GSB-Ellbogenarthroplastik mit Ermüdungsfraktur der Humeruskomponente 12 Jahre nach Implantation

Zusammenfassung

Seit 14 Jahren ist bei einer 40-jährigen Patientin eine seropositive chronische Polyarthritis bekannt. Bei zunehmend schmerzhafter Bewegungseinschränkung des rechten Ellbogengelenks und radiologisch massiver Destruktion des Gelenks (Abb. 29.1) wird am 25.03.1999 eine GSB-III-Ellbogenprothese mit strecksehnenerhaltendem Zugang implantiert (Abb. 29.2). Die postoperativen Kontrollen zeigen einen idealen klinischen und radiologischen Verlauf. 5 Jahre nach dem Eingriff ist die Patientin schmerzfrei bei einer Bewegungsamplitude des rechten Ellbogens in Flexion/Extension von 150/5/0° und freier Pro-/Supination. Radiologisch besteht ein fester, korrekter Sitz der Prothesenkomponenten ohne periartikuläre Ossifikationen (Abb. 29.3). Die Patientin arbeitet in ihrem Beruf als medizinische Masseurin voll. 10 Jahre nach der Operation ist die Patientin nach wie vor schmerzfrei bei voll funktionstüchtigem rechten Ellbogen. Die Bewegungsamplitude beträgt in Flexion/Extension 150/10/0° bei einer Pro-/Supination von 80/0/80°. Radiologisch zeigt sich ein fester Sitz der Prothese ohne Lockerungszeichen (Abb. 29.4). Am 21.02.2011, d. h. 12 Jahre nach Prothesenimplantation, verspürt die Patientin beim Massieren eines Patienten plötzlich einschießende Schmerzen im rechten Ellbogen mit Krepitationen. Sie meldet sich notfallmäßig an unserer Klinik. Der rechte Arm wird in flektierter Schonhaltung in einer Armschlinge getragen. Die Ellbogenbeweglichkeit rechts ist schmerzhaft massiv eingeschränkt. Die Röntgenkontrolle zeigt einen Ermüdungsbruch der humeralen Prothesenkomponente an ungewöhnlicher Stelle am radialen Kondyl inklusive Luxation des Bewegungsauslegers. Die Ulnakomponente ist fest, ohne Lockerungszeichen, ebenso die Humeruskomponente (Abb. 29.5). Die Indikation zur Revision ist gegeben.