Zusammenfassung
Der Begriff „geistiges Eigentum“ (engl. „Intellectual Property“ oder „IP“) ist ein Sammelbegriff, der den Schutz der Schöpfungen des menschlichen Geistes in sich trägt. Von der Antike bis zur Renaissance wurde der Urheber schöpferischer Werke zwar anerkannt, es war jedoch nicht verboten, diese Werke zu kopieren oder zu verändern. Erst im 18. Jahrhundert ist der Begriff des geistigen Eigentums dahingehend geprägt, dass er mit einem Recht verbunden ist. 1883 wurde die Pariser Konvention verabschiedet worden, ein völkerrechtlicher Vertrag, der statuiert, dass jene Länder, die die Konvention anerkennen, gewerbliches Eigentum für schützenswert erachten. 1886 folgte die Berner Konvention, die das Äquivalent der Pariser Konvention für urheberrechtlich geschützte Werke darstellt. Erst mit der Zuordnung dieser Schöpfungen zu einem „Eigentums“-Konstrukt, dem der Immaterialgüterrechte, wird für die Inhaber dieser Rechte der Schutz ihrer Schöpfungen gegenüber Dritten normiert. In großangelegten biomedizinischen Forschungsprojekten werden in der Regel drei Klassifikationen von möglichem geistigen Eigentum unterschieden: „Foreground“ (geistiges Eigentum, das im Laufe von und im Zusammenhang mit dem entsprechenden Projekt entsteht), „Sideground“ (geistiges Eigentum, das während der Laufzeit eines entsprechenden Projektes, aber nicht im Zusammenhang mit dem Projekt entsteht) und „Background“ (geistiges Eigentum, das zu Projektbeginn bereits existiert und zu einem bestimmten Grad in das Projekt eingebracht werden soll). Die vertragliche Regelung der Zugangsrechte (Lizenzen) zu diesen unterschiedlichen Klassifikationen geistigen Eigentums stellt einen immer wichtiger werdenden Teil der „Research Governance“ in der biomedizinischen Forschung dar.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsSchrifttum
Harmon SHE, Laurie G, Courtney A (2013) Dignity, plurality and patentability: the unfinished story of Brüstle v Greenpeace. Eur Law Rev 1:92–106
Hüttermann A (2013) The limits of patentability: genes and nucleic acids. SpringerBriefs in biotech patents. Springer, Heidelberg, S 33–44
Lenk C, Hoppe N, Andorno R (Hrsg) (2007) Ethics and law of intellectual property – current problems in politics, science and technology. Ashgate, Aldershot
Moufang R (2008) Ethische Voraussetzungen und Grenzen des patentrechtlichen Schutzes biotechnologischer Erfindungen. In: Depenheuer O, Peifer KN (Hrsg) Geistiges Eigentum. Schutzrecht oder Ausbeutungstitel? Springer, Heidelberg, S 89–109
Plomer A, Torremans P (Hrsg) (2009) Embryonic stem cell patents – european patent law and ethics. Oxford University Press, Oxford
WTO (1994) Marrakesh Declaraton, Annex 1C: „Agreement on Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights“. PART II – Standards concerning the availability, scope and use of Intellectual Property Rights. http://www.wto.org/english/tratop_e/trips_e/t_agm3_e.htm. Zugegriffen: 28. Feb 2013
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2014 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Hoppe, N., Kwisda, K. (2014). Geistiges Eigentum. In: Lenk, C., Duttge, G., Fangerau, H. (eds) Handbuch Ethik und Recht der Forschung am Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-35099-3_26
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-35099-3_26
Published:
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-35098-6
Online ISBN: 978-3-642-35099-3
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)