Zusammenfassung
Die Autonomie des Arztes beruht auf fundiertem ärztlichen Wissen, einer vertrauensvollen Arzt-Patienten- Beziehung und einem Verständnis von partizipativer Entscheidungsfindung, die nicht ausschließlich von Arzt und Patient getragen wird, sondern in einem multiprofessionellen Team im Sinne einer therapeutischen Gesamtverantwortung verwirklicht werden muss. Die Behandlung von Patienten in der Intensivmedizin darf sich nicht im Sinne einer Klassifizierung von Kunde-Dienstleister Modell entwickeln. Das Helfen oder ärztliche Tun darf nicht zur Ware reduziert werden, sonst tritt ein, was Jörg-Dietrich Hoppe, der ehemalige Präsident der Bundesärztekammer, während des 110. Deutschen Ärztetages 2007 in Münster befürchtete: dass die Gesundheitspolitik auf einem verhängnisvollen Weg sei. Vor allem gelte es, so seine gesundheitspolitische Bilanz, die Fremdbestimmung des Arztberufes zu stoppen und Ärzten nicht zunehmend nur noch den Status eines Erfüllungsgehilfen von vertragsschließenden Dritten zuzubilligen. Mit der Autonomie ärztlicher Entscheidungen und der ärztlichen Tätigkeit in einem freien Beruf sei diese Entwicklung unvereinbar. Eine unkritische Hinnahme neuerer Entwicklungen wie auch ein nicht ausreichend reflektiertes Verständnis der professionellen Autonomie könnten zudem zu einer erneuten „erosion of trust“ in den Ärztestand resultieren. Oder, wie Reinertsen sagte: „Wie in einem Zen-artigen Paradox müssen Ärzte ihre professionelle Autonomie aufgeben, um sie wiederzugewinnen.“.
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Nauck, F., Jaspers, B. (2013). Autonomie des Arztes. In: Michalsen, A., Hartog, C. (eds) End-of-Life Care in der Intensivmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-36944-5_7
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