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Abgrenzung der Leistungen der Logistik

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Logistikkostenrechnung
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Zusammenfassung

Eine Kostenrechnung verfolgt die Aufgabe, die durch den Verbrauch bzw. Verzehr von Produktionsfaktoren und Fremdleistungen anfallenden Kosten aufzuzeichnen und zweckgerichtet aufzubereiten. Dennoch kann sie nicht ausschließlich auf die Abspiegelung der Inputsphäre beschränkt sein. Eine Reihe von Rechnungszwecken macht es vielmehr erforderlich, auch die Leistungen als Output betrieblicher Faktorkombinationsprozesse zu erfassen. Ohne eine solche Erfassung ließen sich weder aussagefähige Wirtschaftlichkeitskontrollen in Kostenstellen durchführen noch vielfältige Kalkulationsaufgaben lösen (z. B. zur Fundierung von Make-or-buy-Entscheidungen oder zur Verrechnung von zwischen Kostenstellen erbrachten Leistungen). Jede Kostenrechnung muss deshalb entweder auf einer Leistungsrechnung aufsetzen oder – ist eine solche im Unternehmen nicht vorhanden – diese umschließen. Dies gilt auch für eine Logistikkostenrechnung.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. schon Schmalenbach (1963, S. 435 f.).

  2. 2.

    Dies gilt analog auch für die Erlösrechnung, die wir im Kap. 3. dieses Teils des Buches noch näher betrachten wollen. So besitzt der bereits 1983 erschienene Beitrag von Männel (Grundkonzeption einer entscheidungsorientierten Erlösrechnung) bis heute nur wenig Nachahmer, und auch in der Praxis ist die Kenntnis von Kosten, Kostenabhängigkeiten und Kostenverbunden zumeist deutlich größer als die von Erlösen, Erlösabhängigkeiten und Erlösverbunden.

  3. 3.

    Diederich (1977, S. 30). Diederich hat die Verkehrsbetriebslehre in Deutschland wesentlich mitgeprägt.

  4. 4.

    Damit wird die Verwendbarkeit der Leistungsinformationen als Grundlage für Kostenanalyse n und Kostenkontrolle n stark reduziert. Selbst der komplexe Diederich´sche Leistungsbegriff weist hier Grenzen auf. So ist es z. B. für den Wirtschaftlichkeitsvergleich zwischen Luft- und Seefracht von hoher Bedeutung, nicht nur auf die zu überwindende Raumdistanz und die zu transportierenden Güter abzustellen, sondern zusätzlich auch den Zeitbedarf zur Durchführung der Raumüberbrückung mit einzubeziehen.

  5. 5.

    Freidank (2008, S. 18).

  6. 6.

    Vgl. z. B. Diederich (1977, S. 31).

  7. 7.

    Vgl. stellvertretend für die umfangreiche einschlägige Literatur Bruhn und Meffert (2001) und Corsten und Gössinger (2007).

  8. 8.

    Vgl. Donabedian (1980) und Homburg und Krohmer (2009, S. 932–936).

  9. 9.

    Die anfangs getroffene Aussage grundsätzlicher Gestaltungsprobleme einer führungsbezogenen Leistungsrechnung bleibt davon unberührt.

  10. 10.

    Vgl. zu solchen Auflistungen z. B. Weber und Wallenburg (2010, S. 138–162). Zudem finden sich Beispiele auch in diesem Buch, und zwar im vierten Teil im Abschn. 10.4.

  11. 11.

    Vgl. bereits z. B. Juran (1990), und für Dienstleistungen Stauss und Hentschel (1991). Diese Einschätzung gilt auch aktuell in unveränderter Weise.

  12. 12.

    Dieser Bezugspunkt der Leistungsdefinition impliziert zwei Konsequenzen. Zum einen führt eine mangelhafte Erfüllung bestimmter vorgegebener bzw. verlangter Anforderungen als Merkmale des Bedarfs zum Misslingen der Leistung. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn für die Aufnahme von Zwischenprodukten einer Fertigungskostenstelle zu kleine oder zu wenig robuste Behälter zur Verfügung gestellt werden. Zum anderen hat umgekehrt eine Überschreitung der Mindestanforderungen keine Erhöhung des Leistungsvolumens zur Folge. Benötigt etwa eine Verwaltungskostenstelle vom Personenwagen-Fuhrpark für Reisetätigkeiten eines Mitarbeiters einen Mittelklasse-PKW, so wird ihr durch die Bereitstellung eines Oberklasse-Fahrzeugs kein zusätzlicher (ökonomischer) Nutzen gestiftet.

  13. 13.

    Das Schema wurde auf einer internationalen Tagung für Arbeitsbewertung 1950 entwickelt; vgl. Gehle (1950). Vgl. zu arbeitswissenschaftlichen Schemata allgemein Preis (2011, S. 27 f).

  14. 14.

    Gleiches gilt – bei allerdings deutlich höheren Quantifizierungsproblemen – auch für dispositive Aktivitäten. Allerdings wird der Fall, dass der Logistikbereich z. B. einen Planer an andere Stellen des Unternehmens „ausleiht“, nur vergleichsweise selten vorkommen.

  15. 15.

    Vgl. Männel (1979, S. 1469 f.), und die dort angegebene Literatur.

  16. 16.

    Der Bedarf des Leistungsempfängers ist häufig terminiert und lässt sich nicht beliebig verschieben.

  17. 17.

