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§ 2 Verfassungsgeschichtliche Grundlagen

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Französisches und Deutsches Verfassungsrecht

Part of the book series: Springer-Lehrbuch ((SLB))

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Zusammenfassung

In diesem verfassungsgeschichtlichen Grundriss arbeitet Aurore Gaillet die zentralen Entwicklungslinien deutschen und französischen Verfassungsrechts heraus und zeigt die historischen Bedingtheiten beider Verfassungsordnungen auf. Die Geschichte wird so zur kontextuellen Folie, die stets als ergänzendes Deutungsmuster über die nachfolgenden Beiträge zu legen ist. Zugleich scheinen hier Elemente eines gemeineuropäischen Verfassungserbes auf.

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Notes

  1. 1.

    Zweigert/Kötz, Einführung in die Rechtsvergleichung auf dem Gebiete des Privatrechts, 3. Aufl. 1996, S. 8; hierzu und zur Entstehung der Rechtsvergleichung als eigenständige juristische Disziplin Vogenauer, Rechtsgeschichte und Rechtsvergleichung um 1900, RabelsZ 76 (2012), S. 1122 ff.

  2. 2.

    Dies ist insbesondere auch die Vorgehensweise von Rivero, Cours de droit administratif comparé, 2011, S. 10 f. Vgl. auch allg. Constantinesco, Traité de droit comparé II. La méthode comparative, 1974; Legrand, Comparer, RIDC 1996, S. 279 ff.; X. Blanc-Jouvan et al. (Hrsg.), L’avenir du droit comparé. Un défi pour les juristes du nouveau millénaire, 2000.

  3. 3.

    Wahl, Aux origines du droit public contemporain, RDP 2007, S. 795 (818).

  4. 4.

    Heller, Staatslehre, 4. Aufl. 1970, S. 28, zitiert nach Frotscher/Pieroth, Verfassungsgeschichte, 10. Aufl. 2011. Es gilt mit Stolleis (Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland I. Reichspublizistik und Policeywissenschaft 1600–1800, 1988, S. 45 f.), dass „(d)ie Grundeinstellung lautet: Mißtrauen gegenüber den eigenen Denkgewohnheiten, Vorsicht bei der Verwendung anachronistischer Begriffe (…). (…) Vor allem der Rechtshistoriker – zumal wenn er sich unter Legitimierungsdruck fühlt und deshalb nach Argumenten sucht, um seine Nützlichkeit für die Gegenwart zu erweisen – unterliegt der Versuchung, von der besonderen Stabilität eines von ihm bearbeiteten älteren Wortfeldes auf Gleichheit oder jedenfalls strukturelle Ähnlichkeit der sprachlich chiffrierten Realität zu schließen und seine gegenwärtigen Realitätserfahrungen sowie Analogien zum geltenden Recht einzuspeisen.“ Gleichsinnig Mitteis/Lieberich (Hrsg.), Deutsche Rechtsgeschichte, 19. Aufl. 1992, S. 11.

  5. 5.

    Die große Kenntnis (und kritische Lektüre) der deutschen Verfassungsrechtswissenschaft zeigt sich in einer Vielzahl von Referenzen und Artikeln (insbesondere in der 1894 gegründeten Revue de droit public) von französischen Autoren wie beispielsweise Léon Michoud, Léon Duguit und Adhémar Esmein sowie in der Tatsache, dass wichtige Werke der deutschen Verfassungsrechtswissenschaft ins Französische übersetzt wurden. Als wichtiger Intermediär für die Dialogpartner auf deutscher Seite fungierte – im Verfassungs- wie im Verwaltungsrecht – das 1885 von Paul Laband und Felix Stoerk gegründete Archiv des öffentlichen Rechts. Zum Ganzen siehe auch Beaud/Wachsmann (Hrsg.), La science juridique française et la science juridique allemande de 1870 à 1918, 1997; des Weiteren Digeon, La crise allemande de la pensée française (1870–1914), 1959; Jouanjan, Die Krise der französischen Verfassungsrechtswissenschaft um 1900, ZRG GA 2009, S. 98 ff.

