Zusammenfassung
Von der Gründung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz vor 150 Jahren bis heute haben sich die globalen Machtverhältnisse und damit die Rahmenbedingungen und Herausforderungen für die humanitäre Hilfe verändert. Neben den Erfolgen bei der Bewältigung humanitärer Notlagen hat die humanitäre Hilfe auch Misserfolge und Dilemmata erfahren, aus denen Lehren gezogen werden mussten. Dazu gehört die Erkenntnis, dass die Hilfe von politischer Einflussnahme nicht frei ist und selbst politische Entwicklungen beeinflusst. Mit der rasanten Zunahme der Akteure und dem steigenden Bedarf für humanitäre Hilfe sind auch die Anforderungen an die Professionalität der Organisationen und ihrer Mitarbeiter gewachsen. Das Kapitel bilanziert die bisherigen Entwicklungen und globalen Trends, skizziert zukünftige Entwicklungen und die kommenden Herausforderungen für die humanitäre Hilfe.
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Notes
- 1.
Zur Problematik des Begriffs „Naturkatastrophen“ vgl. Kap. 11.
- 2.
- 3.
Die übrigen Preisträger waren: das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) (1917, 1944 und 1963), Fridtjof Nansen (1922), der VN-Flüchtlingskommissar (UN High Commissioner for Refugees, UNHCR) (1954 und 1981), George Pire (1958) und das VN-Kinderhilfswerk (UN Children’s Fund, UNICEF) (1965).
- 4.
In Anspielung bzw. unter Verwendung von Buchtiteln wie „Deliver us from Evil“, „The Dark Sides of Virtue“, „Condemned to Repeat“, „A Bed for the Night“ etc. (siehe Walker und Maxwell, Vorwort, Fußnote 6).
- 5.
Seit Jahren rangiert Somalia auf dem „Failed State Index“ des Fund for Peace auf Platz 1. Haiti belegt derzeit (2012) den 7. Platz; vgl. http://www.fundforpeace.org/global/?q=fsi. Zugegriffen: 20. Jan. 2013.
- 6.
Zu diesem und anderen Dilemmata der humanitären Hilfe vgl. Kap. 19.
- 7.
NGO = non-governmental organization (Nichtregierungsorganisation, NRO).
- 8.
Der ehemalige US-Außenminister Colin L. Powell am 26. Oktober 2001 in einer Rede auf der „National Foreign Policy Conference for Leaders of Nongovernmental Organizations“ in Washington, DC.
- 9.
Vgl. hierzu: VENRO, Stellungnahme zur Ausschreibung des BMZ zur NRO-Fazilität Afghanistan im Rahmen des Titels „Förderung privater deutscher Träger“, http://www.venro.org/fileadmin/redaktion/dokumente/Dokumente_2010/Home/Juli_2010/VENRO-Stellungnahmr_AFG-Fazilitaet_final.pdf. Zugegriffen: 28. Jan. 2013.
- 10.
Die USA vermuteten, dass Osama bin Laden in einem Haus in Abbottabad/Pakistan lebte. Der Arzt Afridi versuchte, dort wohnende Kinder zu impfen und auf diesem Wege an genetisches Material zu kommen, um eine Verwandtschaft mit bin Laden festzustellen und damit die Vermutung zu erhärten, dass bin Laden dort lebt (Ladurner 2012).
- 11.
http://www.interaction.org/document/interaction-letter-cia. Zugegriffen: 25. Jan. 2013.
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Lieser, J., Dijkzeul, D. (2013). Bilanz, Perspektiven, Herausforderungen. In: Lieser, J., Dijkzeul, D. (eds) Handbuch Humanitäre Hilfe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-32290-7_23
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