Fällen eingehalten (s. Roussillon/Esplugas, Le Conseil constitutionnel, 7. Aufl. 2011, S. 45.), auch weil dem Conseil constitutionnel in der Regel bereits während des laufenden Gesetzgebungsverfahrens signalisiert wird, dass dieser mit einem Normenkontrollantrag zu rechnen hat; die Fristverkürzung wird zudem nur äußerst selten beantragt, s. zu beidem Avril/Gicquel, Le Conseil constitutionnel, 6. Aufl. 2011, S. 96.

  101. 101.

    Zu letzterem → Wendel § 8 Rn. 45.

  102. 102.

    → Marsch § 5 Rn. 69 f.

  103. 103.

    Hierzu Marsch, Frankreich, in: J.-P. Schneider (Hrsg.), Verwaltungsrecht in Europa II, 2009, S. 33 (160 ff.).

  104. 104.

    E. Klein, in: Benda/ders. (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 676 ff., 682 f.

  105. 105.

    BVerfGE 24, 174 (179 f.); 103, 111 (124).

  106. 106.

    BVerfGE 119, 96, 116.

  107. 107.

    Löwer, Zuständigkeiten und Verfahren des Bundesverfassungsgerichts, in: Isensee/Kirchhof (Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts III, 3. Aufl. 2005, § 70 Rn. 65; von Bedeutung ist dies insbesondere im Rahmen der europäischen Integration → Wendel § 8 Rn. 32 ff.

  108. 108.

    C.C., 26.3.2003, 2003-469 DC, Cons. 2 – Loi constitutionnelle relative à l'organisation décentralisée de la République.

  109. 109.

    Als Beispiel s. die Entscheidung über die akustische Wohnraumüberwachung, BVerfGE 109, 279 (310 ff.); die Richterinnen Jaeger und Hohmann-Dennhardt vertreten in ihrem Sondervotum sogar die Ansicht, dass die Verfassungsänderung wegen Verstoßes gegen Art. 79 Abs. 3 GG verfassungswidrig sei, a. a. O., S. 382 ff.

  110. 110.

    Zippelius/Würtenberger, Deutsches Staatsrecht, 32. Aufl. 2008, § 6 Rn. 19 ff.

  111. 111.

    C.C., 23.9.1992, 92-313 DC, Cons. 2 – Maastricht III. Hierzu verfassungstheoretisch Haltern, Verfassungsgerichtsbarkeit, Demokratie und Mißtrauen, 1998, S. 368 ff.

  112. 112.

    Zum Konzept der nationalen Souveränität → Vilain § 3 Rn. 58.

  113. 113.

    Favoreu et al., Droit constitutionnel, 14. Aufl. 2011, Rn. 420-1.

  114. 114.

    Ausführlich → Wendel § 8 Rn. 96 ff.

  115. 115.

    Bis 1974 waren drei der vier Ämter in den Händen gaullistischer Politiker; einzige Ausnahme war bis 1968 der dem politischen Zentrum zuzuordnende Senatspräsident Monnerville, der 1962 den Conseil constitutionnel anrief, um die im Wege des Referendums verabschiedete Verfassungsreform zur Einführung der Direktwahl des Staatspräsidenten für (formell) verfassungswidrig erklären zu lassen.

  116. 116.

    Die Nationalversammlung umfasst 577 Angeordnete, der Senat 348 Senatoren.

  117. 117.

    → Vilain/Wendel § 4 Rn. 127; → Marsch § 5 Rn. 58 f.

  118. 118.

    E. Klein, in: Benda/ders. (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 672.

  119. 119.

    Zur Frage, ob diese Zulässigkeitsvoraussetzung durch § 76 BVerfGG in verfassungswidriger Weise verschärft wird, da dieser davon spricht, dass ein Antragsteller Bundes- oder Landesrecht „für nichtig hält“, s. Graßhof, in: Umbach et al. (Hrsg.), BVerfGG, 2. Aufl. 2005, § 76 Rn. 23.

  120. 120.

    E. Klein, in: Benda/ders. (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 694 unter Verweis auf BVerfGE 119, 96 (117).

  121. 121.

    Avril/Gicquel, Le Conseil constitutionnel, 6. Aufl. 2011, S. 97 mit Fn. 31.

  122. 122.

    Roussillon/Esplugas, Le Conseil constitutionnel, 7. Aufl. 2011, S. 28; ausführlich und kritisch am Beispiel des Burka-Verbotes Gaillet, La loi interdisant la dissimulation du visage dans l’espace public et les limites du contrôle pratiqué par le Conseil constitutionnel, Société, Droit et Religion, 2 (2011), S. 47 (49 ff.).

  123. 123.

    E. Klein, in: Benda/ders. (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 710 ff.

  124. 124.

    Drago, Contentieux constitutionnel français, 2011, Rn. 414 ff.; Roussillon/Esplugas, Le Conseil constitutionnel, 7. Aufl. 2011, S. 34 f.

  125. 125.

    Nach herrschender Meinung wird Bundesrecht jeden Ranges allein am Maßstab des Grundgesetzes gemessen (sodass Bundesrechtsverordnungen nicht auf ihre Vereinbarkeit mit Bundesgesetzen geprüft werden, str.), wohingegen Landesrecht am Maßstab des gesamten Bundesrechts kontrolliert wird, s. Graßhof, in: Umbach et al. (Hrsg.), BVerfGG, 2. Aufl. 2005, § 76 Rn. 36 m. w. N.

