Zusammenfassung
Basis dieses ersten Moduls ist die Systemtheorie, welche mit dem St. Galler Management-Modell – als einer erprobten Konkretisierung der Systemtheorie – veranschaulicht werden kann. Es geht um die Frage, wie eine Unternehmung ihren Kontext bzw. ihr System managen kann. Systemmanagement beschäftigt sich mit dem ganzheitlichen Verständnis des Unternehmens, seiner Umwelt, mit den Anspruchsgruppen, Interessen und Ressourcen des Umfelds; es fördert ein systemisches Verständnis des Niederlassungskontextes. Damit werden Gegebenheiten („Realitäten“), Rollen, Interessen und Abhängigkeiten der unterschiedlichen Akteure im System klarer und fassbarer. Eine Niederlassung wird verstanden als Teil eines lokalen Systems: das Land, in dem sich die Niederlassung befindet, die vorherrschende Religion und kulturelle Einflüsse, das Marktsystem, die Konkurrenz etc. Eine Niederlassung ist aber auch Teil einer Gesamtunternehmensstruktur – eines Unternehmenssystems mit seinen Realitäten und Spielregeln. Systeme bestehen also aus Teilsystemen oder Subsystemen.
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Notes
- 1.
Zur vertieften Definition und Klärung von Werten und Leitideen kann ein Blick auf insbesondere zwei relevante Philosophieansätze helfen, nämlich die Anerkennungsethik und die Diskursethik. Die Anerkennungsethik kann als Wertebasis für Zusammenarbeit dienen. Sie setzt sich mit verschiedenen Facetten von Anerkennung auseinander: Anerkennung kann z. B. eine individuelle Dimension haben, wenn man eine Mitarbeiterin für die ihr typische Zuverlässigkeit schätzt und lobt. Anerkennung hat aber auch eine sogenannt rechtlich-politische Dimension, wenn man Mitarbeitende gleich behandelt (bspw. Lohngerechtigkeit). Schlussendlich hat Anerkennung auch eine soziale Dimension, bei der es darum geht, Andersartigkeit des Gegenübers mit Respekt zu behandeln (negativ: „der Ausländer kann sich ja eh nicht wehren“, oder positiv Beispiel „den Kunden gut behandeln, auch wenn er es eh nicht merken würde“). Die Diskursethik kann quasi als prozedurale Ethik helfen, Konfliktsituation aufzulösen. Gemäß der Diskursethik heißt ethisches Handeln, dass Probleme angesprochen werden, nicht nur weil man diese ansprechen muss, sondern auch aus einem genuinen Interesse, (ethisch) korrekt zu handeln. Sie fordert auch, dass Gefäße zur machtfreien Thematisierung ethischer Dilemmas existieren müssen. Letztlich kann sie den Einzelnen unterstützen, korrekt zu handeln, wenn er oder sie sich nicht absprechen kann und ein ethisches Dilemma quasi im Alleingang lösen muss (Ulrich 2008; Renz 2007; Pless und Maak 2004).
- 2.
Englischer Ausdruck, auf Deutsch etwa die Vorbildfunktion der obersten Führung.
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Renz, P., Böhrer, N. (2012). Die sechs Subsidiary Governance Module. In: Niederlassungen führen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-31387-5_4
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