Zusammenfassung
Die epistemischen Herausforderungen des Planens sind in den vorausgehenden Kapiteln ausführlich behandelt worden. Das folgende soll den Blick auf Aufgaben, Akteure, Systeme und Prozesse der Planung richten. Deren Bedeutung wird aus dem Umstand ersichtlich, dass Planung, selbst wenn sie sich ihrer Sache vollkommen sicher wäre und alle notwendigen Mittel zur Hand hätte, immer noch scheitern könnte – an Mängeln der Planungsorganisation, unzureichender Koordination (teil-) autonomer Akteure, Widerstand von Betroffenen, Missverständnissen und Kommunikationsfehlern, kurz: sozialen Ressourcen und Faktoren, die Werthaltungen, Interessen, Problemwahrnehmungen, Einstellungen zur Aufgabe und insbesondere das Interaktionssystem der am Planungsprozess Beteiligten umfassen.
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Notes
- 1.
Nach Hayek (1980/1981 II, S. 130) trägt der kybernetischen Marktmechanismus die objektive Schuld am subjektiv unverschuldeten Leiden von Marktteilnehmern: „Die häufige Wiederkehr solcher unverdienter Schicksalsschläge, die eine Gruppe treffen, ist jedoch ein untrennbarer Bestandteil des Steuerungsmechanismus des Marktes: es ist die Weise, in der das kybernetische Prinzip der negativen Rückkopplung wirkt, um die Marktordnung aufrechtzuerhalten.“
- 2.
In der Erstausgabe des „Principe“ von 1532 heisst es: „Et debbesi considerare come non è cosa più difficile a trattar' ne più dubia a riuscire ne più pericolosa a maneggiare, che farsi capo ad introdurr' nuovi ordini“. Machiavelli, Nicolo, 1532: Il Principe. Roma: Antonio Blado, 8v.
- 3.
Neben akademischer Kritik, die planerische Eingriffe in individuelle Freiheitsrechte nur nach sorgfältiger Abwägung sowie in dosierter, auf gesellschaftliche Teilbereiche begrenzter Form für legitim hält, ist die Auffassung weit verbreitet, in autoritären Systemen ließe sich verlässlicher und daher besser planen. So äußerte FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke, weniger Demokratie sei bei der Planung einer Fußballweltmeisterschaft „hilfreich“ (Hermann, Rainer: Einfach weniger Demokratie. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.10.2013, Nr. 234, S. 1; vgl. auch „Zeit-online“: http://www.zeit.de/news/2013–04/24/fussball-valcke-weniger-demokratie-bei-planung-hilfreich-24223237 (16.1.2014).
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Czada, R. (2016). Planen und Entscheiden als Steuerungsaufgabe und Interaktionsproblem. In: Kamp, G. (eds) Langfristiges Planen. Ethics of Science and Technology Assessment, vol 41. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-42004-7_8
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