  6. 6.

    Der Methodenstreit entzündet sich in den 1920er Jahren an dem von Hans Kelsen verfochtenen Rechtspositivismus und führt zur Entfaltung einer Reihe von Gegenpositionen zu diesem, die zunächst vor allem von Heinrich Triepel, später dann auch von Carl Schmitt, Rudolf Smend und Hermann Heller formuliert wurden. Siehe hierzu das lesenswerte Vorwort von Beaud, Carl Schmitt ou le juriste engagé, in: C. Schmitt, Théorie de la Constitution, 1993, S. 5 ff., insb. S. 21 f.; des Weiteren Stolleis, Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland III. Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914–1945, 1999, S. 153 f.; Friedrich, Der Methoden- und Richtungsstreit. Zur Grundlagendiskussion der Weimarer Staatslehre, AöR 102 (1977), S. 161 ff.

  7. 7.

    Siehe als Beispiele nur U. J. Schröder/v. Ungern-Sternberg (Hrsg.), Zur Aktualität der Weimarer Staatsrechtslehre, 2011; Herrera, La Constitution de Weimar et la pensée juridique française. Réceptions, métamorphoses, actualités, 2011; Jouanjan, Hermann Heller. „La crise de la théorie de l’État“, 2012.

  8. 8.

    Dreier, Grundlagen und Grundzüge staatlichen Verfassungsrechts, in: v. Bogdandy et al. (Hrsg), Ius Publicum Europaeum I, 2007, § 1 Deutschland, Rn. 6.

  9. 9.

    Zu dieser für den deutschen Föderalismus typischen Zusammensetzung → Vilain § 3 Rn. 102 und → Vilain/Wendel § 4 Rn. 60 ff.

  10. 10.

    Zur Zustimmungsbedürftigkeit von Gesetzen unter dem Grundgesetz → Vilain § 3 Rn. 102 und → Marsch § 5 Rn. 53.

  11. 11.

    Gaillet, Note de lecture: C. M. Herrera, „La Constitution de Weimar et la pensée juridique française. Réceptions, métamorphoses, actualités“, Jus Politicum 8 (2012).

  12. 12.

    Hierzu → Marsch § 5 Rn. 37 ff.

  13. 13.

    Zippelius, Kleine deutsche Verfassungsgeschichte, 7. Aufl. 2006, S. 135.

  14. 14.

    Zur wissenschaftlichen Befassung mit der „Stellung des Reichspräsidenten“ in der Weimarer Republik s. Stolleis, Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland III. Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914–1945, 1999, S. 114 ff.

  15. 15.

    So Gusy, Demokratische Verfassungsänderung. Selbstschutz oder Selbstpreisgabe der Verfassung?, Der Staat Beiheft 20 (2012), S. 159 (162 f., 163 ff., 165 ff.).

  16. 16.

    Gusy, Die Weimarer Reichsverfassung, 1997, S. 371 f.

  17. 17.

    Carré de Malberg, La loi, expression de la volonté générale, 1931.

  18. 18.

    Hierzu und zum Folgenden Azema/Winock, La Troisième République, 1991.

  19. 19.

    Vilain § 3 Rn. 14.

  20. 20.

    Art. 1 des Verfassungsgesetzes vom 25. Februar 1875.

  21. 21.

    Die Verfassung der II. Republik sah die Direktwahl des Staatspräsidenten durch das Volk vor (Art. 43 f. der Verfassung vom 4. November 1948). Sie wurde jedoch in Folge des Staatsstreichs von Louis Napoléon Bonaparte 1852 außer Kraft gesetzt, der seine Wahl somit dazu genutzt hatte, das Kaisertum zu seinen Gunsten wieder einzuführen.

  22. 22.