  126. 126.

    → Hochmann § 7 Rn. 2, 4, 6 ff.

  127. 127.

    Avril/Gicquel, Le Conseil constitutionnel, 6. Aufl. 2011, S. 20.

  128. 128.

    C.C., 16.7.1971, 71-44 DC – Liberté d’association; ausführlich zu dieser Entscheidung S. Bauer, Verfassungsgerichtlicher Grundrechtsschutz in Frankreich, 1998, S. 56 ff.

  129. 129.

    Ausführlich zu diesen Rechtsquellen S. Bauer, a. a. O., S. 110 ff.; Drago, Contentieux constitutionnel français, 2011, Rn. 266 ff.

  130. 130.

    Bestandteil des bloc de constitutionnalité sind des Weiteren die lois organiques → Marsch § 5 Rn. 69 f.

  131. 131.

    Hierzu und zum Folgenden auch → Marsch § 5 Rn. 16 ff.

  132. 132.

    C.C., 30.7.1982, 82-143 DC – Blocage des prix; Franzke, Normsetzung und Normenkontrolle in Frankreich, Jura 1998, S. 346 (348 ff.).

  133. 133.

    Zu diesen Verfahren Drago, Contentieux constitutionnel français, 2011, Rn. 301 ff.

  134. 134.

    Sogenannte negative Unzuständigkeit, s. Priet, L'incompétence négative du législateur, RFDC 66 (1994), S. 59 ff.

  135. 135.

    Rechtsvergleichend scheint es sich um einen in vielen Staaten zu beobachtenden Befund zu handeln, dass Verfassungsgerichte versuchen, die Normsetzung durch die Exekutive zu begrenzen, s. Brünneck, Verfassungsgerichtsbarkeit in den westlichen Demokratien, 1992, S. 57.

  136. 136.

    Zu dieser Verfahrensart Schlaich/Korioth, Das Bundesverfassungsgericht, 9. Aufl. 2012, Rn. 132a ff. Zu den Gesetzgebungskompetenzen → Vilain § 3 Rn. 90 und → Marsch § 5 Rn. 8.

  137. 137.

    Hierzu Schlaich/Korioth, a. a. O., Rn. 132f ff.

  138. 138.

    Jouanjan, Conseil constitutionnel und Bundesverfassungsgericht, in: Stolleis (Hrsg.), Herzkammern der Republik, 2011, S. 137 (144).

  139. 139.

    Lepsius, Die maßstabsetzende Gewalt, in: Jestaedt et al. (Hrsg.), Das entgrenzte Gericht, 2011, S. 159 (167 f.).

  140. 140.

    Lepsius, a. a. O., S. 208; vgl. in dieselbe Richtung Hillgruber, Ohne rechtes Maß?, JZ 2011, S. 861 (862).

  141. 141.

    C.C., 15.1.1975, 74-54 DC, Cons. 1 – IVG; 20.1.1981, 80-127 DC, Cons. 13 – Sécurité et Liberté.

  142. 142.

    Vgl. hierzu allerdings mit anderer Bewertung Rousseau, Droit du contentieux constitutionnel, 9. Aufl. 2010, Rn. 144 ff.; Roussillon/Esplugas, Le Conseil constitutionnel, 7. Aufl. 2011, S. 106 f.

  143. 143.

    Jouanjan, Conseil constitutionnel und Bundesverfassungsgericht, in: Stolleis (Hrsg.), Herzkammern der Republik, 2011, S. 137 (144).

  144. 144.

    http://www.conseil-etat.fr/Decisions-Avis-Publications/Etudes-Publications/Rapports-Etudes/Etude-relative-aux-possibilites-juridiques-d-interdiction-du-port-du-voile-integral   (letztmaliger Abruf 24.2.2015).

  145. 145.

    C.C., 7.10.2010, 2010-613 DC (deutsche Übersetzung auf der Homepage des Conseil constitutionnel).

  146. 146.

    Auch das Bundesverfassungsgericht betont zwar regelmäßig den Einschätzungsspielraum des Gesetzgebers, meint hiermit aber regelmäßig nur die Prognosen und Tatsachenfeststellungen, nicht wie der Conseil constitutionnel die Rechtsgüterabwägung im Rahmen der Verhältnismäßigkeit, hierzu Heun, Normenkontrolle, FS 50 Jahre BVerfG, 2001, S. 615 (630 ff.).

  147. 147.

    Als Beispiele nur BVerfGE 123, 267 – Lissabon; 125, 260 – Vorratsdatenspeicherung.

  148. 148.

    Jouanjan, Conseil constitutionnel und Bundesverfassungsgericht, in: Stolleis (Hrsg.), Herzkammern der Republik, 2011, S. 137 (145).

  149. 149.

    Zur Bedeutung der Furcht vor einem gouvernement des juges für die Entwicklung der französischen Verfassungsgerichtsbarkeit sowie zu einer Veränderung des Richterbildes in Frankreich jüngst Walter, Verfassungsprozessuale Umbrüche, Ms. Teil 4 A. II. 2. b).

  150. 150.