    Das Betreiben eines Kettenförderers für einen Fertigungsbereich als Beispiel einer prozessbezogenen Leistung der Logistik ist nicht zwangsläufig mit der Inanspruchnahme der Prozesskapazität verbunden. Die Eignung der Prozessart muss deshalb bezogen auf das erwartete zu transportierende Teilespektrum definiert werden.

  18. 18.

    Vgl. im Detail die Ausführungen zur ergebnisbezogenen Definition der Logistikleistungen.

  19. 19.

    Vgl. zum Begriff des Kapazitätsquerschnitts insbesondere Riebel (1954, S. 78).

  20. 20.

    Gegen diese Aussage spricht auch nicht, dass für Transport- und Lagerzwecke nicht selten bewusst Veränderungen des Aggregatzustandes vorgenommen werden (z. B. Verflüssigung von Erdgas zur Verschiffung). Diese Veränderungen sind aber als eigenständige den Transport bzw. eine Lagerung vor- und nachbereitende Aktivitäten zu sehen.

  21. 21.

    Für die folgenden Überlegungen wird das Bedarfsprofil als gegeben vorausgesetzt, eine Prämisse, die nicht frei von Problemen ist. Die Logistik muss damit jeglichen – auch kurzfristigen – Änderungen des Bedarfs folgen. Etwa von anlagenausfallbedingten Umschichtungen des Fertigungsprogramms ausgehende Fehlmengen werden in einer solchen Sichtweise also als Fehlleistungen der Logistik, nicht der ursächlich verantwortlichen Fertigungsstelle zugeordnet.

  22. 22.

    Die Mengendifferenz wird als „Fehlmenge “ bezeichnet. Vgl. zum Fehlmengenbegriff die Diskussion im Abschn. 7.2.3. dieses dritten Teils des Buches.

  23. 23.

    Zugleich bedeutet ein solcher Definitionsansatz, nicht mehr zwischen logistischen Leistungsarten (etwa Transport- oder Lagerleistungen) unterscheiden zu können. Zwar lässt sich z. B. der Lieferbereitschaftsgrad eines bestimmten Lagers feststellen. Für den Leistungsempfänger ist es jedoch uninteressant, ob sein Bedarf durch Lagermaterial oder durch direkt angelieferte Ware gedeckt wird.

  24. 24.

    Obwohl in der Abbildung und der folgenden Diskussion ein breites Spektrum möglicher Ausprägungen aufgespannt wird, ließen sich bei näherer Differenzierung noch deutlich mehr Fälle differenzieren. Allerdings geht es hier nicht um Vollständigkeit, sondern darum, das Grundproblem verständlich zu machen.

  25. 25.

    Mögliche Abweichungen vom richtigen Ort der Ressourcenbereitstellung sind aus Vereinfachungsgründen nicht in die Systematisierung aufgenommen, zumal ihnen – u. a. wegen der schnellen Ausgleichmöglichkeit durch Transporte – praktisch nur wenig Relevanz zukommt.

  26. 26.

    Im Falle einer zu frühen Lieferung wird diese Akzeptanz zumeist unproblematisch erfolgen – allerdings nur dann, wenn ausreichend Lagerraum zur Verfügung steht.

  27. 27.

    So zeigen beispielsweise viele Einzelhandelskunden in der Vorweihnachtszeit mehr Verständnis für ausverkaufte Produkte als im restlichen Jahr.

  28. 28.

    Oftmalige Fehlmengensituationen können so den Eindruck von Unzuverlässigkeit hervorrufen, der u. U. zum Verlust des Kunden führt.

  29. 29.

    Eine Qualitätsabweichung ist durch die Merkmale Objektfaktorart und -menge, Differenz Bedarfsqualität/Bereitstellungsqualität und Termin des Auftretens von Minderqualität zu beschreiben. Für die kombinierte Qualitäts- und Terminabweichung kommt noch das (terminierte) Verspätungsintervall dazu.

  30. 30.

    Vgl. nochmals die Abb. 1.4 im Abschn. 1.4. des ersten Teil des Buches.

  31. 31.

    Vgl. das Beispiel bei Weber und Wallenburg (2010, S. 150–153).

  32. 32.

    Z. B. Schaffung von Personalreserven, um Spitzenlasten besser bewältigen zu können.

  33. 33.

    Z. B. zur Erhöhung des Leistungsgrades der Mitarbeiter.

  34. 34.

    Vgl. zu einer ausführlichen Diskussion (Weber 1996).

  35. 35.

    Eine enge Einbindung bedeutete aber wohl auch eine Mitbeteiligung an den Systemkosten.

  36. 36.

    Vgl. nochmals den Abschn. 2.4.2. im ersten Teil des Buchs.

  37. 37.

    Sie wurden zum einen in einer umfangreichen Arbeitskreisarbeit gewonnen (vgl. Weber 1995). Zum anderen speisen sie sich aus der Mitgestaltung eines BMBF-Projektes, dessen Ergebnis u.a. in der Formulierung der VDI-Richtlinie 4400 bestand. Vgl. (Luczak et al. 2004).

  38. 38.

    Entnommen aus Weber und Wertz (1999, S. 27). Diese Größe ist – leicht modifiziert – auch in die VDI-Richtlinie 4400 eingegangen. Vgl. VDI-Gesellschaft Fördertechnik Materialfluss Logistik (2009).

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Weber, J. (2012). Abgrenzung der Leistungen der Logistik. In: Logistikkostenrechnung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-25173-3_6

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