    Art. 2 des Verfassungsgesetzes vom 25. Februar 1875.

  23. 23.

    Art. 3 und Art. 5 des Verfassungsgesetzes vom 25. Februar 1875; Art. 2, 6, 7 und 8 des Verfassungsgesetzes vom 16. Juli 1875.

  24. 24.

    Constantinesco/Pierré-Caps, Droit constitutionnel, 5. Aufl. 2011, S. 161.

  25. 25.

    Für eine Chronologie der Krise sowie eine historische Einordnung s. http://www.droitpolitique.com/spip.php?page=theme_seminaires&id_mot=18 (letztmaliger Abruf: 12.08.2014).

  26. 26.

    Zur 1884 folgenden erneuten Stabilisierung des Republikprinzips in einer Art Ewigkeitsklausel → Vilain § 3 Rn. 14.

  27. 27.

    Weiterführend hierzu und zum Folgenden → Marsch § 5 Rn. 13 ff., insb. 22 ff.

  28. 28.

    Gaillet § 9 Rn. 13.

  29. 29.

    Der einzige Artikel lautete: „L’Assemblée nationale donne tout pouvoir au gouvernement de la République, sous l’autorité et la signature du maréchal Pétain, à l’effet de promulguer par un ou plusieurs actes une nouvelle constitution de l’État français. Cette constitution devra garantir les droits du Travail, de la Famille et de la Patrie. Elle sera ratifiée par la Nation et appliquée par les Assemblées qu’elle aura créées. La présente loi constitutionnelle, délibérée et adoptée par l’Assemblée nationale, sera exécutée comme loi de l’État.“ („Die Nationalversammlung überträgt die gesamte Macht der Regierung unter der Führung und der Unterschrift des Marschall Pétain, um diese zu ermächtigen, durch eines oder mehrere Gesetze eine neue Verfassung des französischen Staates zu verkünden. Diese Verfassung hat die Rechte der Arbeit, der Familie und des Vaterlandes zu garantieren. Sie muss durch die Nation angenommen und durch die Kammern, die sie geschaffen haben wird, angewendet werden. Das vorliegende Verfassungsgesetz, das von der Nationalversammlung beraten und angenommen wurde, ist wie ein Staatsgesetz auszuführen.“ Übers. d. Verf.).

  30. 30.

    Gusy, Demokratische Verfassungsänderung. Selbstschutz oder Selbstpreisgabe der Verfassung?, Der Staat, Beiheft 20 (2012), S. 159 (180).

  31. 31.

    So der Titel der Ordonnance vom 9. August 1944 („Ordonnance portant rétablissement de la légalité républicaine sur le territoire continental“), der die Annahme zu Grunde liegt, dass die Republik „niemals aufgehört hat zu existieren“ und die es so erlaubt, eine „Kontinuität“ zu konstruieren, indem sie die „juristische Inexistenz“ der Regierung Pétain erklärt und nur jenen Maßnahmen rechtliche Geltung zubilligt, die seit 1940 von den provisorischen Instanzen unter der Führung der Generäle Giraud (der 1943 verdrängt wurde) und de Gaulle getroffen wurden.

  32. 32.

    Zur Verfassung der IV. Republik s. Lassaigne, La Constitution du 27 octobre 1946 (commentaire juridique, avec l’analyse des travaux préparatoires), 1947.

  33. 33.

    Es sei daran erinnert, dass in der III. Republik die beiden Kammern als „Chambre des Députés“ und als „Senat“ bezeichnet wurden, die sich gemeinsam als „Assemblée Nationale“ versammeln konnten. In der IV. Republik bestand „Das Parlament“ aus der „Assemblée nationale“ und dem „Conseil de la République“ (Art. 5), wobei letzterer jedoch rasch zu seiner traditionellen Bezeichnung als „Senat“ zurückkehrte. Die V. Republik nimmt diese Bezeichnungen dann auf (Parlament bestehend aus Assemblée nationale und Senat) → Vilain/Wendel § 4 Rn. 7.