    Als Beispiele die Sondervoten von Böckenförde, BVerfGE 93, 121 (149) – Vermögenssteuer, und Lübbe-Wolff, NVwZ 2012, S. 1172 ff. – Auslandsdeutschenwahlrecht.

  151. 151.

    Hierzu Roellecke, Sondervoten, in: FS 50 Jahre BVerfG, 2001, S. 363 ff.

  152. 152.

    Art. 2 des Dekrets Nr. 59-1292 vom 13.11.1959 verbietet es den Mitgliedern des Conseil constitutionnel öffentlich zu einer Frage Stellung zu beziehen, die Gegenstand eines Verfahrens war oder werden könnte.

  153. 153.

    Roussillon/Esplugas, Le Conseil constitutionnel, 7. Aufl. 2011, S. 52 m. w. N.

  154. 154.

    Zu letzterem und zum Folgenden Brünneck, Verfassungsgerichtsbarkeit in den westlichen Demokratien, 1992, S. 49 f.

  155. 155.

    Mathieu et al. (Hrsg.), Les grandes délibérations du Conseil Constitutionnel, 2009.

  156. 156.

    Kritisch hierzu Henne, Die historische Forschung und die Einsichtnahme in Voten beim Bundesverfassungsgericht, in: ders./Riedlinger (Hrsg.), Das Lüth-Urteil aus (rechts-)historischer Sicht, 2005, S. 19 ff.

  157. 157.

    Hierzu ausführlich Meinel/Kram, Das Bundesverfassungsgericht als Gegenstand historischer Forschung, JZ 2014, S. 913 ff.

  158. 158.

    Dies gilt nach § 79 Abs. 1 BVerfGG nicht für Strafurteile, gegen die bei Verfassungswidrigkeit der angewandten Strafnorm ein Antrag auf Wiederaufnahme zulässig ist.

  159. 159.

    Hierzu und zum Folgenden Hillgruber/Goos, Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2011, Rn. 538 ff.

  160. 160.

    So z. B. BVerfGE 125, 175 (177, 260).

  161. 161.

    Zum Rechtsfolgenmanagement im Verfahren der konkreten Normenkontrolle (QPC) → Rn. 72.

  162. 162.

    Roussillon/Esplugas, Le Conseil constitutionnel, 7. Aufl. 2011, S. 48 f.

  163. 163.

    Wie in Deutschland wird diese Praxis jedoch auch von französischen Autoren kritisiert s. Roussillon/Esplugas, a. a. O., S. 101 f.

  164. 164.

    Rousseau, Droit du contentieux constitutionnel, 9. Aufl. 2010, Rn. 162.

  165. 165.

    Während das Bundesverfassungsgericht die tragenden Gründe als von der Bindungswirkung umfasst ansieht, soll sich diese nach Stimmen aus der Literatur auf die Entscheidungsformel beschränken, vgl. hierzu Heusch, in: Umbach et al. (Hrsg.), BVerfGG, 2. Aufl. 2005, § 31 Rn. 58 m. w. N.

  166. 166.

    Siehe hierzu vergleichend Grewe, Le contrôle de constitutionnalité de la loi en Allemagne, Pouvoirs 137 (2011), S. 143 (147). In Deutschland wurden von 2002 bis 2011 nur 27 abstrakte Normenkontrollverfahren durchgeführt, wobei zu beachten ist, dass zum Teil Gesetze auch von Politikern im Wege der Verfassungsbeschwerde angegriffen wurden; in Frankreich werden durchschnittlich 20 abstrakte Normenkontrollverfahren pro Jahr durchgeführt.

  167. 167.

    S. zu Deutschland E. Klein, in: Benda/ders. (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 720 mit Fn. 206 mit Verweis unter anderem auf die Entscheidungen über den Grundlagenvertrag mit der DDR, die Regelungen über den Schwangerschaftsabbruch, das Recht auf Kriegsdienstverweigerung, den Länderfinanzausgleich und das Lebenspartnerschaftsgesetz.

  168. 168.

    Vgl. Avril/Gicquel, Le Conseil constitutionnel, 6. Aufl. 2011, S. 8.

  169. 169.

    Beispielsweise hatten die Mitglieder der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen gegen die Vorratsdatenspeicherung gemeinsam Verfassungsbeschwerde eingelegt, BVerfGE 125, 260.

  170. 170.

    Hierzu E. Klein, in: Benda/ders. (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 720 ff.; Wahl, Die Reformfrage, in: FS 50 Jahre BVerfG, 2001, S. 461 (473 f.).

  171. 171.

    Avril/Gicquel, Le Conseil constitutionnel, 6. Aufl. 2011, S. 42 ff.

  172. 172.

    Rinken, Ist das Bundesverfassungsgericht „Herr seines Verfahrens“?, in: FS Stein, 2002, S. 411 (415 ff.).

  173. 173.

    So das Fazit von S. Bauer, Verfassungsgerichtlicher Grundrechtsschutz in Frankreich, 1998, S. 251 ff.

  174. 174.

    Hierzu und zu der dem Verfahren nach Ansicht des Bundesverfassungsgerichts ebenfalls zukommenden objektiven Funktion s. Marsch, Die objektive Funktion der Verfassungsbeschwerde in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, AöR 137 (2012), S. 592 ff.

  175. 175.

    Ausführlich zur Verfassungsbeschwerde Zuck, Das Recht der Verfassungsbeschwerde, 3. Aufl. 2006.

