Zusammenfassung
Weichen sind ein kennzeichnendes Merkmal spurgeführter Verkehrssysteme wie der Eisenbahn, weil ohne Weichen nicht die Spur gewechselt werden kann. Dabei treten, abhängig von der Geschwindigkeit und der Masse der Fahrzeuge, hohe vertikale und horizontale Belastungen auf, die durch entsprechend ausgefeilte und bewährte Konstruktionen aufgenommen und abgeleitet werden. Gleichwohl sind Weichen die am höchsten belasteten Elemente der Fahrbahn, die entsprechend hohe Instandhaltungsaufwendungen verursachen. Da Weichen gestellt und gesichert werden müssen, sind sie auβerdem ein wesentliches Element der Sicherungstechnik. Für den Einbau und die Instandhaltung der Weichen gibt es - je nach Bedeutung der betroffenen Gleise - unterschiedlich aufwendige und leistungsfähige Verfahren und Prozesse.
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- 1.
herkömmliche Bezeichnung; neue Bezeichnungsweise nach EN 13674: 60 E1 oder 60 E2, abhängig von Schienenkopfkontur.
- 2.
Zweiggleisradius r0 muss größer sein als der Radius des Stammgleises (nach außen abzweigende Innenbogenweiche).
- 3.
allerdings ggf. zu Lasten einer Geschwindigkeitsbeschränkung im anderen Weichenstrang, weil ja die Geschwindigkeit im Stammgleis einer Einfachen Weiche (theoretisch) unbegrenzt ist.
- 4.
Da diese Weiche nicht durch Biegen einer einfachen Weiche entsteht und der Radius r = 215 m dem tatsächlichen Radius entspricht (nicht dem der Weichengrundform), wird diese Weiche auch als „Zweibogenweiche“ bezeichnet.
- 5.
Zwei gekürzte Regelschwellen je 2,20 m und 10 cm Schotter ergeben einen Gleisabstand von 2,30 m.
- 6.
Bei einer indirekten Schienenbefestigung werden die Schienen auf einer Zwischenplatte (z. B. mittels Hakenschrauben auf einer Rippenplatte) und die Zwischenplatte mittels Schwellenschrauben auf der Schwelle befestigt. Bei einer direkten Befestigung werden die Schienen von den Schwellenschrauben gehalten.
- 7.
Die elastische Lagerung dient der Reduktion der Vertikalkräfte bei höheren Geschwindigkeiten.
Literatur
DB Netz AG: Richtlinie 800.0120 „Auswahl der Weichen, Kreuzungen und Hemmschuhauswurfvorrichtungen“
Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung vom 8. Mai 1967 (BGBl. 1967 II S1563), die zuletzt durch Artikel 1 der Verordnung vom 25. Juli 2012 (BGBl. I S1703) geändert worden ist
http://www.voestalpine.com/bwg/de/produkte/hytronics/antriebe/hydrostar (Zugriff am 18.10.2013)
DB Netz AG: Richtlinie 800.0110 „Linienführung“
DB Netz AG: Richtlinie 820.2010 „Ausrüstungsstandard Schotteroberbau für Gleise und Weichen“
DB Netz AG: Richtlinie 819 „LST-Anlagen planen“
Lücking, Siefer (2006) Systemanalyse von Weichenumbaumaschinen. Eisenbahningenieur (57)6:36–43
Koch, Marx (2009) Infrastrukturdatenmanagement für Verkehrsunternehmen, Forschungsvorhaben Stufe 3: Innovatives Instandhaltungsmanagement mit IDMVU, Teil 2 v. 31.08.2009, S 38 ff
DB Netz AG (2002) Technische Mitteilung zum oberbautechnischen Regelwerk, lfd.Nr. RO-03/2002: Anforderungskatalog zum Bau der Festen Fahrbahn, 4 Aufl. Stand 01. August 2002
Allgemeines Eisenbahngesetz vom 27. Dezember 1993 (BGBl. I S 2378, 2396; 1994 I S 2439), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 12. September 2012 (BGBl. I S. 1884) geändert worden ist
Oberbau – Richtlinien für nichtbundeseigene Eisenbahnen (Obr-NE), Ausgabe 1984, herausgegeben vom Bundesverband Deutscher Eisenbahnen (BDE), Köln
Eisenbahnbetriebsleiterverordnung (EBV) vom Juli 2000, zuletzt geändert am 05.07.2007
Hempe (2011) Schieneninstandhaltung bei der DB Netz AG, Vortrag Branchendialog Gleisbau. Darmstadt 07.06.2011
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Lay, E., Rensing, R. (2013). Weichen. In: Fendrich, L., Fengler, W. (eds) Handbuch Eisenbahninfrastruktur. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-30021-9_5
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