Zusammenfassung
Kritiker haben sich in moderner Zeit oft daran gestoßen, dass die Pythagoreer manchen Zahlen eine anthropomorphe Bedeutung gegeben haben, so etwa die 17 als „Unglückszahl“ bezeichneten oder Zahlen „vollkommen“ nannten, wenn sie gleich der Summe ihrer echten Teiler sind (wie 6 = 1 + 2 + 3), oder von „befreundeten“ Zahlen sprachen, wenn die Summe der Teiler der einen Zahl gleich der anderen ist, (wie bei 284 und 220) und eine mit sich selbst befreundete Zahl als „vollkommen“ bezeichneten.
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Notes
- 1.
H. Meschkowski: Richtigkeit und Wahrheit in der Mathematik. Mannheim 1978, S. 56.
Ein weiteres Beispiel ist die Schicksalszahl. Das ist eine Zahl wie z. B. 70, deren Teilersumme größer ist als die Zahl selbst und die sich nicht als Summe von einigen ihrer Teiler darstellen lässt, wobei 1 auch als Teiler gilt. Die Teiler von 70 sind 1, 2, 5, 7, 10, 14, 35, dies macht in der Summe 74, und keine Untermenge lässt sich zu 70 aufaddieren. Auf diese pythagoreische Weisheit hat mich dankenswerterweise mein Freund Gerhard Vollmer bei meinem 70. Geburtstag hingewiesen. Ich bin mir noch unschlüssig, welchen Gebrauch ich von diesem Wissen machen werde.
- 2.
Tractatus in Evangelium Johannes 122, 8.
- 3.
Wenn man das Dreieck auf einer Kugel anordnet, ist es nicht schwierig, ein Dreieck mit drei rechten Winkeln mit endlichen Seiten auszustatten: Man muss nur die Spitze im Nordpol und die Fußpunkte auf dem Äquator verankern.
- 4.
D. Underwoods: Numerology, or what Pythagoras wrought. Mathematical Association of America. San Francisco 1997.
- 5.
Die Zahl ἑξακόσιοι ἑξήκοντα ἕξ ist eine biblische Zahl aus der Offenbarung des Johannes (13, 18) und gilt als Zahl des Teufels.
- 6.
Vgl. für Details H. Meschkowki: Richtigkeit und Wahrheit in der Mathematik. Berlin 1978, S. 23.
- 7.
T. Görnitz, B. Görnitz: Der kreative Kosmos: Geist und Materie aus Quanteninformation. Geist und Materie aus Information. Heidelberg 2006.
- 8.
Aus seiner Sicht ist der physikalische Realismus unhaltbar, wonach die Welt an sich ohne unser Zutun unabhängig von unserer Beobachtung existiert (vgl. A. Zeilinger: Von Einstein zum Quantencomputer. http://www.quantum.at/fileadmin/quantum/documents/NZZarticle.pdf). Damit entsteht jedoch ein schwerwiegendes Konsistenzproblem, wenn man in Rechnung stellt, dass der Beobachter selbst ein evolutionäres Produkt des Kosmos ist und zumindest nach dem Standardmodell zu frühen kosmischen Zeiten nicht vorhanden war.
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Kanitscheider, B. (2013). Zahlenmagie. In: Natur und Zahl. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-37708-2_15
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