Zusammenfassung
Das Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Prognose und mit den Grenzen der Prognosetätigkeit. Prognosen sind zukunftsbezogenen Aussagen. Sie beziehen sich auf die noch nicht feststehende Entwicklung einer Variablen in einem spezifizierten Zeitraum oder auf einen noch unbekannten Zustand an einem bestimmten Zeitpunkt. Hergeleitet werden sie entweder deduktiv-analytisch oder zeitreihenanalytisch aus Beobachtungen der Vergangenheit. Grundlegendes Problem der Prognosetätigkeit ist, dass die Ableitung einer Vorhersage unter der Voraussetzung erfolgt, dass sich vergangene Tendenzen fortsetzen, während zugleich der Bedarf an Prognosen groß ist in Situationen, in denen sich Rahmenbedingungen ändern.
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Nouriel Roubini, der in den Medien als „Dr. Doom“ einen hervorragenden Ruf erworben hat, warnte seit 2004 vor einem Zusammenbruch des Finanzsystems. Liest man seine Aussagen genauer, (z. B. Roubini und Setser 2005), so erwartete er aber keineswegs die Subprime-Krise und die durch sie mit ausgelöste Bankenkrise, sondern eher eine Wechselkurskrise in den USA.
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Taleb (2007) bezeichnet solche Ereignisse als „schwarze Schwäne“, in Anlehnung daran, dass die nach dem bis dahin gültigen Wissen richtige Vorhersage „Alle Schwäne sind weiß“ an dem Tag ihre Gültigkeit verlor, an dem in Australien der erste schwarze Schwan entdeckt wurde.
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Department of Defence, News Transcript. News Briefing vom 12. Februar 2002. http://www.defenselink.mil/Transcripts/Transcript.aspx?TranscriptID=2636. Zu den „dümmsten Sprüchen“ gehört diese Aussage nach einer Meldung von n-tv am 9.9.2009: Bush, Arni und Rumsfeld: Die drei dümmsten Sprüche. http://www.n-tv.de/panorama/Die-drei-duemmsten-Sprueche-article496579.html.
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Die Daten und das Zitat sind dem Artikel „The Harry Potter Economy“ entnommen, der im Economist vom 17. Dezember 2009 erschienen ist.
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Taleb, N. N. 2007. The black swan. New York: Penguin.
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Döhrn, R. (2014). Prognosen – einige grundsätzliche Überlegungen. In: Konjunkturdiagnose und -prognose. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-36497-6_2
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