  176. 176.

    Auch Unionsrecht kann nach Ansicht des Bundesverfassungsgerichts grundsätzlich Beschwerdegegenstand der Verfassungsbeschwerde sein → Wendel § 8 Rn. 79 f.

  177. 177.

    In einer Reihe von Fallkonstellationen verzichtet das Bundesverfassungsgericht auf das Erfordernis der unmittelbaren Betroffenheit, so z. B. wenn der Beschwerdeführer ansonsten Dispositionen treffen müsste, die nur schwer zu revidieren wären oder aber wenn er strafbewehrte Normen angreifen möchte und er sich ansonsten dem Risiko einer straf- oder ordnungswidrigkeitenrechtlichen Verurteilung aussetzen müsste, s. O. Klein, in: Benda/E. Klein (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 563.

  178. 178.

    O. Klein, a. a. O., Rn. 562.

  179. 179.

    Ausnahmsweise kann das Bundesverfassungsverfassungsgericht nach § 90 Abs. 2 S. 2 BVerfGG über eine Verfassungsbeschwerde auch schon vor Erschöpfung des Rechtswegs entscheiden, wenn diese allgemeine Bedeutung hat oder dem Beschwerdeführer schwere Nachteile drohen, würde er auf den Rechtsweg verwiesen.

  180. 180.

    2013 befanden sich unter den 6.686 Neueingängen 6.477 Verfassungsbeschwerden, s. http://www.bundesverfassungsgericht.de/DE/Verfahren/Jahresstatistiken/2013/gb2013/A-I-4.html (letztmaliger Abruf 24.2.2015).

  181. 181.

    Http://www.bundesverfassungsgericht.de/DE/Verfahren/Jahresstatistiken/2013/gb2013/A-IV-2.html (letztmaliger Abruf 24.2.2015).

  182. 182.

    Gehle, in: Umbach et al. (Hrsg.), BVerfGG, 2. Aufl. 2005, Vor §§ 93a ff. Rn. 26 ff.

  183. 183.

    O. Klein, in: Benda/E. Klein (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 453.

  184. 184.

    Voßkuhle, in: v. Mangoldt et al. (Hrsg.), GG III, 6. Aufl. 2010, Art. 93 Rn. 166.

  185. 185.

    Zur Diskussion Wahl, Die Reformfrage, in: FS 50 Jahre BVerfG, 2001, S. 461 (474 f.).

  186. 186.

    So Jestaedt, Phänomen Bundesverfassungsgericht, in: ders. et al. (Hrsg.), Das entgrenzte Gericht, 2011, S. 77 (113).

  187. 187.

    → Hochmann § 7 Rn. 31 ff.

  188. 188.

    Zu diesem „Pyramidenmodell der Verfassungsgerichtsbarkeit“ Jestaedt, a. a. O., S. 112 ff.

  189. 189.

    Ausführlich Schlaich/Korioth, Das Bundesverfassungsgericht, 9. Aufl. 2012, Rn. 280 ff.

  190. 190.

    Vgl. Hillgruber/Goos, Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2011, Rn. 181 ff.

  191. 191.

    → Hochmann § 7 Rn. 49 ff.

  192. 192.

    Kritisch hierzu Lepsius, Die maßstabsetzende Gewalt, in: Jestaedt et al. (Hrsg.), Das entgrenzte Gericht, 2011, S. 159 (182 ff.).

  193. 193.

    Hierzu und zum Folgenden auch → Wendel § 8 Rn. 27 ff.

  194. 194.

    C.C., 15.1.1975, 74-54 DC, Cons. 2 ff. – IVG.

  195. 195.

    Cass., 24.5.1975, Société des cafés Jacques Vabre, AJDA 1975, S. 567.

  196. 196.

    C.E., Ass., 20.10.1989, Nr. 108243 – Nicolo; Übers. der Schlussanträge in EuGRZ 1990, S. 99 ff.

  197. 197.

    Für nichtig erklären konnten die Fachgerichte ein Parlamentsgesetz dagegen nicht.

  198. 198.

    Jouanjan, Grundlagen und Grundzüge staatlichen Verfassungsrechts, in: v. Bogdandy et al. (Hrsg.), Ius Publicum Europaeum I, 2007, § 2 Frankreich, Rn. 89; ders., Die Stellung der Verfassungsgerichtsbarkeit im Gefüge der Verfassung, in: Masing/ders. (Hrsg.), Verfassungsgerichtsbarkeit, 2011, S. 3 (24 f.); eingehend zum Aspekt einer Asymmetrie zwischen den Kontrollmöglichkeiten sowie zu deren maßgeblicher Bedeutung für die Einführung einer konkreten Normenkontrolle in Frankreich s. Walter, Verfassungsprozessuale Umbrüche, Ms. Teil 3 D. II. 3.

  199. 199.

    Allerdings muss auch das Bundesverfassungsgericht zunehmend Konflikte mit Fachgerichte austragen, die sich nicht der verfassungsgerichtlichen Autorität unterordnen, s. hierzu mit Beispielen Schlink, Abschied von der Dogmatik, JZ 2007, S. 157 (157 f.).

  200. 200.