  34. 34.

    Mirkine-Guetzevitch, Les nouvelles tendances du droit constitutionnel, 1936. Der Autor untersucht in diesem Werk vor allem die Versuche einer politischen und verfassungsrechtlichen Erneuerung im Europa der Zwischenkriegszeit.

  35. 35.

    Zur komplizierten Souveränitätsfrage, s. Niclauß, Der Weg zum Grundgesetz, 1998, S. 15 f.

  36. 36.

    Hierzu und zum Vorstehenden Soergel, Konsensus und Interessen. Eine Studie zur Entstehung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschlands, 1985; Kahl, Die Entstehung des Grundgesetzes, JuS 1997, S. 1082 (1083 f.); Kröger, Die Entstehung des Grundgesetzes, NJW 1989, S. 1318 ff.

  37. 37.

    Fromme, Von der Weimarer Verfassung zum Bonner Grundgesetz, 3. Aufl. 1999, S. 18 f.

  38. 38.

    So M. R. Lepsius, Das Erbe des Nationalsozialismus, und die politische Kultur der Nachfolgestaaten des „Großdeutschen Reiches“, in: ders. (Hrsg.), Demokratie in Deutschland, 1993, S. 229 ff.

  39. 39.

    Fromme, Von der Weimarer Verfassung zum Bonner Grundgesetz, 3. Aufl. 1999, S. 38 f., 152 f.

  40. 40.

    Ebd., S. 125 f., 135 f. Zur Stellung des Bundespräsidenten → Vilain/Wendel § 4 Rn. 76 ff.

  41. 41.

    Marsch § 5 Rn. 14 f.

  42. 42.

    Ausführlich zum Ganzen → Vilain/Wendel § 4 Rn. 192 ff.

  43. 43.

    Abg. Katz zitiert bei Fromme, Von der Weimarer Verfassung zum Bonner Grundgesetz, 3. Aufl. 1999, S. 176; s. auch: Dreier, Grenzen demokratischer Freiheit in Verfassungsstaat, JZ 1994, S. 741 ff.; Thiel (Hrsg.), Wehrhafte Demokratie, 2003.

  44. 44.

    Vilain § 3 Rn. 21; → Marsch § 5 Rn. 68.

  45. 45.

    Dieser berät zum einen die Regierung und fungiert zugleich als oberstes Verwaltungsgericht, s. hierzu m. w. N. Marsch, Frankreich, in: J.-P. Schneider (Hrsg.), Verwaltungsrecht in Europa II, 2009, S. 33 (48 f.). Zum Einfluss dieser Institution auf die Verwaltungsrechtsordnungen anderer Staaten Gaillet, Le Conseil d’État français: histoire d’une exportation difficile en Europe, RFDA 2013, S. 793 ff.

  46. 46.

    Zu diesem Begriff → Vilain § 3 Rn. 58.

  47. 47.

    Verfassungsgesetz vom 3. Juni 1958, das vorübergehend den Artikel 90 der Verfassung (von 1946) abändert: „Par dérogation aux dispositions de son article 90, la Constitution sera révisée par le gouvernement investi le 1er juin 1958 et ce, dans les formes suivantes […].“ (Unter Änderung ihres Artikels 90 kann die Verfassung von der am 1. Juli ernannten Regierung geändert werden, die dabei den folgenden Rahmen zu beachten hat, Übers. d. Verf.). Das Gesetz sieht vor allem die Erstellung eines Entwurfs für ein Verfassungsgesetz vor, dass die folgenden Prinzipien zu beachten hat: demokratische Legitimität (das allgemeine Wahlrecht ist Ausgangspunkt politischer Macht), Gewaltenteilung, die Verantwortlichkeit der Regierung vor dem Parlament (also ein parlamentarisches System) und die Unabhängigkeit der Justiz, um so den Schutz der essentiellen Freiheiten zu gewährleisten.

