Skip to main content

Grundlagen des Integrated Design Engineering

  • Chapter
  • First Online:
Integrated Design Engineering

Zusammenfassung

Das Integrated Design Engineering (IDE) baut auf der Philosophie der Integrierten Produktentwicklung (IPE) auf und konzentriert diese in den drei Axiomen Humanzentrierung, Integration und Interdisziplinarität. Im IDE steht der Mensch im Mittelpunkt, weil nur er Wissen erzeugen und anwenden kann und damit den gesamten Prozess des IDE gestaltet und regelt. Das IDE orientiert sich am Produktlebenszyklus, behandelt Produkte in einer generalisierten Form, beschreibt Verhalten und Leistungsfähigkeit dieser Produkte über elf gleichwertige, aber nicht gleichartige Attribute und es berücksichtigt die Belange einer nachhaltigen und wirtschaftlichen Produktentwicklung.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 79.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Bei der Entwicklung des IDE wurde während der Namensfindung festgestellt, dass mit der Semantik der englischen Bezeichnungen „Design“ und „Engineering“ ein umfangreicherer Bedeutungsraum aufgespannt werden kann als mit den deutschen Bezeichnungen „Konstruktion“ und „Ingenieursarbeit“.

  2. 2.

    Ein Hersteller ist in der Investitionsgüterindustrie üblicherweise auch der Lieferant des Produkts. In der Konsumgüterindustrie gibt es zwischen Hersteller und Kunden häufig Lieferanten (beispielsweise Groß- und Einzelhändler, Abb. 2.7), die den Hersteller von der Vielfalt der Kundenbeziehungen entlasten.

  3. 3.

    Lillian Gilbreth promovierte in Arbeits- und Organisationspsychologie und wurde 1940 die erste amerikanische Ingenieurprofessorin an der Purdue University. Sie ermittelte u. a. die beste Arbeitshöhe bei Tischen aller Art, erfand das heute übliche Küchenlayout, den elektrischen Mixer und den Mülleimer, der sich per Pedal öffnen lässt. Frank Gilbreth war gelernter Maurer, der sich später zum Ingenieur qualifizierte und eine erfolgreiche Bauunternehmung leitete (er erfand das mit dem Gebäude mitwachsende Baugerüst und baute u. a. zahlreiche Gebäude des MIT in Boston und einen Teil der Stadt San Francisco nach dem Erdbeben 1904 wieder auf), bevor er mit seiner Frau ein eigenes Unternehmen für Zeit-, Ermüdungs- und Bewegungsstudien gründete. Das Ehepaar hatte zwölf Kinder, die in die Forschungsarbeiten eingebunden waren [Grah-1998].

  4. 4.

    Diese Qualifizierung ist auch Bestandteil der Balanced Scorecard [KaNo-1997], siehe Kap. 19.

  5. 5.

    In einem Lernunternehmen ist das lebenslange Lernen Unternehmensziel. Mitarbeiter sind durch intensive und offene Kommunikation quer über Hierarchien miteinander vernetzt. Sie erschaffen und verwenden Wissen, das sie mit allen Mitgliedern des Unternehmens teilen. Reflexion ist der Schlüssel zu immer anspruchsvolleren Entwicklungsstufen [SpKe-1994].

  6. 6.

    Es ist auch zu bezweifeln, ob das jemals der Fall sein wird, auch wenn Kurzweil dies aufgrund der rasanten Entwicklung der Rechnertechnologie und der steigenden Leistungsfähigkeit von Algorithmen für die Jahre nach 2020 erwartet [Kurz-2001].

  7. 7.

    Die Theorie von Maslow strukturiert die Bedürfnisse des Menschen in mehrere Stufen, die nacheinander durchlaufen werden. Wenn ein Bedürfnis erfüllt ist, dann bildet sich ein anderes heraus. Überlappungen mehrerer Bedürfnissstufen sind möglich und es können zu einem Zeitpunkt mehrere Bedürfnisse (aus verschiedenen Stufen) aktiv sein.

  8. 8.

    Dieser Denkansatz, der in dieser Breite nur im IDE existiert, wird (in abgespeckter Form) auch als Design Thinking bezeichnet.

  9. 9.

    Ein burleskes und überhöhtes Beispiel für diesen Nachahmungstrieb findet sich in Obélix et Compagnie von Goscinny und Uderzo [GoUd-1976].

  10. 10.

    Analoge Begriffe: Festforderung, Musskriterium, Pflichtfach. Beispiel: Weil es kalt ist, braucht man etwas zum Anziehen.

  11. 11.

    Analoge Begriffe: Mindestkriterium (nicht nur im numerischen Sinn), Wahlpflichtfach. Beispiel: Bei kaltem Wetter erfüllen ein dicker Pullover oder ein schwerer Mantel oder eine Thermojacke (Alternativen) oder ein dünner Pullover und ein leichter Mantel (Kumulierung) den gleichen Zweck.

  12. 12.

    Analoge Begriffe: Wunschkriterium, Wahlfach. Beispiel: Der Pullover sollte ein Norwegermuster haben, muss aber nicht.