    Jouanjan, Die Stellung der Verfassungsgerichtsbarkeit im Gefüge der Verfassung, in: Masing/ders. (Hrsg.), Verfassungsgerichtsbarkeit, 2011, S. 3 (16 ff.).

  201. 201.

    Http://www.bundesverfassungsgericht.de/DE/Verfahren/Jahresstatistiken/2013/gb2013/A-I-4.html (letztmaliger Abruf 24.2.2015).

  202. 202.

    BVerfGE 1, 184 (197 f.); 80, 54 (58); 86, 71 (77); 97, 117 (122).

  203. 203.

    BVerfGE 54, 47 (51); 58, 300 (322).

  204. 204.

    Benetti, La question prioritaire de constitutionnalité: La genèse de la réforme, AJDA 2010, S. 74 (76).

  205. 205.

    Ausführlich zur inhaltlichen Kontinuität der Reforminitiativen Benetti, a. a. O., S. 74 ff.; näher zu den Hintergründen des Scheiterns der früheren Reformvorschläge Walter, Verfassungsprozessuale Umbrüche, Ms. Teil 3 C.

  206. 206.

    Hierzu E. Klein, in: Benda/ders. (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 765 ff., 770 ff.

  207. 207.

    So explizit Art. 23-1 Abs. 1 S. 3 Ordonnance Nr. 58-1067 vom 7.11.1958 i. d. F. vom 22.7.2010.

  208. 208.

    Kritisch hierzu unter Verweis auf die Stellung der Verfassung in der Normenhierarchie Philippe, La question prioritaire de constitutionnalité, RFDC 82 (2010), S. 273 (277).

  209. 209.

    E. Klein, in: Benda/ders. (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 806 ff., 809, 824 ff.

  210. 210.

    Plakativ die Zwischenüberschrift („Vorlagenflut“ und bundesverfassungsgerichtliche „Gegenstrategie“) bei Hillgruber/Goos, Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2011, Rn. 573.

  211. 211.

    Haben sich die tatsächlichen oder rechtlichen Gegebenheiten seit einer früheren Entscheidung des Conseil constitutionnel geändert, so kann auch ein Gesetz vorgelegt werden, das in der früheren Entscheidung für verfassungskonform erklärt worden ist.

  212. 212.

    Art. 23-2 Abs. 1 Ordonnance Nr. 58-1067 vom 7.11.1958 i. d. F. vom 22.7.2010.

  213. 213.

    Pfersmann, Concrete review as Indirect Constitutional Complaint in French Constitutional Law, EUConst 6 (2010), S. 223 (239).

  214. 214.

    Art. 23-4 Ordonnance Nr. 58-1067 vom 7.11.1958 i. d. F. vom 22.7.2010.

  215. 215.

    Art. 23-5 Abs. 3, Art. 23-10 Ordonnance Nr. 58-1067 vom 7.11.1958 i. d. F. vom 22.7.2010.

  216. 216.

    Bon, La question prioritaire de constitutionnalité après la loi organique du 10 décembre 2009, RFDA 2009, S. 1107 (1116).

  217. 217.

    Hierzu Dollinger, in: Umbach et al. (Hrsg.), BVerfGG, 2. Aufl. 2005, § 80 Rn. 2.

  218. 218.

    Cass., 7.5.2010, 09-80774 – Mme X. et autres.

  219. 219.

    So berichtet von Benetti, Échec au renvoi, RDP 2012, S. 593 (593).

  220. 220.

    Siehe die Statistiken des Conseil d’Etat, http://www.conseil-etat.fr/Actualites/Discours-Interventions/Bilan-de-la-QPC-dans-la-juridiction-administrative-apres-six-mois-d-application   sowie der Cour de Cassation, http://www.courdecassation.fr/jurisprudence_2/questions_prioritaires_constitutionnalite_3396/questions_prioritaires_23423.html (letztmaliger Abruf jeweils 24.2.2015). Zu konstatieren ist allerdings in absoluten Zahlen ein deutlicher Rückgang der von der Cour de Cassation dem Conseil constitutionnel vorgelegten Verfahren.

  221. 221.

    Hierzu Marsch, in: Schoch et al. (Hrsg.), VwGO, Anh. § 40 Art. 267 AEUV Rn. 12.

  222. 222.

    BVerfG, EuZW 2012, S. 232; hierzu Wendel, Neue Akzente im europäischen Grundrechtsverbund, EuZW 2012, S. 213 ff.

  223. 223.

    Art. 23-2 Abs. 3 und 23-5 Abs. 2 Ordonnance Nr. 58-1067 vom 7.11.1958 i. d. F. vom 22.7.2010.

  224. 224.

    Genevois, Le contrôle a priori de constitutionnalité au service du contrôle a posteriori, RFDA 2010, S. 1 (5). Rechtsvergleichend interessant ist auch, dass nahezu zeitgleich in Belgien eine vergleichbare Vorrangregel im Gesetz verankert wurde, s. Gundel, Die „question prioritaire de constitutionnalité“ vor dem EuGH, EuR 2012, S. 213 (218).

  225. 225.

    Als nachkonstitutionell gelten auch solche Gesetze, die der Gesetzgeber nach Inkrafttreten des Grundgesetzes beispielsweise durch Neuverkündung in seinen Willen aufgenommen hat, hierzu und zum Ganzen E. Klein, in: Benda/ders. (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 781 ff.

  226. 226.

