Zusammenfassung
Facility Management (FM) ist ein Supportprozess, der die Bereitstellung von Flächen und Räumen umfasst. Dieser Prozess wird stark geprägt von den Geschäftsprozessen einer Unternehmung und interagiert eng mit den anderen Support- und Führungsprozessen des St. Galler Managementmodells (Rüegg-Stürm, Der HSG-Ansatz, St. Gallen, 2003). Im vorliegenden Artikel wird die Bedeutung von FM primär aus Sicht einer Unternehmung als Benutzer einer Immobilie beschrieben. Es wird aber auch aufgezeigt, welche Aufgaben Unternehmungen als Eigentümer oder als Dienstleister von gebäude- und nutzerbezogenen Aufgaben wahrzunehmen haben. Zudem wird erläutert, welche Herausforderungen sich diesbezüglich für eine Unternehmung auf den Ebenen Strategie, Prozess und Informatik ergeben. Bis auf den Spezialfall der virtuellen Unternehmungen benötigen alle Firmen Flächen und Räume, um ihre Dienstleistungen zu erbringen und Produkte zu erzeugen. In einem ersten Teil wird daher die Bedeutung von Immobilien als Unternehmensressource dargestellt und in einem zweiten Teil beschrieben, was FM umfasst.
Der professionelle Umgang mit immobilienbezogenen Sachanlagen oder Mietobjekten und den damit verbundenen Leistungen hat unter dem Begriff Facility Management erst in den 90er-Jahren angemessene Beachtung erlangt. Die Kunden von Facility Management sind einerseits die Beteiligten an den Geschäftsprozessen einer Unternehmung (Benutzer) und anderseits die Eigentümer der Immobilie. Während die Benutzer optimale Voraussetzungen für ihre Leistungserstellung erwarten, stehen für die Eigentümer die Performance, resp. die laufende Rendite und die Wertsteigerung ihrer Immobilien im Zentrum. Diese beiden Zielsetzungen können zu einem Zielkonflikt führen und müssen optimal aufeinander abgestimmt werden. Im dritten Teil werden deshalb die verschiedenen Sichtweisen dargestellt und Mechanismen aufgezeigt, wie FM-Prozesse in einem Unternehmen erfolgreich umgesetzt werden können. Wie bei allen Supportprozessen stellt sich auch beim FM die Frage, ob die Leistungen selber oder von externen Spezialisten erbracht werden sollen. Die Frage des Outsourcings kann nicht pauschal beantwortet werden. Im heutigen Markt gibt es eine Vielzahl von Mischformen, auf die im vierten Teil eingegangen wird. Im letzten Abschnitt werden die spezifischen Anforderungen von Facility Management an die Informatik erläutert. Prozessunterstützende Applikationen haben mittlerweile gegenüber den früher dominierenden Informationssystemen, die vor allem grafische Daten mit alphanumerischen Daten verknüpft haben, eine größere Wichtigkeit erlangt. Der sparsame Umgang mit Ressourcen hat für jede Unternehmung eine hohe Bedeutung. Vor diesem Hintergrund muss auch jede Unternehmung im Facility Management ihre Verantwortung im Umgang mit ihrer Infrastruktur wahrnehmen.
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Staub, P. (2013). Facility Management als integrierter Bestandteil der Prozesslandkarte eines Unternehmens. In: Zeitner, R., Peyinghaus, M. (eds) Prozessmanagement Real Estate. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-34508-1_17
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