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1 Das Selbstbild des Managers

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Zusammenfassung

„Wer bin ich?“ Diese erste der drei wesentlichen Fragen (ergänzt durch die Fragen: „Wohin gehe ich?“ und „In welchem Zustand befinde ich mich?“, siehe Abschn. 8) nimmt in der Psychologie natürlich eine zentrale Stellung ein. Doch was von der Vielfalt und der Komplexität des Menschen darf man überhaupt hoffen, in Modelle fassen zu können? Wie lässt sich die Vielzahl der menschlichen Funktionsweisen erfassen, und wie kann man besser verstehen, wer man selbst und wer der andere ist? Der Begriff der Persönlichkeit bringt Licht in dieses Dunkel. Die Persönlichkeit lässt sich als ein relativ stabiles Zusammenspiel von Denk- und Verhaltensmustern und von Gefühlen definieren, die einen Menschen und seine Lebensweise charakterisieren. Der Begriff steht also für die relativ beständige Art, wie ein Mensch reagiert, und zwar unabhängig davon, in welcher Situation er sich befindet. Dieser Begriff kann sehr nützlich sein und uns helfen, besser zu verstehen, zu entschlüsseln oder sogar vorherzusehen, wie sich ein Mensch in bestimmten Situationen vermutlich verhalten wird.

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Notes

  1. 1.

    Die Weltgesundheitsorganisation definiert Persönlichkeit als die „einem Menschen innewohnenden Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster, die für seinen Lebensstil und seine Art der Anpassung kennzeichnend sind“.

  2. 2.

    Etymologisch lässt sich das Wort „Persönlichkeit“ auf den Begriff „persona“ zurückführen. Dieser bezeichnete eine Maske, die die Schauspieler im griechischen Theater trugen und anhand derer die Zuschauer das Handeln der jeweiligen Figur voraussagen konnten.

  3. 3.

    Eysenck (1975) hatte die Charaktereigenschaften bereits auf drei „Superfaktoren“ reduziert: die Extraversion, den Neurotizismus und den Psychotizismus (dieser beinhaltete unter anderem Aggressivität, Impulsivität, Kreativität und Gefühlskälte).

  4. 4.

    Auf dieser Grundlage beruhen beispielsweise der häufig eingesetzte Fragebogen zur Persönlichkeitserfassung NEO-PI sowie etliche weitere Tests, die in Unternehmen Anwendung finden (D5D, Golden, Alter Ego, Baron…).

  5. 5.

    In dem Abschnitt über die kognitive Verhaltenstheorie werden wir sehen, dass nicht nur das Handeln für unser Verhalten eine wichtige Rolle spielt, sondern auch die positive Einstellung, die verhindert, dass wir von vornherein davon überzeugt sind zu scheitern.

  6. 6.

    Kognition (aus dem Lateinischen cognitio, Erkenntnis) bezeichnet die Gesamtheit der Erkenntnisse, Überzeugungen und mentalen Vorstellungen eines Menschen über sich selbst und seine Umwelt.

  7. 7.

    Beck et al. (1979).

  8. 8.

    Argyris (2003).

  9. 9.

    Durch diese „kognitive Umstrukturierung“ werden die verzerrten Denkmuster im Licht der Realität getestet.

  10. 10.

    Wer spricht denn eigentlich in diesen kategorischen Imperativen? Der Vater? Die Mutter? Der Lehrer? Der Chef? Meistens ist es eine andere Person und nicht der Betreffende selbst.

  11. 11.

    Emotion leitet sich vom lateinischen Verb movere her, in Bewegung setzen. Die „richtige“ Emotionslage variiert meistens zwischen zwei Extremen: Zu wenig Emotion nimmt einem die Lust zum Handeln, durch zuviel Emotion aber fühlt man sich möglicherweise überwältigt und wird dadurch handlungsunfähig.

  12. 12.

    Nach einer anfänglichen Tätigkeit in der Wirtschaft promovierte A. Ellis zum Doktor der Psychologie und begründete die „Rational-emotionale Therapie“. Sie regt an, irrationale oder einschränkende Gedanken zu überwinden und durch rationale zu ersetzen und auf diese Weise das Verhalten zu ändern.

  13. 13.

