Zusammenfassung
Unter den vielen Bereichen der Chemie sind die Polymerwissenschaften eine noch vergleichsweise junge Disziplin. Zwar ist der empirische Umgang mit polymeren, aus Naturstoffen hergestellten Materialien seit Jahrhunderten dokumentiert; jedoch lieferten erst die bahnbrechenden Arbeiten des späteren Nobelpreisträgers Hermann Staudinger in den 1920er-Jahren die Basis für ein systematisches Verständnis dieser Materialklasse (Staudinger, Ber Dtsch Chem Ges 59:3019–3043, 1926). Innerhalb weniger Jahrzehnte hat sich die Polymerwissenschaft zu einem akademisch außerordentlich lebendigen wie technisch-industriell hochgradig relevanten Arbeitsgebiet entwickelt, das nicht zuletzt von seinem sehr stark interdisziplinären Ansatz geprägt wird. Hierbei weist sie wie nur wenige Bereiche der Chemie Kontaktpunkte zu nahezu allen anderen naturwissenschaftlichen Disziplinen auf:
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Notes
- 1.
Ursprünglich wurde zwischen makromolekularen Stoffen und Polymeren unterschieden. Diese Differenzierung hat sich jedoch mit der Zeit verloren. Im Rahmen dieses Buches werden diese Begriffe daher deckungsgleich verwendet.
- 2.
Auch aus nichtpolymeren Stoffen lassen sich Materialien mit niedriger Dichte wie z. B. Metallschäume oder keramische Aerosile herstellen; diese haben sich jedoch nicht auf derselben Breite in Anwendungen des täglichen Lebens durchgesetzt wie die Polymere.
- 3.
In untergeordnetem Maße kann es zur Bildung von makrozyklischen Ringen kommen, wenn sich eine säure- und eine alkoholterminierte Endgruppe desselben Moleküls treffen.
- 4.
In der englischsprachigen Literatur findet sich für statistische Copolymere auch oft der (meist nicht korrekt verwendete) Ausdruck random copolymers. Der Terminus statistical copolymers sollte jedoch bevorzugt werden.
Literatur
Buhleier E, Wehner W, Vögtle F (1978) „Cascade“- and „nonskid-chain-like“ syntheses of molecular cavity topologies. Synthesis 2:155–158
Naarmann H, Theophilou N (1987) New process for the production of metal-like, stable polyacetylene. Synth Met 22:1–8
Staudinger H (1926) Die Chemie der hochmolekularen organischen Stoffe im Sinne der Kekuléschen Strukturlehre. Ber Dtsch Chem Ges 59:3019–3043
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Koltzenburg, S., Maskos, M., Nuyken, O. (2014). Einführung und grundlegende Begriffe. In: Polymere: Synthese, Eigenschaften und Anwendungen. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-34773-3_1
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