Zusammenfassung
Zur Lösung kurzfristig wirksamer Programmentscheidungen auf der Basis von Kosten und Leistungen ist die Verwendung ausschließlich variabler Erfolgsgrößen hinreichend, aber nicht notwendig. Das Optimum kann auch mit einer als Periodenrechnung ausgestalteten Vollkostenrechnung gefunden werden. Sofern allerdings Stückrechnungen verwendet werden, führt die Orientierung an Stück-Vollkosten – unter den hier gesetzten Prämissen für kurzfristig wirksame Entscheidungsprobleme – regelmäßig zu falschen Entscheidungen.
Bei der „reinen“ Programmplanung wird von a priori festgelegten Fertigungsverfahren für die Endprodukte ausgegangen. Dann ist nur noch über die optimalen Produktions- und Absatzmengen der Endprodukte zu entscheiden. Hier spielen bei linearen Abhängigkeiten Deckungsbeiträge eine zentrale Rolle für die Entscheidungsfindung. Bei freien Kapazitäten sind alle Produkte mit positivem Deckungsbeitrag im Umfang ihrer jeweiligen Absatzhöchstgrenzen zu fertigen. Bei einer wirksamen Mehrproduktrestriktion sind dagegen spezifische Deckungsbeiträge (Deckungsbeiträge je Engpasseinheit) heranzuziehen. Die Produkte werden nach der Höhe ihrer spezifischen Deckungsbeiträge und unter Berücksichtigung ihrer individuellen Absatzbeschränkungen dem Engpass solange zugeteilt, bis er erschöpft ist. Liegen mehrere wirksame Mehrproduktrestriktionen vor, ist dagegen ein Simultanansatz unter Verwendung der Methoden der Linearen Programmierung zu lösen. Bei linearen Abhängigkeiten befindet sich das Optimum stets auf dem Rand des zulässigen Bereichs und ist darüber hinaus ein Eckpunkt. Diese Verhältnisse lassen sich nicht auf den Fall nichtlinearer Gewinnfunktionen übertragen; dort kann das Optimum zB auch im Inneren des zulässigen Bereichs liegen. Die zusätzliche Einbeziehung der Verfahrenswahl lässt sich durch analoge Anwendung der bei der „reinen“ Programmplanung gefundenen Grundsätze behandeln, was insbesondere bei der Vorgehensweise der Alternativkalkulation deutlich wird.
Opportunitätskosten treten in Form input- und outputbezogener Typen auf; alle Typen setzen letztlich die Kenntnis der optimalen Lösung des Programmplanungsproblems voraus. Sie können daher zur Berechnung des Optimums keinen wirklichen Beitrag leisten; ihre Bedeutung ergibt sich allenfalls bei postoptimalen Analysen.
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Ewert, R., Wagenhofer, A. (2014). Produktionsprogrammentscheidungen. In: Interne Unternehmensrechnung. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-35961-3_3
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