Zusammenfassung
Der spektakulärste Teil der Synthetischen Biologie ist natürlich die Aussicht auf die Herstellung vollständig neuen Lebens, aber die ersten Anwendungen werden wohl viel einfacher sein. Oft wird es um Teilsysteme gehen, allein oder in Kombination mit anderen Technologien. Man könnte zum Beispiel an eine Kombination aus Nervenzellen und Elektronik denken, die Ausfälle von Hirnfunktionen kompensieren soll. Die Produktion aller möglicher Chemikalien und Treibstoffe auf biologischem Weg ist ein wichtiges Thema in der Synthetischen Biologie, und auf diese Weise werden immer kompliziertere chemische Verbindungen hergestellt werden. Das gilt auch für ein weiteres wichtiges Gebiet innerhalb der Synthetischen Biologie, die dosierte und zielgenaue Abgabe von Wirkstoffen im menschlichen oder tierischen Körper. Eine dosierte Abgabe lässt sich auf verschiedene Weisen erreichen, auch ohne Synthetische Biologie, aber innerhalb dieses Fachs könnte man an die bereits erwähnten Fettkügelchen denken, die mit einem bestimmten Arzneimittel befüllt sind und an ihrer Oberfläche Rezeptormoleküle ausweisen. Diese reagieren auf bestimmte Bedingungen, zum Beispiel den pH-Wert oder die Konzentration oder die Anwesenheit spezifischer Substanzen. Wenn die Kügelchen in eine Umgebung gelangen, in der der richtige pH-Wert herrscht oder die richtigen Stoffe in ausreichender Menge vorkommen, dann öffnen sie sich und setzen ihre medizinische Fracht frei. Das ist ein viel effizienterer Weg, einen Wirkstoff an den richtigen Ort zu bringen, als die heute übliche „Überflutungsmethode“.
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Schrauwers, A., Poolman, B. (2013). Was können wir erwarten?. In: Synthetische Biologie. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-34593-7_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-34593-7_8
Publisher Name: Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg
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