Zusammenfassung
Eine von diversen Abschweifungen, zahlreichen Fußnoten, durchaus ernsthafter Neuroanatomie und von Schlaganfällen durchsetzte Geschichte über das menschliche Hirn und die Pyramiden, die sich darin finden.
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Notes
- 1.
Ich werde mir – weil »repetitio non placet« – erlauben, das Adjektiv der Pyramiden (»pyramidal«) grotesk (»pyramidesk«) oder auch ironisch (»pyramidonisch«) zu entfremden. Mal sehen, ob mir im weiteren Verlauf des Textes noch etwas einfällt.
- 2.
Warten Sie nur ab! »Fingerübung« ist das perfekte Wort im Zusammenhang mit der Funktion der Pyramidenbahn!
- 3.
Zur Vermeidung der Kollegenschelte: fast überall. Natürlich gibt es ein paar Ecken des Cortex, wo sie fehlen oder sehr spärlich sind oder etwas anders aussehen. Mehr birnenförmig als pyramidig zum Beispiel. Das ist dann der »birnenförmige Cortex« (»piriformer Cortex«), der dem Riechen dient. Die Bezeichnung »birnenförmiger Cortex« ist allerdings auch herrlich birnenweich, denn freilich ist nicht der Cortex birnenförmig, sondern die Zellen in ihm.
- 4.
Betzsche Riesenzellen, nach Wladimir Betz (1834–1894), einem russischen Anatomen und Pionier der Mikroskopie.
- 5.
Pyramis, pyramidis, f, konsonantische Deklination, daher der Nominativ Plural pyramides und Genitiv Plural pyramidum – das war das Grab des Chefs.
- 6.
»Porro super his observare est, quod circa imam medullae oblongatae basin [ich lese hier: »basem«], ex annulo majore, dua [Hervorhebung vom Autor] velut chordae medullares [Hervorhebung vom Autor] prodeunt, quae ab reliquo medullari Trunco distincta, versus medullam spinalem recta pergunt, ac in processu suo sensim angustiores factae, pyramidum instar [Hervorhebung vom Autor], post unciae circiter spacium (ich lese hier: »spatium«) in cuspides acutas definiunt.« Aus Thomas Willis: Cerebri Anatome. Verlag von Gerbrand Schagen, Amsterdam 1666, S. 34.
- 7.
Gut, gut – es könnte die folgende Geschichte gewesen sein, ich war damals bei dem Vortrag nicht dabei. Aber ich brauche – ’tschulligung, Chef – aus dramaturgischen Gründen, um den logischen Kreis dieser Glosse zu schließen, diesen Übergang, und sei er auch fiktional. Die Informationen, die folgen, sind aber keine Fiktion. Sie können‘s zum Beispiel hier nachlesen: Brodal, A.: Neurological Anatomy. Oxford University Press, New York, Oxford 1981.
- 8.
Es gibt Menschen, die haben gar keine Pyramiden(bahnen), weil sie in der Embryonalentwicklung nicht angelegt werden. Gelähmt sind sie aber dennoch nicht – bei ihnen übernimmt der Tractus rubro-spinalis (noch so ein »zusätzliches« motorisches System des Hirns) die Funktion der Pyramidenbahn (N. Ulfig, pers. Mitteilung).
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Wicht, H. (2014). Pyramidales. In: Andere anatomische Anekdoten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-45003-7_2
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