    Weber, Europäische Verfassungsvergleichung, 2010, Kap. 12 Rn. 48.

  227. 227.

    C.E., Ass., 16.12.2005 – Syndicat national des huissiers de justice, RFDA 2006, S. 48.

  228. 228.

    Bon, La question prioritaire de constitutionnalité après la loi organique du 10 décembre 2009, RFDA 2009, S. 1107 (1110).

  229. 229.

    Zur Entscheidungswirkung → Rn. 72.

  230. 230.

    S. auch die Kritik bei Schlaich/Korioth, Das Bundesverfassungsgericht, 9. Aufl. 2012, Rn. 138.

  231. 231.

    → Wendel § 8 Rn. 79 f.

  232. 232.

    BVerfGE 2, 213 (217); 20, 350 (351); 42, 42 (49); 49, 217 (219); 72, 51 (62).

  233. 233.

    Kritisch hierzu E. Klein, in: Benda/ders. (Hrsg.), Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl. 2012, Rn. 862 ff.

  234. 234.

    E. Klein, a. a. O., Rn. 829, 868.

  235. 235.

    Règlement intérieur du 4 février 2010 sur la procédure suivie devant le Conseil constitutionnel pour les questions prioritaires de constitutionnalité.

  236. 236.

    Roussillon/Esplugas, Le Conseil constitutionnel, 7. Aufl. 2011, S. 39; Verpeaux, Le Conseil constitutionnel juge de la question prioritaire de constitutionnalité, AJDA 2010, S. 88 (90 f.); ausführlich zur neuen Öffentlichkeit des verfassungsgerichtlichen Verfahrens sowie dessen Einfluss auf den Status der französischen Verfassungsgerichtsbarkeit nunmehr Walter, Verfassungsprozessuale Umbrüche, Ms. Teil 4 B. III.

  237. 237.

    Art. 23-9 Ordonnance Nr. 58-1067 vom 7.11.1958 i. d. F. vom 22.7.2010.

  238. 238.

    Genevois, Le contrôle a priori de constitutionnalité au service du contrôle a posteriori, RFDA 2010, S. 1 (7).

  239. 239.

    Hierzu und zum Folgenden Bon, La question prioritaire de constitutionnalité après la loi organique du 10 décembre 2009, RFDA 2009, S. 1107 (1112).

  240. 240.

    C.C., 22.7.2010, 2010-4/17 QPC, Cons. 7 – Indemnité temporaire de retraite outre-mer. Dies hängt auch mit dem Fehlen eines der allgemeinen Handlungsfreiheit aus Art. 2 Abs. 1 GG vergleichbaren Auffanggrundrechtes zusammen → Hochmann § 7 Rn. 49 ff.

  241. 241.

    In Betracht kommt hier die sogenannte negative Inkompetenz, die vorliegt, wenn der parlamentarische Gesetzgeber eine von ihm zu regelnde Materie dem Verordnungsgeber überlassen hat, → Rn. 39 und → Marsch § 5 Rn. 19.

  242. 242.

    C.C., 6.10.2010, 2010-45 QPC, Cons. 3 – Noms de domaine Internet.

  243. 243.

    Darüber hinaus kann von den Landesverfassungsgerichten die Vereinbarkeit von Landesgesetzen mit dem Landesverfassungsrecht geprüft werden, zu den verschiedenen Konstellationen Wernsmann, Konkrete Normenkontrolle, in: Ehlers/Schoch (Hrsg.), Rechtsschutz im Öffentlichen Recht, 2009, § 16 Rn. 8 ff.

  244. 244.

    → Wendel § 8 Rn. 79 ff., 94 ff.

  245. 245.

    Seinem Charakter als Zwischenverfahren entsprechend bestimmt § 81 BVerfGG für das konkrete Normenkontrollverfahren, dass das Bundesverfassungsgericht allein über die Rechtsfrage entscheidet.

  246. 246.

    Ausführlich hierzu und zum Folgenden Bon, La question prioritaire de constitutionnalité après la loi organique du 10 décembre 2009, RFDA 2009, S. 1107 (1123 f.); Schlaich/Korioth, Das Bundesverfassungsgericht, 9. Aufl. 2012, Rn. 379 ff. Allgemein zu den unterschiedlichen Rechtstraditionen bezüglich der zeitlichen Wirkung von Normenkontrollentscheidungen Ludewig, Die zeitliche Beschränkung der Wirkung von Urteilen des EuGH im Vorabentscheidungsverfahren, 2012, S. 22 ff.; Waldhoff, Recent developments relating to the retroactive effect of decisions of the ECJ, CMLR 46 (2009), S. 173 (178 ff.).

  247. 247.

    C.C., 28.5.2010, 2010-1 QPC, Cons. 12 – Cristallisation des pensions.

  248. 248.

    Grewe, Le contrôle de constitutionnalité de la loi en Allemagne, Pouvoirs 137 (2011), S. 143 (148).

  249. 249.

    Pfersmann, Concrete review as Indirect Constitutional Complaint in French Constitutional Law, EUConst 6 (2010), S. 223 (228 ff.).

  250. 250.

