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Nachhaltigkeitsethik

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Nachhaltigkeitswissenschaften

Zusammenfassung

Der Begriff der Nachhaltigkeit hat sich in den letzten Jahren zu einem häufig benutzten Schlüsselbegriff in vielen jener Debatten entwickelt, die nach dem Verhältnis der Menschen zu ihrer Umwelt und nach menschlichem Zusammenleben fragen. Bestrebungen wie die Entwicklung politischer Strategien zur Beförderung einer nachhaltigen Entwicklung oder die Selbstverpflichtung zu Nachhaltigkeitsstandards im Rahmen der Corporate Social Responsibility (CSR) werden oftmals – implizit oder explizit – ethisch fundiert. Indem der Nachhaltigkeitsgedanke im Kern das Prinzip eines bewahrenden Umgangs mit Mensch und Natur betont und dabei über die Gegenwart hinaus auch zukünftige Generationen in den Blick nimmt, impliziert Nachhaltigkeit immer auch ethische Ansprüche. Versteht man Nachhaltigkeit als ein „kollektives Ziel moderner Gesellschaften, auf welches sich diese verpflichtet haben“ (Christen 2011, S. 34), so wird in solchen Gesellschaften daraus eine Pflicht zu nachhaltigem Handeln abgeleitet. Diese Frage nach den menschlichen Pflichten führt letztlich zu Immanuel Kants (1724–1804) zweiter Grundfrage der Philosophie „Was soll ich tun?“. Das Nachhaltigkeitsprinzip erscheint in einem solchen pflichtenethischen Zusammenhang dann als ein ethisches Prinzip, das die Verantwortung für und Gerechtigkeit gegenüber nachfolgenden Generationen ins Zentrum stellt.

N. O. Oermann; A. Weinert, Leuphana Universität Lüneburg, Lüneburg, Deutschland

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Oermann, N., Weinert, A. (2014). Nachhaltigkeitsethik. In: Heinrichs, H., Michelsen, G. (eds) Nachhaltigkeitswissenschaften. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-25112-2_2

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