  48. 48.

    Zimmer, La loi du 3 juin 1958. Contribution à l´étude des actes préconstituants, RDP 1995, S. 383 ff.

  49. 49.

    Burdeau, La conception du pouvoir selon la Constitution du 4 octobre 1958, RFSP 1959, S. 87; Debré, Les idées constitutionnelles du Général de Gaulle, 1974; Denquin, La genèse de la Ve République, 1988; Berlia, Naissance de la Ve République. Analyse de la Constitution, RFSP, Numéro spécial 1959 (Neuauflage 1990).

  50. 50.

    Debré spricht am 27. August 1958 in seiner Rede vor dem Conseil d‘État von einem clef de voûte, womit im wörtlichen Sinne der Schlussstein am höchsten Punkt eines Gewölbes bezeichnet wird, der dafür sorgt, dass sich das Gewölbe selber trägt, dessen Entfernung aber auch das gesamte Gewölbe zum Einsturz bringt.

  51. 51.

    Zu den wechselseitigen Beziehungen von Parlament und Regierung vgl. → Vilain/Wendel § 4 Rn. 176 ff. u. 186 ff.

  52. 52.

    Jouanjan (Hrsg.), Figures de l’État de droit. Le Rechtsstaat dans l’histoire intellectuelle et constitutionnelle de l’Allemagne moderne, 2001; Stolleis, Rechtsstaat, in; Erler/Kaufmann (Hrsg.), Handwörterbuch zur Deutschen Rechtsgeschichte, 1971–1998; Zippelius/Würtenberger, Deutsches Staatsrecht, 32. Aufl. 2008, § 1 Rn. 31 f.; Gaillet, L’individu contre l’État. Essai sur l’évolution des recours de droit public dans l’Allemagne du xixe siècle, 2012.

  53. 53.

    „Eine germanische Abstraktion, die nur schwer in die französische Gehirne eindringen wird“, so das bekannte Zitat von Esmein, Précis de droit constitutionnel français et étranger, 7. Aufl., 1927, S. 55. Siehe auch Carré de Malberg, Contribution à la théorie générale de l’État, Bd. 1, 1920, S. 490 f.

  54. 54.

    Dreier, Grundlagen und Grundzüge staatlichen Verfassungsrechts, in: v. Bogdandy et al. (Hrsg), Ius Publicum Europaeum I, 2007, § 1 Deutschland, Rn. 24.

  55. 55.

    JöR 1 (1951), S. 620 f.

  56. 56.

    In diesem Sinne die bereits erwähnte Rede von Bayeux vom 16. Juni 1946, hierzu Le Discours de Bayeux, hier et aujourd’hui, Colloque de Bayeux (15 juin 1990), 1991.

  57. 57.

    Marsch § 5 Rn. 67.

  58. 58.

    Marsch § 5 Rn. 65 f.

  59. 59.

    Vilain/Wendel § 4 Rn. 89 ff. u. 96 ff.

  60. 60.

    Vilain/Wendel § 4 Rn. 18 ff.

  61. 61.

    Vgl. dazu auch → Vilain/Wendel § 4 Rn. 25.

  62. 62.

    „Vorläufiges Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich“ (31. März 1933); „2. Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich“ (7. April 1933); „Gesetz über den Neuaufbau des Reiches“ (30. Januar 1934).

  63. 63.

    So trat die Verfassung des Freistaates Bayern schon am 8. Dezember 1946 in Kraft, also vor dem Inkrafttreten des Grundgesetzes: Nach der Gleichschaltung im Nationalsozialismus sollte die staatliche Existenz der Länder bekräftigt werden.

  64. 64.

    Zippelius/Würtenberger, Deutsches Staatsrecht, 32. Aufl. 2008, § 1 Rn. 29.

  65. 65.

    Vilain § 3 Rn. 79 ff.

  66. 66.

    Dazu eingehend → Hochmann § 7.

