Zusammenfassung
Die Gravitation beschreibt die Anziehungskraft zwischen zwei Massen m 1 und m 2. Wir haben sie bereits in Abschn. 3.1 eingeführt und einige Eigenschaften dieser Kraft in Abschn. 3.3 diskutiert. Die potentielle Energie wurde in (5.43) berechnet.
F und \(E_{{\mathrm{pot}}}\) sind in Abb. 6.1 graphisch dargestellt. Die Gravitationskonstante γ muss durch Messung der Anziehungskraft zwischen zwei bekannten Massen bestimmt werden. Da die Kraft zwischen im Labor handhabbaren Massen winzig ist (Größenordnung \(10^{{-9}}\,{\mathrm{N}}\)) braucht man ein äußerst empfindliches Messgerät (Abb. 6.2). Es
wird die Verdrillung eines sehr dünnen Drahtes gemessen.
Die erste quantitative Bestimmung von γ mit einer solchen Torsionswaage erfolgte durch Cavendish. Es ist bemerkenswert, dass sie bereits vorher durch den schottischen Pfarrer Maskelyne größenordnungsmäßig durch Messung des Winkels zwischen zwei Loten beiderseits eines Berges bestimmt worden war (Abb. 6.3). Diese Methode erforderte nicht nur sehr genaue astronomische Messungen zur Winkelbestimmung, sondern auch genaue Vermessung und Kartographie sowie eine komplizierte Integration über die Masse des Berges. In diesem Zusammenhang wurde die Geländedarstellung durch Höhenlinien erfunden!
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- 1.
Henry Cavendish, 1731–1810, Gentleman und Privatgelehrter, machte diese Messung keineswegs in dem berühmten Cavendish-Laboratorium in Cambridge, sondern in seinem Privatlabor in Clapham Common, südlich von London. Er ist vor allem auch durch fundamentale Entdeckungen in der Chemie hervorgetreten.
- 2.
Im Zusammenhang mit der homöopolaren Bindung hört man gelegentlich etwas von der Austauschkraft als einer neuartigen quantenmechanischen Kraft. Es sei hierzu bemerkt, dass sich die Austauschkraft im Rahmen eines quantenmechanischen Rechenverfahrens als Folge der Coulombkraft ergibt.
- 3.
Ein Dipolmoment entsteht, wenn der Schwerpunkt der positiven Ladung (Atomkern) nicht mit dem Schwerpunkt der negativen Ladung (Elektronenhülle) zusammenfällt.
- 4.
Englischer Biologe, Bruder des Autors des Zukunftsromans „Brave New World“.
- 5.
Benannt nach dem japanischen Physiker Yukawa, der als erster eine brauchbare Theorie der Kernkraft aufstellte.
- 6.
Der Name „Quark“ wurde von dem amerikanischen Physiker M. Gell-Mann unter Bezugnahme auf ein Zitat aus dem Roman „Finnegans Wake“ von J. Joyce eingeführt. Gell-Mann postulierte diese Teilchen 1963 theoretisch und formulierte später auch (zusammen mit W. Fritsch) die Grundzüge der Theorie der Farbkraft.
- 7.
Es wurden zwar verschiedene Berichte über die Beobachtung freier Quarks veröffentlicht; bisher hat jedoch keiner der Nachprüfung standgehalten. Innerhalb des Protons und Neutrons kann man die Quarks jedoch einwandfrei nachweisen und ihre Eigenschaften, wie z. B. ihre elektrische Ladung, messen.
- 8.
Die physikalischen Grundlagen der Blasenkammer werden wir in Bd. II/10 behandeln. Das Neutrino ist in der Blasenkammer nicht zu sehen, da nur elektrisch geladene Teilchen dort Spuren hinterlassen.
- 9.
Wir haben in Kap. 4 die Erhaltung des Impulses mit dem Reaktionsgesetz begründet. Gilt der Impulssatz nur für \(v\ll c\)? Glücklicherweise gilt er für alle Geschwindigkeiten. Wie bereits bemerkt, wurde er schon von Huygens aus dem (Galileischen) Relativitätsprinzip abgeleitet. Für \(v\approx c\) muss man allerdings das Einsteinsche Relativitätsprinzip (Kap. 4) verwenden.
- 10.
Es erfordert zwar nur einen Schritt, zu den Begriffen Feldstärke und Potential vorzudringen; dieser Schritt ist aber nicht so einfach und er lohnt sich nur, wenn man die mathematischen Vorteile dieser Begriffsbildung auch zum Tragen bringt. Das wird in der Elektrizitätslehre auch geschehen.
- 11.
Dabei ist die Reichweite der Kraft umso kürzer, je größer die Masse der Strahlungsteilchen ist. Der extrem kurzen Reichweite der schwachen Kraft entspricht eine sehr große Masse der W- und Z-Bosonen: Sie beträgt etwa 100 Protonenmassen! Die Elektrische Kraft reicht dagegen bis ins Unendliche: Dem entspricht die Masse Null des Photons.
- 12.
Ein mechanisches Analogon findet man in Abschn. 12.7.
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© 2014 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Heintze, J. (2014). Kräfte. In: Bock, P. (eds) Lehrbuch zur Experimentalphysik Band 1: Mechanik. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41210-3_6
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Publisher Name: Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg
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