  13. 13.

    Eines der wesentlichen Grundlagen des wirtschaftlichen Erfolgs deutscher Firmen besteht darin, dass diese immer wieder Nischen entdecken oder schaffen und darin internationale Marktführer werden.

  14. 14.

    Beispiel: Man gehört zu den ersten, auserwählten oder coolsten Personen, die dieses Produkt besitzen.

  15. 15.

    Hierzu gehören Produkte, die beispielsweise entsprechend der „Blue Ocean“-Strategie entstehen. Solche Produkte werden nicht für einen existierenden Markt („roter Ozean“) gebaut, sondern schaffen sich ihren eigenen, noch von Konkurrenten unbesetzten Markt („blauer Ozean“) [KiMa-2005]. Prominentes Beispiel sind die Produkte der Firma Apple (siehe auch Fußnote 8 in Kap. 1).

  16. 16.

    In der Regel der Fall bei solchen Kunden, die ihre eigenen Produkte aus Komponenten ihrer Zulieferer aufbauen und gegenüber ihren eigenen Kunden die volle Produkthaftung für das so entstandene Produkt übernehmen.

  17. 17.

    Beispiel: Kein Einsatz von Kinderarbeit oder Löhnen mit Ausbeutungscharakter.

  18. 18.

    Dabei kann es aber durchaus möglich sein, dass die Umsetzung der Vorgaben aus der Produktentwicklung in den nachfolgenden Bereichen erheblich von den Vorgaben bezüglich Qualität, Terminen und Kosten abweicht [EhMe-2013].

  19. 19.

    Beschreibung und Abb. 2.19 verwenden die wesentlichen Inhalte des V-Modells, einem internationalen Entwicklungsstandard für IT-Systeme, welches seinen Ursprung in der Softwareentwicklung hat [IABG-2013].

Literatur

  1. Andreasen, M.M.: Vorgehensmodelle und Prozesse für die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen. In: Schäppi, B., Andreasen, M.M., Kirchgeorg, M., Radermacher, F.J. (Hrsg.) Handbuch Produktentwicklung, S. 247–263. Hanser, München (2005)

    Google Scholar 

  2. Berliner, K.: Neue Wege zur Produktentwicklung – Untersuchung im Rahmenkonzept „Produktion 2000“. Projektträgerschaft: Fertigungstechnik und Qualitätssicherung, Forschungszentrum Karlsruhe GmbH, Redaktion: Universität-GH Paderborn, Heinz Nixdorf Institut, Paderborn (1997)

    Google Scholar 

  3. Björk, E.: A Contribution to Insider Action Research, applied on the Development of Assistive Products. Dissertation, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg (2003)

    Google Scholar 

  4. Burchardt, C.: Ein erweitertes Konzept für die Integrierte Produktentwicklung. Dissertation, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg (2000)

    Google Scholar 

  5. Balzert, H., Schäfer, C., Schröder, M., Kern, U.: Wissenschaftliches Arbeiten: Wissenschaft, Quellen, Artefakte, Organisation, Präsentation. W3 L Witten-Herdecke (2008)

    Google Scholar 

  6. DIN 69901: Projektmanagement – Projektmanagementsysteme. Beuth, Berlin (2009)

    Google Scholar 

  7. DIN EN ISO 9000: Qualitätsmanagement – Grundlagen und Begriffe. Beuth, Berlin (2005)

    Google Scholar 

  8. DIN EN 60300-1: Zuverlässigkeitsmanagement – Teil 1: Leitfaden für Management und Anwendung. Beuth, Berlin (2010)

    Google Scholar 

  9. Frust ist ein großartiger Antrieb. Interview mit James Dyson in SPIEGEL. Online vom 25. Mai 2010. http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/erfinder-dyson-ueber-technikaerger-frust-ist-ein-grossartiger-antrieb-a-687513.html (2010). Zugegriffen: 22. Mai 2013

  10. Engineers’ Council for Professional Development: Canons of Ethics for Engineers. New York (1947)

    Google Scholar 

  11. Ehrlenspiel, K., Meerkamm, H.: Integrierte Produktentwicklung, 5. Aufl. (überarbeitete und erweiterte Auflage). Hanser, München (2013)

    Google Scholar 

  12. Ferguson, D.: Therbligs: The Key to Simplifying Work. The Gilbreth Network. http://gilbrethnetwork.tripod.com/therbligs.html (2000). Zugegriffen: 27. Mai 2013

  13. Graham, L.: Managing on her Own: dr. Lillian Gilbreth and Women’s Work in the Interwar Area. Engineering & Management Press, Norcross (1998)

    Google Scholar 

  14. Gabler Wirtschaftslexikon. http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/marketing.html (2012). Zugegriffen: 15. März 2012

  15. Gabler Wirtschaftslexikon. http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/logistik.html (2012). Zugegriffen: 17. März 2012

  16. Gabler Wirtschaftslexikon. http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/326727/swot-analyse-v3.html (2012). Zugegriffen: 16. Sept. 2013