  67. 67.

    Als Beispiele seien nur die 1877 verabschiedeten Reichsjustizgesetze genannt, die am 1. Oktober 1879 in Kraft traten (darunter die Strafprozessordnung, die Zivilprozessordnung und das Gerichtsverfassungsgesetz), die Unabhängigkeit der Justiz garantierten und die wesentlichen Prinzipien des Prozessrechts gesetzlich verankerten.

  68. 68.

    Gaillet, L’individu contre l’Etat. Essai sur l’évolution des recours de droit public dans l’Allemagne du xixe siècle, 2012, S. 209 ff.; Jouanjan, Une origine des droits fondamentaux en Allemagne: le moment 1848, RDP 2012, S. 766 f.

  69. 69.

    Als Beispiel sei hier aus dem mit „Das Wirtschaftsleben“ betitelten fünften Abschnitt des 2. Hauptteils der Art. 151 Abs. 1 angeführt: „Die Ordnung des Wirtschaftslebens muß den Grundsätzen der Gerechtigkeit mit dem Ziele der Gewährleistung eines menschenwürdigen Daseins für alle entsprechen. In diesen Grenzen ist die wirtschaftliche Freiheit des Einzelnen zu sichern“.

  70. 70.

    Jouanjan, Contribution à l’histoire du contrôle judiciaire des normes en Allemagne (1815–1933), in: Zoller (Hrsg.), Marbury v. Madison, 1803–2003. Un dialogue franco-américain, 2003, S. 117 ff.

  71. 71.

    Hierzu nur H. Hofman, Die versprochene Menschenwürde, AöR 118 (1993), S. 353 ff.

  72. 72.

    Ansätze hierzu finden sich sogar schon im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation s. Stolleis, Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland I. Reichspublizistik und Policeywissenschaft 1600–1800, 1988, S. 394 ff. Allgemein zur Herausbildung einer Verfassungsgerichtsbarkeit in Deutschland s. Gaillet, L’individu contre l’État. Essai sur l’évolution des recours de droit public dans l’Allemagne du xixe siècle, 2012.

  73. 73.

    Wahl, Elemente der Verfassungsstaatlichkeit, JuS 2001, S. 1041 (1041).

  74. 74.

    Hourquebie, Le pouvoir juridictionnel en France, 2010; Badinter, Une si longue défiance, Pouvoirs 1995, S. 7.

  75. 75.

    Gauchet, La révolution des droits de l’homme, 1989; Rials, La Déclaration des droits de l’homme et du citoyen, 1988; Morange, La Déclaration des droits de l’homme et du citoyen 26 août 1789, 4. Aufl. 2002.

  76. 76.

    Hauriou, Précis de droit constitutionnel, 1929, S. 612 f.

  77. 77.

    Marsch § 6 Rn. 38; → Hochmann § 7 Rn. 5 ff.

  78. 78.

    Art. 91 der Verfassung vom 27. Oktober 1946 bestimmt, dass das Comité consultatif constitutionnel nur zuständig ist, Gesetzesvorhaben am Maßstab der Titel I bis X der Verfassung zu prüfen; es wird also explizit nicht auf die Präambel verwiesen.

  79. 79.

    Marsch § 6; Jouanjan, Die Stellung der Verfassungsgerichtsbarkeit im Gefüge der Verfassung, in: Masing/ders. (Hrsg.), Verfassungsgerichtsbarkeit, 2011, S. 3 ff.; Favoreu et al., Droit constitutionnel, 16. Aufl. 2014, Rn. 364 ff.

  80. 80.

    Wachsmann, L’importation en France de la notion de droits fondamentaux, RUDH 2004, S. 40 f.; Champeil-Desplats, Des “libertés publiques“ aux “droits fondamentaux“: effets et enjeux d’un changement de dénomination, Jus Politicum 5 (2010).

  81. 81.

