Zusammenfassung
Die vierte Phase der Logistikentwicklung weitet den Blick über die Unternehmensgrenzen auf mehrere Unternehmen einer Wertschöpfungskette aus. Hieraus resultiert zum einen eine Vervielfachung des bereits in den ersten drei Entwicklungsphasen diskutierten Informationsbedarfs: Kenntnis von Größen wie „vollzogene Transporte“, „in Sitzungen von Koordinationsgremien verbrauchte Manntage“ oder „Zeitspannen zur Kommunikation von Kundenbedarfsänderungen an vorgelagerte Stufen des Wertschöpfungssystems“ sind für alle Mitglieder der Supply Chain sowohl separat als auch im Zusammenspiel relevant. Zum anderen entstehen neue Informationsbedarfe aus der spezifischen Form der Zusammenarbeit in der Supply Chain heraus: Anders als in Hierarchien kommen Segmente der Wertschöpfungskette in Supply Chains – mehr oder weniger – freiwillig und gleichberechtigt zusammen; eine einheitliche und durchgängige Steuerung „qua Rechtsform“ besteht nicht, sondern muss im Zusammenspiel prinzipiell gleichberechtigter Partner vereinbart werden.
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Notes
- 1.
Am ehesten entsprechen fokale Netzwerke den Steuerungsbedingungen einer Hierarchie. Den Gegenpol bilden polyzentrische Netzwerke. Vgl. zu den Netzwerkformen z. B. v. Stengel (1999, S. 136–145) und die dort angegebene Literatur. Vgl. zu den Koordinationsformen und -prozessen von und in Supply Chains umfassend auch Groll (2004) und Chopra und Meindl (2010, S. 483–509).
- 2.
Bacher (2004).
- 3.
Vgl. z. B. nochmals Abb. 1.5.
- 4.
Das Konzept der Balanced Scorecard auf das Supply Chain Management zu beziehen, erfreut sich derzeit in der Literatur hoher Beliebtheit. Vgl. als eine Quelle von vielen Brewer und Speh (2000).
- 5.
Sie beziehen sich im Wesentlichen auf Faktoren, die empirisch für den Erfolg in kooperativen Kunden-Lieferanten-Beziehungen als maßgebend ermittelt wurden. Vgl. Wertz (2000, S. 146–164).
- 6.
Vgl. zu beiden Rechnungssystemen nochmals die Ausführungen im Abschn. 2.3. im ersten Teil des Buches.
- 7.
Der Arbeitskreis führte 2002 sechs Unternehmen aus der Automobilindustrie und der Konsumgüterindustrie an der WHU – Otto Beisheim School of Management zusammen mit dem Ziel, neue Konzepte des Supply Chain Controllings der unternehmerischen Praxis vorzustellen und diese gemeinschaftlich weiterzuentwickeln. Weiterhin sollten die Effizienzpotentiale durch den richtigen Einsatz von Supply Chain Controlling (SCC) aufgezeigt werden.
- 8.
- 9.
Vgl. nochmals den Abschn. 2.6. im ersten Teil des Buches.
- 10.
- 11.
Vgl. Davis (1993, S. 35 ff).
- 12.
Vgl. z. B. VDI (2009).
- 13.
Vgl. Kummer (2001, S. 83).
- 14.
Hierbei waren Unternehmen aus verschiedenen Branchen sowie aus dem Bereich der Logistikdienstleister vertreten, um eine möglichst industrieübergreifende Perspektive zu entwickeln. Vgl. Weber et al. (2003, S. 25).
- 15.
Vgl. zum Folgenden ausführlich Lührs (2010, S. 25–38), und die dort angegebene, umfangreiche Literatur.
- 16.
Vgl. im Detail die später folgenden Abb. 16.4.
- 17.
Vgl. Cooper und Slagmulder (2004).
- 18.
Vgl. nochmals Lührs (2010).
- 19.
- 20.
Lührs (2010, S. 117). Die Abbildung basiert dabei seinen Angaben zu Folge auf ihm zur Verfügung gestellten und frei verfügbaren Unterlagen.
- 21.
Lührs (2010, S. 123).
- 22.
Vgl. zu den unterschiedlichen Nutzungsarten von Informationen nochmals den Abschn. 2.2. im ersten Teil dieses Buches.
- 23.
- 24.
- 25.
Kaufmann spricht an dieser Stelle sehr pointiert von „Kooperationsromantik“ (vgl. Kaufmann 2001, S. 11).
Literatur
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Weber, J. (2012). Informationsbereitstellung für die Ausprägung der Logistik als Supply Chain Management. In: Logistikkostenrechnung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-25173-3_16
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