    Obwohl… Wenn ich nie scheitere, liegt das vielleicht daran, dass ich mich nicht weit genug aus meinem gewohnten Bereich herauswage und nichts ausprobiere, an dem ich wachsen kann.

  14. 14.

    „God, grant me the serenity to accept the things I cannot change, the courage to change the things I can and the wisdom to know the difference.” Dieses Gebet aus den 1940er Jahren wird Dr. Niebuhr zugeschrieben. Es wird vor allem in Kreisen der Anonymen Alkoholiker (AA) immer wieder gern gesprochen.

  15. 15.

    Seine Theorie von der Learned Helplessness oder der erlernten Hilflosigkeit wird von manchen Autoren auch als die Theorie der Verzweiflung bezeichnet.

  16. 16.

    Die schlimmste Beleidigung für einen sogenannten „fundamentalistischen“ Finanzanalysten (d. h. für jemanden, der sich für die wirtschaftlichen Grundlagen einer Gesellschaft interessiert), ist, ihn als „Charttechniker“ zu bezeichnen. Sollten Sie ein solcher Charttechniker sein und trotzdem die Absicht haben, die Tochter eines Fundamentalisten zu heiraten, sagen Sie lieber, Sie seien Pianist in einer Bar. Damit haben Sie bessere Chancen.

  17. 17.

    Sein Name lautete eigentlich Eric Lennard Bernstein (1910–1970).

  18. 18.

    Siehe vor allem die Arbeiten von Spitz zum Hospitalismus, von Harlow über Rhesusaffen und von Bowlby über Bindung.

  19. 19.

    Das erklärt beispielsweise das ungezogene Verhalten mancher Kinder. Sie nehmen einen Tadel oder eine Tracht Prügel allemal lieber in Kauf als von ihren Eltern nicht wahrgenommen zu werden.

  20. 20.

    Das erste Zeichen (− oder + ) steht dafür, wie ich meine eigene Person einschätze, das zweite für meine Beurteilung des anderen.

  21. 21.

    In Kurzform: Ein (sexueller) Trieb erreicht das Bewusstsein, das ihn als inakzeptabel in den Bereich des Unbewussten zurückstößt (ihn „verdrängt“). Er „durchbricht“ dessen Grenzen und tritt als „akzeptable Entgleisung“ in Form von Träumen, Versehen, Fehlleistungen und Symptomen wieder zutage.

  22. 22.

    Aus dem englischen to cope, was so viel bedeutet, wie sich einer Situation zu stellen, ihr zu begegnen und sie mithilfe von Strategien zur Bewältigung und Anpassung zu meistern.

  23. 23.

    Sears (1936).

  24. 24.

    Von Sublimierung spricht man, wenn unangemessene Gefühle in sozial akzeptierte und geschätzte Verhaltensweisen umgewandelt werden. Aggressivität lässt sich zum Beispiel in Form sportlicher Aktivität sublimieren.

  25. 25.

    … oder nur sehr vereinzelt. Vielleicht in den Ferien, wenn wir im Hawaiihemd dem örtlichen Casino einen Besuch abstatten.

  26. 26.

    In Frankreich wird diese Zurückhaltung außerdem noch durch eine Kultur gefördert, die (im Gegensatz zum angelsächsischen System) von gewagten Schritten und Risiken abrät und den Misserfolg stigmatisiert.

  27. 27.

    Eine typische Verzerrung des Investors an der Börse, die dazu führt, dass er langfristig eine suboptimale Performance erzielt.

  28. 28.

    Er ist nicht in der Lage, das zu tun, was die Angelsachsen „to cut one’s losses“ nennen, d. h. seinen Verlust zu akzeptieren, eine falsche Entscheidung zu verwinden und dadurch frei zu werden für neue Möglichkeiten.

  29. 29.

    Natürlich sollte man rasch jemanden finden, dem man die Verantwortung für die Entscheidung zuschieben kann, sollte sich die Investition als schlecht erweisen. Aber das gilt in jedem Fall.

  30. 30.

    Kübler-Ross (1975).

Weiterführende Literatur

Abschnitt 1

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Amar, P. (2013). 1 Das Selbstbild des Managers. In: Psychologie für Fach- und Führungskräfte. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-37680-1_1

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