    Apelt, Geschichte der Weimarer Verfassung, 1946, S. 404, zitiert nach Fromme, Von der Weimarer Verfassung zum Bonner Grundgesetz, 3. Aufl. 1999, S. 225.

  82. 82.

    Zum Verfahren der Verfassungsänderung → Marsch § 5 Rn. 67.

  83. 83.

    Für diese klassische Frage der Verfassungsrechtswissenschaft: Jellinek, Verfassungsänderung und Verfassungswandlung, 1906. Aktuelle Beiträge zu dieser Frage finden sich in: Der Staat Beiheft 20 (2012).

  84. 84.

    Der Begriff des „Verfassungspatriotismus“ wird in diesem Zusammenhang oft verwendet, auch wenn er irreführend sein kann (s. Sternberger, Verfassungspatriotismus, 1990); Näher hierzu → Vilain § 3 Rn. 34 ff.

  85. 85.

    Hierzu die Beiträge in der (nicht als solche bezeichneten) Festschrift zum 60. Geburtstag des Gerichts, in der das Gericht von Außenstehenden (d. h. Wissenschaftlern anderer Disziplinen, Journalisten, Rechtswissenschaftler aus anderen Staaten) gewürdigt wird, Stolleis (Hrsg.), Herzkammern der Republik: Die Deutschen und das Bundesverfassungsgericht, 2011.

  86. 86.

    BVerfGE 73, 339 (386).

  87. 87.

    So Oppermann, Deutschland in guter Verfassung? 60 Jahre Grundgesetz, JZ 2009, S. 481 (482).

  88. 88.

    Hierzu Würtenberger, Verfassungsänderungen und Verfassungswandel des Grundgesetzes, Der Staat Beiheft 20 (2012), S. 287 ff.; Dreier, Grundlagen und Grundzüge staatlichen Verfassungsrechts, in: v. Bogdandy et al. (Hrsg), Ius Publicum Europaeum I, 2007, § 1 Deutschland, Rn. 41 f.

  89. 89.

    Hierzu ausführlich → Wendel § 8 Rn. 32 ff.

  90. 90.

    Wendel § 8 Rn. 57 ff.; → Gaillet § 9 Rn. 20 ff.

  91. 91.

    Aus der Vielzahl der zu diesem Anlass erschienenen Werke s. nur Jan (Hrsg.), La Ve République. Réflexions pour un centenaire, 2008 sowie die Beiträge im Heft „La Ve République“, Pouvoirs 126 (2008).

  92. 92.

    Charles de Gaulle, Pressekonferenz am 31. Januar 1964.

  93. 93.

    Eine Verfassungsänderung ist auf der Grundlage des 1995 aufgehobenen Artikels 85 erfolgt (sie betraf die „Communauté“, die gescheiterte Version eines französischen Commonwealth).

  94. 94.

    S. nur Chevallier/Carcassonne/Duhamel, Histoire de la Ve République, 2012, S. 75 f.; hierzu auch → Marsch § 5 Rn. 67.

  95. 95.

    Hamon, La loi constitutionnelle du 23 juillet 2008: quelle modernisation pour les institutions?, RSA 344 (2008).

  96. 96.

    So kündigte es die Bezeichnung des vom ehemaligen Premierminister präsidierten „Comité Balladur“ an („Comité de réflexion et de proposition sur la modernisation et le rééquilibrage des institutions“), dessen Arbeit die Verfassungsänderungen vorbereitet und inspiriert haben. Die 77 in einem Bericht enthaltenen Vorschläge sind am 29 Oktober 2007 veröffentlicht worden.

  97. 97.

    Hierzu → Marsch § 6 Rn. 36, 38 sowie → Hochmann § 7 Rn. 20.

Ausgewählte Literatur

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Gaillet, A. (2015). § 2 Verfassungsgeschichtliche Grundlagen. In: Marsch, N., Vilain, Y., Wendel, M. (eds) Französisches und Deutsches Verfassungsrecht. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-45053-2_2

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