„Terrible triad“ – Ellbogenluxation mit Radiusköpfchenfraktur, Processus-coronoideus-Fraktur und Seitenbandläsion

Zusammenfassung

Ein 23-jähriger Mann stürzt am 09.01.2011 beim Snowboardfahren und zieht sich dabei eine Ellbogenluxationsfraktur links zu (Abb. 4.1). Die Erstversorgung mit Reposition in Kurznarkose erfolgt im nahegelegenen Krankenhaus. Nach Reposition wird eine CT-Untersuchung mit 3D-Rekonstruktion veranlasst. Diese zeigt eine multifragmentäre Radiusköpfchenfraktur, die sich bis in den Radiushals erstreckt. Zusätzlich findet sich eine Processus-coronoideus- Abscherfraktur Typ Morrey I sowie eine ossäre Knochenlamelle am Epicondylus humeri radialis, einem ossären Bandausriss des radialen Seitenbands entsprechend (Abb. 4.2). Der Patient wird zur chirurgischen Versorgung an uns überwiesen.

Die klinische Untersuchung zeigt einen noch deutlich geschwollenen Ellbogen links mit Hämatomverfärbung und diffuser Druckdolenz mit Punctum maximum über dem Radiusköpfchen. Die Bewegungsamplitude und Stabilität sind schmerzbedingt nicht prüfbar. Vaskulär und neurologisch finden sich keine Besonderheiten. In Anbetracht der klinischen Befunde sowie der Bildgebung ist ein chirurgisches Vorgehen unumgänglich. Wir empfehlen insbesondere wegen des jugendlichen Alters nach Möglichkeit die Rekonstruktion des Radiuskopfes mit der Möglichkeit, bei Bedarf die Implantation einer Radiuskopfprothese vorzunehmen. Im Weiteren wird sich das intraoperative Prozedere nach der gefundenen Instabilität richten.