Zusammenfassung
Manche Patienten mit somatoformen Beschwerden sind hartnäckig überzeugt, dass ihre Beschwerden körperlich bedingt sind, und zeigen Widerstand gegen die psychosomatische Sicht (Abschn. 3.4). Sie sind der Meinung, dass eine Ursache der Beschwerden gefunden werden muss, und suchen immer neue Spezialisten auf, in der Hoffnung, dass sie durch eine passive Intervention von ihren Beschwerden befreit werden könnten. Oft werden sie z. B. durch einen leicht abnormen Blutbefund oder durch in ihrer Bedeutung überbewertete degenerative Veränderungen an der Wirbelsäule in dieser Ansicht scheinbar bestätigt. Allerdings besteht wie bereits erwähnt z. B. eine sehr geringe Korrelation zwischen den somatischen Befunden an der Wirbelsäule und den subjektiven Beschwerden, d. h., diese können das Ausmaß von Schmerz und Behinderung nicht erklären. Oder aber die Behandlung der scheinbaren Ursache (Vitamin- oder Eisenmangel, Hormonstörung bei Müdigkeit bzw. Bandscheibenschaden, Facettengelenksdegeneration, Instabilität eines Bewegungssegmentes bei Rückenschmerz) hat u. U. nur vorübergehend – auf Grund der Placebowirkung –, aber nicht anhaltend zum gewünschten Erfolg geführt.
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Keel, P. (2014). Schwierigkeiten im Umgang mit somatoformen Störungen. In: Die unerklärliche Müdigkeit. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-38162-1_9
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