  17. Goscinny, R., Uderzo, A.: Obélix et Compagnie. Une Aventure d’Astérix le Gaulois, Bd. 23. Dargaud Éditeur, Paris (1976)

    Google Scholar 

  18. Hales, C., Gooch, S.: Managing Engineering Design, 2. Aufl. Springer, London (2004)

    Google Scholar 

  19. Hofer, M.: Anwendungsgebiete von Coaching als Methode zur Förderung der Humanzentrierung in Unternehmen (Masterarbeit HS Mittweida 2010). http://www.alphalounge.org (2010). Zugegriffen: 25. Mai 2013

  20. Leitseite der Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH Ottobrunn. http://v-modell.iabg.de (2013). Zugegriffen: 23. Mai 2013

  21. Kaplan, R.S., Norton, D.P.: Balanced Scorecard −19 Strategien erfolgreich umsetzen. Schäf-fer-Poeschel Verlag, Stuttgart (1997)

    Google Scholar 

  22. Kim, W.C., Mauborgne, R.: Der Blaue Ozean als Strategie: Wie man neue Märkte schafft, wo es keine Konkurrenz gibt. Hanser, München (2005)

    Google Scholar 

  23. Kellner, H.: Kreativität im Projekt. Hanser, München (2002)

    Google Scholar 

  24. Bundesministerium der Justiz: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz. Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Beseitigung von Abfällen. Bundesverlag, Berlin (1994)

    Google Scholar 

  25. Krüger, A.: Anwendung der integrierten Produktentwicklung als Vorgehensmodell für die systematische Entwicklung von Sportgeräten. Dissertation, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg (erschienen 2011)

    Google Scholar 

  26. Kurzweil, R.: Homo s@piens, 4. Aufl. Econ Ullstein List, München (2001)

    Google Scholar 

  27. Lödding, H.: Verfahren der Fertigungssteuerung, 2. Aufl. Springer, Berlin (2008)

    Google Scholar 

  28. Maslow, A.: Motivation und Persönlichkeit. Walter-Verlag, AG Olten (1977)

    Google Scholar 

  29. Meier, J.: Vorbeugende Maßnahmen zur Beherrschung von Störungen in Produktentwicklungsprozessen. Diplomarbeit, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg (2009)

    Google Scholar 

  30. Ottosson, S.: Dynamic product development – Findings from participating action research in a fast new product development process. J. Eng. Design. 7(2), 151–169 (1996)

    Google Scholar 

  31. Poincare, H.: Wissenschaft und Methode. Xenomi-Verlag, Berlin (2003)

    Google Scholar 

  32. Schabacker, M.: Bewertung der Nutzen neuer Technologien in der Produktentwicklung. Dissertation, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg (2001)

    Google Scholar 

  33. Shunk, D.: CIM in den USA. FB/IE. 37(1), 19–25 (1988)

    Google Scholar 

  34. Speck, P., Kees, U.: Auf dem Weg zum Lernunternehmen – Beispiel Werk Rohrbach der FESTO KG. Personalführung. 7, 600–607 (1994)

    Google Scholar 

  35. Taylor, F.W.: Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung. Neu herausgegeben und eingeleitet von W. Bungard und W. Volpert. Psychologie-Verlags-Union, Weinheim (1995)

    Google Scholar 

  36. Vajna, S., Kittel, K.: An Approach to Compare Product Development Methods. Vortrag 5-313 in Leifer, L., Skogstad, Ph.: Proceedings of ICED 09 Stanford, The Design Society 2009 (auf CD, 12 Seiten) sowie Leifer, L., Skogstad, Ph.: Proceedings of ICED’09, Volume 5, Design Methods and Tools, Part 1, S. 313–324 (2009)

    Google Scholar 

  37. Vajna, S., Schlingensiepen, J.: Wörterbuch der C-Technologien. Dressler-Verlag, Heidelberg (1990/CIM-Wörterbuch. Vieweg-Verlag, Wiesbaden) (1990)

    Google Scholar 

  38. VDMA: PLM-Leitfaden. VDMA-Verlag, Frankfurt (2008)

    Google Scholar 

  39. Vajna, S., Weber, C., Bley, H., Zeman, K.: CAx für Ingenieure – Eine praxisbezogene Einführung. Springer, Berlin (2009)

    Google Scholar 

  40. Wartzack, S.: Predicitive Engineering – Assistenzsystem zur multikriteriellen Analyse alternativer Produktkonzepte. Dissertation, Universität Erlangen-Nürnberg (2000)

    Google Scholar 

  41. Webster’s New Universal Unabridged Dictionary, 2. Aufl. Simon and Schuster, New York (1983)

    Google Scholar 

  42. Yannou, B.: Préconception de Produits. Memoire d’Habilitation à Diriger des Recherches (discipline Mécanique). LPL; Ecole Centrale, Paris (2001)

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Karoline Jackstien .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2014 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Jackstien, K., Vajna, S. (2014). Grundlagen des Integrated Design Engineering. In: Vajna, S. (eds) Integrated Design Engineering. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41104-5_2

Download citation

Publish with us

Policies and ethics