    Hier handelt es sich nur um die dem Conseil constitutionnel vorgelegten Verfahren, wohingegen ein Vielfaches von Vorlagefragen von den Höchstgerichten zurückgewiesen wurde; http://www.conseil-constitutionnel.fr/conseil-constitutionnel/francais/nouveaux-cahiers-du-conseil/cahier-n-41/bilan-statistique-au-30-juin-2013.138279.html (letztmaliger Abruf 24.2.2105).

  251. 251.

    Roussillon/Esplugas, Le Conseil constitutionnel, 7. Aufl. 2011, S. 139.

  252. 252.

    Grewe, Le contrôle de constitutionnalité de la loi en Allemagne, Pouvoirs 137 (2011), S. 143 (152).

  253. 253.

    Auch für das konkrete Normenkontrollverfahren sieht § 81a BVerfGG daher vor, dass die Unzulässigkeit eines Antrages von einer Kammer festgestellt werden kann, sofern der Antrag nicht von einem obersten Bundesgericht oder einem Landesverfassungsgericht stammt.

  254. 254.

    So grundsätzlich zum Unterschied von Urteilsverfassungsbeschwerde und konkreter Normenkontrolle Jestaedt, Phänomen Bundesverfassungsgericht, in: ders. et al. (Hrsg.), Das entgrenzte Gericht, 2011, S. 77 (112 ff.).

  255. 255.

    C.C., 6.10.2010, 2010-39 QPC, Cons. 2 – Adoption au sein d'un couple non marié; 8.4.2011, 2011-120 QPC, Cons. 9 – Recours devant la Cour nationale du droit d'asile; anders aber noch die Cour de Cassation, 19.5.2010, 09-82582, M. Yvan Colonna.

  256. 256.

    Ausführlich zu dieser Verfahrensart die am Ende des Kapitels genannten Lehrbücher zum Verfassungsprozessrecht.

  257. 257.

    Zu diesen → Rn. 39.

  258. 258.

    Diese hat allerdings des Öfteren zu Kontroversen zwischen Parlament und Conseil constitutionnel geführt, Kempf, Das politische System Frankreichs, 4. Aufl. 2007, S. 123 f.; ausführlich hierzu Theodossis, Gerichtskontrolle der parlamentarischen Geschäftsordnungen in Griechenland, Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland, 1996, S. 47 ff.

  259. 259.

    So Schlaich/Korioth, Das Bundesverfassungsgericht, 9. Aufl. 2012, Rn. 80.

  260. 260.

    So Grote, Rechtskreise im öffentlichen Recht, AöR 126 (2001), S. 10 (53).

  261. 261.

    Weber, Europäische Verfassungsvergleichung, 2010, Kap. 12 Rn. 52.

  262. 262.

    BVerfGE 24, 300; 85, 264.

  263. 263.

    BVerfGE 62,1; 114, 121.

  264. 264.

    BVerfGE 90, 286.

  265. 265.

    Die in der französischen Literatur konstatierte „Verrechtlichung der Politik“ durch die Verfassung der 5. Republik stellt sich somit insbesondere aus deutscher Perspektive nur als eine partielle dar, s. hierzu Le Divellec, Die Vereinnahmung des Rechtes durch die Politik, in: Deutsch-Französisches Institut (Hrsg.), Frankreich Jahrbuch 2001, 2002, S. 81 ff. (insb. S. 87 ff.).

  266. 266.

    Franzke, Die Kompetenzen des französischen Staatspräsidenten, Der Staat 38 (1999), S. 86 (87).

  267. 267.

    Nach Ansicht von Lepsius, Die maßstabsetzende Gewalt, in: Jestaedt et al. (Hrsg.), Das entgrenzte Gericht, 2011, S. 159 (219 ff.) gelingt dem Gericht allerdings die Maßstabsbildung im Staatsorganisationsrecht nicht im selben Maße, wie dies im Bereich der Grundrechte geschehen ist.

  268. 268.

    Jestaedt, Phänomen Bundesverfassungsgericht, in: ders. et al. (Hrsg.), Das entgrenzte Gericht, 2011, S. 77 (151).

  269. 269.

    Le Monde v. 25.2.2010. Eine Umbennung in Cour constitutionnelle ist nunmehr allerdings Gegenstand des von Abgeordneten eingebrachten Gesetzentwurfs Nr. 1044 vom 17.5.2013 (Proposition de Loi constitutionnelle tendant à reformer le Conseil constitutionnel).

  270. 270.

    Voßkuhle, in: v. Mangoldt et al. (Hrsg.), GG III, 6. Aufl. 2010, Art. 93 Rn. 16.

Ausgewählte Literatur

  • Avril, Pierre/Gicquel, Jean, Le Conseil constitutionnel, 6. Aufl., Paris 2011 (Montchrestien).

    Google Scholar 

  • Bauer, Steffen, Verfassungsgerichtlicher Grundrechtsschutz in Frankreich, Baden-Baden 1998 (Nomos).

    Google Scholar 

  • Benda, Ernst/Klein, Eckar, Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl., Heidelberg 2012 (C. F. Müller).

    Google Scholar 

  • Benetti, Julie, La question prioritaire de constitutionnalité – La genèse de la réforme: De 1990 à 2009, AJDA 2010, S. 74–79.

    Google Scholar 

  • Böckenförde, Ernst-Wolfgang, Verfassungsgerichtsbarkeit, in: Staat, Nation, Europa – Studien zur Staatslehre, Verfassungstheorie und Rechtsphilosophie, Frankfurt a. M. 1999 (Suhrkamp), S. 157–182.

