Zusammenfassung
Ich weiß schon, was Sie denken. Mag ja sein, dass wir grundlegende Gemeinsamkeiten mit Nagetieren haben – zelluläre Mechanismen, motorische Reflexe, eine Vorliebe für Süßes –, aber das menschliche Gehirn und seine aus ihm erwachsenden mentalen Fähigkeiten sind doch etwas ganz Eigenes. Es ist gut, mithilfe von Nagermodellen etwas über die Wirkungen von Stresshormonen auf das Gewicht der Thymusdrüse herausfinden zu wollen, aber neuronale Netzwerke, Aufmerksamkeitsspannen und Metakognition überlasse man doch bitte dem Menschen. Gutes Argument. Ich will ganz bestimmt nicht behaupten, dass Ratten religiösen Glauben hegen, dieser oder jener politischen Partei anhängen oder die kognitive Fähigkeit besitzen, militärische Strategien zu planen – ob gut oder schlecht, dies sind rein menschliche Errungenschaften. Aber was das Gehirn zu unserer persönlichen Selbstwahrnehmung und unserer Fähigkeit beiträgt, Informationen in sinnvoller, relevanter Weise zu verarbeiten, tut es nicht erst, seit wir auf der evolutionären Bildfläche erschienen sind. In diesem Kapitel werden wir uns damit beschäftigen, was Nager uns über jene überlegenen geistigen Fähigkeiten lehren können, die vermeintlich dem Menschen vorbehalten sind.
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Lambert, K. (2013). So entsteht geballte Intelligenz. In: Lehrmeister Ratte. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-37341-1_2
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