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Von der erweiterten Zustimmungs- zur Widerspruchslösung in der postmortalen Gewebespende – Thesen zur Diskussion

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Part of the book series: MedR Schriftenreihe Medizinrecht ((MEDR))

Zusammenfassung

Überlegungen zum regulatorischen Umgang mit Gewebespenden bewegen sich in einem weit abgesteckten Rahmen theoretischer Modellpluralität: Von einer doppelten Zustimmungslösung, die die explizite Zustimmung des Spenders selbst sowie zusätzlich von (rechtlicher näher bestimmten) Angehörigen verlangt, bis hin zu erweiterten Widerspruchslösungen und sog. Notstandslösungen (s. für eine Übersicht den Anhang sub IV.). Die geltende Rechtslage zur Spende von Organen und Gewebe in Deutschland erweist sich insgesamt als kompromisshaft und inkonsistent (im Folgenden 1.). Sie begegnet darüber hinaus zum Teil erheblichen verfassungsrechtlichen Bedenken (im Folgenden sub 2.).

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Notes

  1. 1.

    Der Begriff des Gewebes hier im umfassenden, d. h. auch Organe einschließenden Sinne; zur komplizierten Terminologie siehe § 1 und 1a TPG.

  2. 2.

    Dazu noch im folgenden 2.

  3. 3.

    Zur Diskussion der damaligen Zeit siehe Wolfram Höfling/Stephan Rixen, Verfassungsfragen der Transplantationsmedizin, 1996; eingehend Stephan Rixen, Lebensschutz am Lebensende, 1999.

  4. 4.

    Siehe hierzu nur die Kritik von Thomas Gutmann, Für ein neues Transplantationsgesetz, 2006, S. 3 ff.

  5. 5.

    Dazu die Ausführungen von Parzeller in diesem Band.

  6. 6.

    Zur Kritik siehe bereits Wolfram Höfling, Um Leben und Tod, JZ 1995, 26 ff.; unter Einbeziehung der jüngsten Diskussionen siehe dens., Der Tod als Grenze des Schutzguts „Leben“ in Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG, in: Festschrift für Klaus Stern, 2012, S. 1403 ff.

  7. 7.

    Dazu allgemein Josef Isensee, Das Grundrecht als Abwehrrecht und Schutzpflicht, in: Isensee/Kirchhof (Hrsg.), Handbuch des Staatsrechts, Bd. IX, 3. Aufl. 2011, § 191 Rn. 217 ff.; für den konkreten Kontext näher Winfried Kluth/Birgit Sander, Verfassungsrechtliche Aspekte einer Organspendepflicht, DVBl. 1996, 1285 (1289 f.).

  8. 8.

    BVerfGE 125, 175 (223) unter Bezugnahme auf BVerfGE 120, 125 (155 f.).

  9. 9.

    Siehe auch Kluth/Sander, DVBl. 1996, 1285 (1290).

  10. 10.

    Vgl. auch Brigitte Tag, Gedanken zur Zulässigkeit von Sektionen, in: FS Laufs, 2006, S. 1079 ff.

  11. 11.

    Siehe dazu auch BVerfGe 89, 120 (130): „Freiheitsrecht“; näher hierzu auch Wolfram Höfling, Salus aut/et voluntas aegroti suprema lex – Verfassungsrechtliche Grenzen des Selbstbestimmungsrechts, in: Wienke/Eberbach/Kramer/Janke (Hrsg.), Die Verbesserung des Menschen, 2009, S. 119 (120 f.).

  12. 12.

    Dazu, daß meine Position eine andere ist, siehe bereits vorstehend.

  13. 13.

    Anders bei der sog. Widerspruchslösung, die dem Lebenden schon eine Erklärungslast auferlegt; siehe dazu etwa Henning Rosenau, Die Widerspruchslösung in der Transplantationsmedizin als rechtliche Möglichkeit, in: Lilie/Rosenau/Hakeri (Hrsg.), Die Organtransplantation – Rechtsfragen bei knappen medizinischen Ressourcen, 2011, S. 61 (67 ff.).

  14. 14.

    Siehe BVerfGE 30, 173 (194); BVerfG (K), 2001, 594 und 2957 (2958 f.).

  15. 15.

    Siehe z. B. Udo Di Fabio, in: Maunz/Dürig, Art. 2 Abs. 2 Rn. 22; zum Problem Wolfram Höfling, in: Sachs (Hrsg.), GG-Komm., 6. Aufl. 2011, Art. 1 Rn. 61.

  16. 16.

    Siehe auch Giovanni Maio, Mittelpunkt Mensch: Ethik in der Medizin, 2012, S. 283: „der Körper als Austragungsort der menschlichen Identität“.

  17. 17.

    Vgl. auch schon Kluth/Sander, DVBl. 1996, 1285 (1291 f.).

  18. 18.

    Zu den unterschiedlichen Modellen siehe noch nachfolgend die Übersicht unter sub IV.

  19. 19.

    Dazu oben bei Fn.

  20. 20.

    Siehe dazu Rosenau (Fn. 13), S. 73 ff.

  21. 21.

    Instruktiv hierzu Weyma Lübbe, Stellungnahme zur Öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Gesundheit „Ethische und rechtliche Aspekte von Organspenden“ am 29. Juni 2011, in: Deutscher Bundestag, Ausschuß für Gesundheit, Ausschuß-Drs. 17 (14) 0148 (6).

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Höfling, W. (2012). Von der erweiterten Zustimmungs- zur Widerspruchslösung in der postmortalen Gewebespende – Thesen zur Diskussion. In: Wienke, A., Rothschild, M., Janke, K. (eds) Rechtsfragen der Obduktion und postmortalen Gewebespende. MedR Schriftenreihe Medizinrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-29473-0_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-29473-0_8

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-29472-3

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