    Google Scholar 

  • Bon, Pierre, La question prioritaire de constitutionnalité après la loi organique du 10 décembre 2009, RFDA 2009, S. 1107–1124.

    Google Scholar 

  • v. Brünneck, Alexander, Verfassungsgerichtsbarkeit in den westlichen Demokratien, Baden-Baden 1992 (Nomos).

    Google Scholar 

  • Drago, Guillaume, Contentieux constitutionnel français, 3. Aufl., Paris 2011 (puf).

    Google Scholar 

  • Grewe, Constance, Le contrôle de constitutionnalité de la loi en Allemagne: quelques comparaisons avec le système français, Pouvoirs 137 (2011), S. 143–154.

    Google Scholar 

  • Hillgruber, Christian/Goos, Christoph, Verfassungsprozessrecht, 3. Aufl., Heidelberg 2011 (C. F. Müller).

    Google Scholar 

  • Jestaedt, Matthias/Lepsius, Oliver/Möllers, Christoph/Schönberger, Christoph, Das entgrenzte Gericht, Berlin 2011 (Suhrkamp).

    Google Scholar 

  • Jouanjan, Olivier, Die Stellung der Verfassungsgerichtsbarkeit im Gefüge der Verfassung, in: Masing/ders. (Hrsg.), Verfassungsgerichtsbarkeit – Grundlagen, innerstaatliche Stellung, überstaatliche Einbindung, Tübingen 2011 (Mohr Siebeck), S. 3–28.

    Google Scholar 

  • ders., Conseil constitutionnel und Bundesverfassungsgericht, in: Stolleis (Hrsg.), Herzkammern der Republik – Die Deutschen und das Bundesverfassungsgericht, München 2011 (C. H. Beck), S. 137–147.

    Google Scholar 

  • Kischel, Uwe, § 69 Amt, Unbefangenheit und Wahl der Bundesverfassungsrichter, in: Isensee/Kirchhof (Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts – Band III: Demokratie – Bundesorgane, 3. Aufl., Heidelberg 2005 (C. F. Müller), S. 1233–1283.

    Google Scholar 

  • Lembcke, Oliver, Hüter der Verfassung – Eine institutionentheoretische Studie zur Autorität des Bundesverfassungsgerichts, Tübingen 2007 (Mohr Siebeck).

    Google Scholar 

  • Löwer, Wolfgang, § 70 Zuständigkeiten und Verfahren des Bundesverfassungsgerichts, in: Isensee/Kirchhof (Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts – Band III: Demokratie – Bundesorgane, 3. Aufl., Heidelberg 2005 (C. F. Müller), S. 1285–1526.

    Google Scholar 

  • Mels, Philipp, Bundesverfassungsgericht und Conseil constitutionnel – Ein Vergleich der Verfassungsgerichtsbarkeit in Deutschland und Frankreich im Spannungsfeld zwischen der Euphorie für die Krönung des Rechtsstaates und der Furcht vor einem „gouvernement des juges“, München 2003 (Vahlen).

    Google Scholar 

  • Pfersmann, Otto, Concrete Review as Indirect Constitutional Complaint in French Constitutional Law: A Comparative Perspective, EUConst 6 (2010), S. 223–248.

    Google Scholar 

  • Roellecke, Gerd, § 67 Aufgaben und Stellung des Bundesverfassungsgerichts im Verfassungsgefüge sowie § 68 Aufgabe und Stellung des Bundesverfassungsgerichts in der Gerichtsbarkeit, in: Isensee/Kirchhof (Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts – Band III: Demokratie – Bundesorgane, 3. Aufl., Heidelberg 2005 (C. F. Müller), S. 1201–1219 und S. 1221–1232.

    Google Scholar 

  • Rousseau, Dominique, Droit du contentieux constitutionnel, 9. Aufl., Paris 2010 (Montchrestien).

    Google Scholar 

  • Schlaich, Klaus/Korioth, Stefan, Das Bundesverfassungsgericht – Stellung, Verfahren, Entscheidungen, 9. Aufl., München 2012 (C. H. Beck).

    Google Scholar 

  • Starke, Jochen, Die verfassungsgerichtliche Normenkontrolle durch den Conseil constitutionnel – Zum Kompetenztitel des Art. 61 der französischen Verfassung, Frankfurt a. M. 2000 (Peter Lang).

    Google Scholar 

  • Umbach, Dieter C./Clemens, Thomas/Dollinger, Franz-Wilhelm (Hrsg.), Bundesverfassungsgerichtsgesetz – Mitarbeiterkommentar, 2. Aufl., Heidelberg 2005 (C. F. Müller).

    Google Scholar 

  • Walter, Maja, Verfassungsprozessuale Umbrüche – Eine rechtsvergleichende Untersuchung zur französischen Question prioritaire de constitutionnalité, Tübingen 2015 (Mohr Siebeck).

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Nikolaus Marsch .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2015 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Marsch, N. (2015). § 6 Verfassungsgerichtsbarkeit. In: Marsch, N., Vilain, Y., Wendel, M. (eds) Französisches und Deutsches Verfassungsrecht. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-45053-2_6

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-45053-2_6

  • Published:

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-45052-5

  • Online ISBN: 978-3-642-45053-2

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics