Zusammenfassung
Wie gelange ich von der Idee, einen Kompetenztest zu entwickeln, zu einem reliablen und validen Messinstrument? Welche fachdidaktischen bzw. pädagogisch-psychologischen Theorien lege ich zugrunde? Wie sollte die Entwicklung von Testaufgaben für ein Instrument zur Kompetenzmessung erfolgen? Wodurch sind eine gelungene Kompetenzmodellierung und Messinstrumententwicklung gekennzeichnet? Zu diesen Fragen gibt der folgende Beitrag – illustriert am Beispiel der Messung von Bewertungskompetenz beim Bearbeiten komplexer Umweltproblemsituationen – Antworten.
Die Messung von Kompetenzen gehört seit Verabschiedung der Bildungsstandards und dem Beschluss über deren Evaluation zu den aktuellen Forschungsschwerpunkten bildungswissenschaftlicher und fachdidaktischer Forschung. Naturwissenschaftsdidaktische Forschung konzentriert sich zudem auf die Einbindung des Kompetenzerwerbs in relevante Kontexte. Auch bei der Messung von Kompetenzen spielen spätestens seit PISA Kontexte mit Bezug zur Lebenswelt der Heranwachsenden – wie Umwelt und Gesundheit – international eine zentrale Rolle. Die geforderten Bewertungskompetenzen sollen es den (künftigen) Bürgern ermöglichen, zu gesellschaftlichen Fragen an der Schnittstelle zwischen Biologie bzw. Naturwissenschaften und Gesellschaft begründet Stellung nehmen zu können. Entsprechend dem gesellschaftlichen Handlungsbedarf, wie er beispielsweise durch den Verlust der Biodiversität gegeben ist, greifen wir in unserem Beispiel bei der Messinstrumententwicklung für Bewertungskompetenz auf realweltliche Umweltproblemsituationen zurück.
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Notes
- 1.
Der Test wurde zur Verfügung gestellt vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB). Er wurde vom IQB für die Überprüfung des Erreichens der länderübergreifenden Bildungsstandards entwickelt.
Literatur zur Vertiefung
Wilson M (2005) Constructing measures: an item response modeling approach. Erlbaum, Mahwah NJ (Das Buch ist die Grundlage für eine fundierte und reflektierte Messinstrumententwicklung. Die vorgeschlagene Vorgehensweise vertieft jeden der im Beitrag (s. o.) präsentierten Bausteine des „Entwicklungskreislaufs“. Es ist sehr empfehlenswert für Anregungen zur Qualitätssicherung im Rahmen von Messinstrumententwicklungen.)
Bond TG, Fox CM (2007) Applying the Rasch model: Fundamental measurement in the human sciences. Erlbaum, Mahwah NJ (Das Werk erlaubt einen praxisorientierten Einstieg in die Auseinandersetzung mit dem Rasch Modell sowie weiteren Modellen aus der Item-Response Familie. Dabei werden viele verschiedene Beispiele aus unterschiedlichen Anwendungskontexten präsentiert und erläutert.)
Eggert S, Bögeholz S (2010) Students’ Use of Decision-Making Strategies With Regard to Socioscientific Issues – An Application of the Rasch Partial Credit Model. Sci Ed 94(2):230–258. doi:10.1002/sce.20358 (Der Artikel beschreibt die Modellierung einer Teilkompetenz des Göttinger Modells der Bewertungskompetenz mit dem Rasch Partial Credit Modell und präsentiert ein valides und reliables Messinstrument. Dazu wurde der „Entwicklungskreislauf“ (s. o.) kontextualisiert durchlaufen und die Kompetenzmodellierung und -messung erläutert.)
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Eggert, S., Bögeholz, S. (2014). Entwicklung eines Testinstruments zur Messung von Schülerkompetenzen. In: Krüger, D., Parchmann, I., Schecker, H. (eds) Methoden in der naturwissenschaftsdidaktischen Forschung. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-37827-0_29
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Publisher Name: Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg
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